Arbeitsmarkt in Warteposition

Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Korbach stagniert bei 4,4 Prozent

Korbach(pm). Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Korbach hat sich von Juni auf Juli kaum erhöht, die Arbeitslosenquote liegt weiter bei 4,4 Prozent. Im Agenturbezirk waren im Juli 8195 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 34 mehr als im Juni. Allerdings zeigen die beiden Landkreise eine gegenläufige Entwicklung: Während die Zahl der Arbeitslosen in Waldeck-Frankenberg um 63 Personen stieg, sank sie im Schwalm-Eder-Kreis um 29 Menschen. Für den März liegt jetzt eine erste Hochrechnung über die realisierte Kurzarbeit vor. Danach haben im Agenturbezirk 1279 Betriebe für insgesamt 9805 Beschäftigte Kurzarbeit abgerechnet. Zum Vergleich: Kurzarbeit angezeigt hatten für den März 1516 Betriebe für maximal 22868 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, also für mehr als doppelt so viele. Eine Tendenz über die tatsächliche Kurzarbeit durch die Corona-Pandemie will der Korbacher Agenturleiter Uwe Kemper daraus nicht ableiten. Der Lockdown kam erst Mitte März, daher müssten weitere Hochrechnungen abgewartet werden. Die Zahl der Kurzarbeitsanzeigen insgesamt seit März hat sich um 31 auf jetzt 3204 erhöht, die Anzeigen umfassen maximal 43178 Arbeitnehmer.

Die aktuelle Arbeitsmarkt-Statistik deutet nach Kempers Worten auf einen widerstandfähigen Arbeitsmarkt hin, dem es noch gelingt, mit den getroffenen Maßnahmen die Pandemie-Folgen im Griff zu halten. Die Arbeitgeber reagierten derzeit eher abwartend und nicht mit weiteren Entlassungen auf die Corona-Krise. „Das mag an den vorhandenen Instrumenten wie Kurzarbeitergeld oder an den langfristigen Perspektiven für ihre jeweilige Branche oder das individuelle Unternehmen liegen.“ Gleichzeitig seien jedoch immer noch rund ein Drittel weniger offene Stellen gemeldet als vor einem Jahr. Positiv wirke sich die Wiederaufnahme von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen auf die Arbeitslosenzahlen aus. Die Anbieter von Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen hätten sich mit großem Engagement auf die Herausforderungen durch die Corona-Krise eingestellt und ihre Konzepte angepasst. Bei Betrachtung der einzelnen Personengruppen fällt auf, dass bei den unter 25-Jährigen der übliche Anstieg von Juni und Juli deutlich geringer ausfällt als in den Vorjahren. Ein Grund kann sein, dass sich Jugendliche wegen verschobener Prüfungstermine noch nicht arbeitslos gemeldet haben. Beim Vergleich der beiden Rechtskreise (Grundsicherung nach SGB II und Arbeitslosengeld nach SGB III), ist festzustellen, dass die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III gestiegen ist (plus 117 Personen), während sie im Rechtskreis SGB II um 83 gesunken ist.

Die Zahl der offenen Stellen liegt weiter auf niedrigem Niveau. Wie im Vormonat waren im Agenturbezirk 2314 offene Stellen gemeldet, das sind 1049 weniger als im Juli des Vorjahres. Allerdings steigt die Zahl der neu gemeldeten offenen Stellen seit April langsam an, im Juli sind 599 hinzugekommen, das sind 41 mehr als im Juni dieses Jahres. Auf dem Ausbildungsmarkt sind im gesamten Agenturbezirk noch rund 850 gemeldete Stellen unbesetzt. Gleichzeitig suchen noch 661 junge Menschen einen Ausbildungsplatz für dieses Jahr.

Die Arbeitsmarktzahlen im Einzelnen:

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Juli 3983 Menschen arbeitslos registriert, 63 mehr als im Juni (plus 1,6 Prozent) und 1027 mehr als im Juli 2019 (plus 34,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagniert bei 4,5 Prozent, weist aber gegenüber dem Juli 2019 ein Plus von 1,1 auf. Die Zahl der Kurzarbeitsanzeigen seit März erhöhte sich leicht auf 1737. Davon könnten bis zu 28639 Beschäftigte betroffen sein. Eine Hochrechnung über die tatsächliche Kurzarbeit auf Landkreisebene liegt noch nicht vor.

Korbach mit Bad Wildungen. 1875 Menschen ohne Arbeit waren im Juli in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 16 mehr als im Juni (plus 0,9 Prozent) und 458 mehr als im Juli 2019 (plus 32,3 Prozent). Die Quote liegt weiter bei 4,5 Prozent, im Vorjahresmonat betrug sie 3,4 Prozent.

Geschäftsstelle Frankenberg. 1213 Arbeitslose meldet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat. Das entspricht einem Anstieg um 24 Personen (plus 2 Prozent) gegenüber Juni und von 386 gegenüber Juli 2019 (plus 46,7 Prozent). In Frankenberg liegt die Quote bei 4,2 Prozent und damit 0,1 Punkte höher als im Juni 2020 und 1,3 Prozent höher als im Juli 2019.

Geschäftsstelle Bad Arolsen. 895 Menschen ohne Beschäftigung sind in der Geschäftsstelle Bad Arolsen aktuell erfasst. Im Vergleich zu Juni sind das 23 Menschen mehr (plus 2,6 Prozent) und zu Juli 2019 sind es 183 Personen mehr (plus 25,7 Prozent). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt hier 5,1 Prozent, im Juni waren es 4,9 Prozent und im Juli des Vorjahres 4,0 Prozent.

Landkreis Schwalm-Eder. 4212 Arbeitslose waren im Juli im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 29 weniger als im Juni (minus 0,7 Prozent) und 873 mehr als im Vorjahresmonat (plus 26,1 Prozent). Die Quote liegt bei 4,3 Prozent, unverändert gegenüber Juni und 0,9 Punkte höher als im Vorjahresmonat.

Von März bis Juli sind im Landkreis nach vorläufigen Zahlen 1467 Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen, in denen 14 539 Beschäftigte genannt werden.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 2046 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst. Das sind 26 mehr als im Vormonat (plus 1,3 Prozent) und 578 mehr als im Vorjahresmonat (plus 39,4 Prozent). Die Quote steigt um 0,1 auf 4,4 Prozent, gegenüber dem Juli 2019 ist das ein Plus von 1,2 Prozent.

Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Juni 1045 Personen arbeitslos gemeldet, 31 weniger als vor vier Wochen (minus 2,9 Prozent) und 77 mehr im Jahresvergleich (plus 8 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,1 Prozent und damit 0,1 Punkte niedriger als im Juni und 0,3 Prozent höher als im Juli 2019.

Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1121 Menschen auf Jobsuche zeigt die Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 24 weniger als im Juni (minus 2,1 Prozent) und 218 mehr als vor einem Jahr (plus 24,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 4,2 Prozent, im Juni hatte sie bei 4,3 gelegen und im Juli 2019 bei 3,4 Prozent.

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