„Marche´ aux Puces“ das berühmte Vorbild aus Paris für den Haus-und Hof Flohmarkt in Anraff

Von Peter Fritschi. Anraff öffnete am vergangenen Sonntag seine Schatzkammern und bot seine Kostbarkeiten auf einem Haus- und Hofflohmarkt an. Bunt dekorierte Stühle wiesen den Weg zu den Anbietern. Rund 20 Haushalte rund um den alten Dorfkern, machten mit.

Auf der Suche nach verborgenen Schätzen
Der Besuch auf einem Flohmarkt ist bei vielen mit dem insgeheimen Wunsch verknüpft einen Schatz zu bergen, eine blaue Mauritius, zu finden, oder einen angestaubten Rembrandt zu entdecken, um die Dinge dann bei Bares für Rares einzulösen um einen schönen Wiederverkaufspreis zu erzielen. Doch geht es um etwas Anderes. Viele der angebotenen Dinge haben für den Verkäufer keinen materiellen Wert und keinen Nutzen mehr, sind aber zu Schade um sie wegzuwerfen.

Bernd Völker mit seiner historischen Wanduhr. Foto: Peter Fritschi

Für den Käufer hingegen stecken diese Dinge voller Geheimnisse. Es sind die Geschichten die um diese Dinge ranken, die vor dem inneren Auge die Vergangenheit lebendig werden lassen. Ein alter Schrank aus der Gründerzeit., eine alte Brosche aus wilhelminischer Zeit. Wer wird die wohl getragen haben? Oft haben diese Gegenstände lange Zeit in Kellern und auf Dachböden verbracht und gerieten bis zum Anraffer Haus und Hofflohmarkt fast in Vergessenheit. Das machte den Reiz beim Besuch dieser Premiere aus.

Auch die Kleinen zeigten großes Interesse.Foto: Peter Fritschi

Auch die kleinen Mädchen und Jungs wurden fündig, unzähliges Spielzeug, Memories, Puppen, Kinderwagen, Kinderbücher und Familienspiele standen im Ziegeleiweg und zum Sportplatz im Angebot. In der Heinrichstrasse wurden Abfahrts- und Langlauskier ausgestellt und für die Winterfreunde angeboten. In der Königsbergerstr. bot die Künstlerin und Berufsphotografin Iris Schulz ihre wunderschönen Postkarten sowie gerahmte Photographien an. Ihre Kunstobjekte, sehenswerte Wand-Uhrenunikate rundeten das Angebot ab. Das Interesse an den Objekten war groß. Ist Iris Schulz nicht eine, weit über die Landesgrenzen anerkannte Gebrauchskünstlerin, die in bester Tradition der Bauhauskunst, steht?

Iris Schulz aus Edertal-Anraff. Foto: Peter Fritschi

So hat sich einmal mehr gezeigt, dass auch ein kleines Dorf, an die Tradition des berühmt gewordenen „Marche aux Puces“ anknüpfen kann. Bernd Völker fasste es mit folgenden Worten zusammen: „Die Atmosphäre auf dem Anraffer Straßenflohmarkt war ausgesprochen gut , einen herzlichen Dank an die zahlreichen Besucher und Aussteller. Ich glaube das sollte wiederholt werden.

Hintergrund Woher kommt der Name „Flohmarkt“?
Die Geschichte des Marché aux Puces de Saint-Ouen in Paris, dem ersten und dem weltweit größten Flohmarkt, mit 3000 Ständen auf einer Fläche von 12.000 m²  geht bis in das Jahr 1885 zurück, als der damals erste Teil des Marktes, der Marché Vernaison, seine Besucher willkommen hieß. Darüber hinaus wird auch die Herkunft des Begriffs „Flohmarkt“ auf Paris zurückgeführt. Seit dem späten Mittelalter war es in Paris nämlich üblich, dass arme Lumpenhändler Kleidung von reichen Bürgern abkauften, um diese schließlich weiter zu verkaufen. Da die hygienischen Bedingungen zu dieser Zeit allerdings alles andere als gut waren, wurde die Kleidung gerne auch mal mit dem einen oder anderen Floh verkauft. Nach einer großen Flohplage wurden die Händler schließlich in den Norden von Paris verbannt, und voilà, so entstand der erste Marché aux Puces, was übersetzt eben Flohmarkt bedeutet. Quelle: wikipedia

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