Homeoffice – Strohfeuer oder Modell für die Zukunft?

Kreis befragt seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Kreis Paderborn (krpb). Mit der Corona-Pandemie ging plötzlich ganz schnell, was viele Arbeitgeber, aber auch Arbeitnehmer in Deutschland bisher problematisch fanden: Das Arbeiten von zu Hause. 25 Prozent der deutschen Arbeitnehmer arbeiteten, laut einer Studie der Universität Mannheim, während der Hochphase des Lockdowns im Homeoffice. Das gilt auch für die Kreisverwaltung – hier hat sich die Zahl der Mitarbeitenden, die auch die Möglichkeit haben im Homeoffice oder Telearbeit zu arbeiten, in den Corona-Monaten nahezu verdoppelt. Der Kreis fragte nun seine Mitarbeitenden und Führungskräfte, wie zufrieden sie mit der Situation sind.

„Die Entwicklung war zunächst natürlich aus der akuten Situation heraus geboren. Wir wollten unsere Mitarbeitenden schützen und sicherstellen, dass die Kreisverwaltung arbeitsfähig bleibt, auch wenn Infektionsfälle in der Belegschaft auftreten würden“, erklärt Kreisdirektor und Personaldezernent Dr. Ulrich Conradi. Auch andere Schutzmaßnahmen ergriff der Kreis: So wurde ein Schichtdienst eingeführt oder die Rahmenarbeitszeit auf 6 bis 21 Uhr ausgeweitet. „Bleibt Homeoffice ein Strohfeuer oder wird es von den Mitarbeitenden als Arbeitsmodell der Zukunft akzeptiert und gar gewünscht? Dieser Frage sind wir mit unserer Umfrage nachgegangen“, so Dr. Conradi.

98 Prozent der an der Befragung teilnehmenden Kreismitarbeitenden, die aufgrund von Corona zu Hause gearbeitet haben, stehen dem Homeoffice positiv gegenüber. 46 Prozent finden gar, dass sie im Homeoffice effektiver arbeiten, und 48 Prozent, dass sie genauso effektiv wie im Büro arbeiten. Auch die Führungskräfte waren mit der Arbeit ihrer Teammitglieder auf Distanz überdurchschnittlich zufrieden. „Interessant ist, dass Mitarbeitende, die nicht im Homeoffice gearbeitet haben, diesem wesentlich skeptischer gegenüber stehen“, erklärt Christiane Sander-Hiegemann, Strategische Personalentwicklungsbeauftrage beim Kreis Paderborn. Hier fänden nur 54 Prozent, dass Homeoffice grundsätzlich etwas für sie sei.

Trotz der räumlichen Distanz zu den Kollegen waren deutlich über 80 Prozent der Befragten mit der Erreichbarkeit der Kollegen und den Abstimmungsgesprächen auch via Telefonkonferenz zufrieden. Trotzdem ist für viele der persönliche Austausch mit den Kollegen und Führungskräften – gerade bei Absprachen in komplizierten Fällen – wichtig und sie wünschen sich zukünftig ihre Arbeitszeit zwischen Homeoffice und Büro aufteilen zu können.

„Als Fazit der rundweg positiven Erfahrungen und Rückmeldungen werden wir verstärkt auf flexible Arbeitsmodelle setzen“, bilanziert Landrat Manfred Müller. Neben den Vorteilen für die Mitarbeitenden müsse der Kreis auch überlegen, was dies für seine Organisation bedeute. „Wir sind als digitale Modellregion beim Thema Digitalisierung der Verwaltung schon auf dem richtigen Weg und werden diese weiter vorantreiben. Die digitale Akte ist wichtige Voraussetzung, um alle Anträge und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger auch im Homeoffice bearbeiten zu können“, so Müller.

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