Corona beherrscht den Arbeitsmarkt: Arbeitslosenquote steigt auf 4,3 Prozent

Korbach(pm). Die ersten Lockerungen nach den Corona-Einschränkungen machen sich auf dem Arbeitsmarkt noch nicht bemerkbar. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Korbach hat sich im Mai zwar verlangsamt, trotzdem wird die 8000er-Marke überschritten. 8041 Menschen waren in den beiden Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder arbeitslos gemeldet (Stichtag 14. Mai), das sind 412 mehr als im April (plus 5,4 Prozent). Gegenüber dem Mai des Vorjahres bedeutet das einen Anstieg um 1862 Personen (plus 30,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich von 4,1 Prozent im April auf 4,3 Prozent im Mai.

„Üblicherweise ist von April auf Mai ein leichter Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu erwarten. Insofern zeigt der Anstieg der Arbeitslosigkeit um rund 30 Prozent innerhalb eines Jahres deutlich die Corona-Auswirkungen“, sagt Manfred Hamel, Geschäftsführer operativ der Korbacher Arbeitsagentur. „Die Zahl der Menschen, die von der Arbeitslosigkeit direkt wieder in Erwerbstätigkeit einmünden konnten, ist gegenüber Mai 2019 ums fast 40 Prozent zurückgegangen.“ Der Bestand an offenen Stellen sei um ein Viertel und der Stellenzugang im eigentlich einstellungsstarken Monat Mai um ca. 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurückgegangen. „Die Unsicherheit bei den Arbeitgebern ist deutlich zu spüren. Eine wesentlich schlechtere Entwicklung konnten wir aber durch das Instrument Kurzarbeitergeld verhindern“, bilanziert Manfred Hamel.

Neu arbeitslos gemeldete Personen gab es im Mai in allen Wirtschaftszweigen, Schwerpunkte lagen beim verarbeitenden Gewerbe, beim Handel, Gastgewerbe und der Zeitarbeit. Bei einer Unterteilung der Arbeitslosigkeit in die beiden Rechtskreise (Grundsicherung nach SGB II und Arbeitslosengeld nach SGB III) ergibt sich bei beiden ein Zuwachs um 5,4 Prozent gegenüber April. Mit 2241 Angeboten liegt der Stellenbestand im Agenturbezirk im Mai erneut niedriger als im Vormonat (minus 192 Stellen) und erheblich unter dem Bestand von Mai 2019 (minus 785 Stellen). Zwar wurden mit 500 offenen Stellen wieder mehr gemeldet als im April (plus 135), die Zugänge liegen aber deutlich unter dem Niveau der Vorjahre.

Auch im Mai haben weitere Betriebe Kurzarbeit angezeigt, bis zum 27. Mai gingen im Agenturbezirk Korbach nach vorläufiger Erhebung 175 Anzeigen ein. Damit haben vom März bis Mai 2020 insgesamt 3082 Betriebe Kurzarbeit angezeigt, von der maximal rund 42500 Beschäftigte betroffen sein könnten. Zahlen, wie viele Arbeitnehmer tatsächlich und in welchem Umfang kurzgearbeitet haben, liegen noch nicht vor, weil die Betriebe drei Monate Zeit haben, ihre Abrechnungslisten einzureichen.

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Mai 3817 Menschen arbeitslos registriert, 193 mehr als im April (plus 5,3 Prozent) und 870 mehr als im Mai 2019 (plus 29,5 Prozent). Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent, das sind 0,2 Prozent mehr als im Vormonat und 0,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 1666 Betriebe im Landkreis haben im Zeitraum März bis 27. Mai Kurzarbeit angezeigt, mit knapp 28.300 potentiell betroffenen Arbeitnehmern.

Korbach mit Bad Wildungen: 1839 Menschen ohne Arbeit waren im Mai in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 104 mehr als im April (plus 6 Prozent) und 447 mehr als im Mai 2019 (plus 32,1 Prozent). Die Quote steigt auf 4,4 Prozent, im Vormonat lag sie bei 4,2 Prozent und im Vorjahresmonat bei 3,4 Prozent.

Geschäftsstelle Frankenberg: 1135 Arbeitslose meldet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat. Das entspricht einem Anstieg um 56 Personen (plus 5,2 Prozent) gegenüber April und von 264 gegenüber Mai 2019 (plus 30,3 Prozent). In Frankenberg liegt die Quote bei 4,0 Prozent und damit 0,3 Punkte höher als im April 2020 und 1 Prozent höher als im Mai 2019.

Geschäftsstelle Bad Arolsen: 843 Menschen ohne Beschäftigung sind in der Geschäftsstelle Bad Arolsen aktuell erfasst. Im Vergleich zu April sind das 33 Menschen mehr (plus 4,1 Prozent) und zu Mai 2019 sind es 159 Personen mehr (plus 23,2 Prozent). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt hier 4,8 Prozent, im April waren es 4,6 Prozent und im Mai des Vorjahres 3,9 Prozent.

Landkreis Schwalm-Eder: 4224 Arbeitslose waren im Mai im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 219 mehr als im April (plus 5,5 Prozent) und 992 mehr als im Vorjahresmonat (plus 30,7 Prozent). Die Quote liegt bei 4,3 Prozent, das sind 0,2 Prozent mehr als im Vormonat und 1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Kurzarbeits-Anzeigen im Schwalm-Eder-Kreis für die vergangenen drei Monaten liegt bei 1416, darin sind 14200 potentiell betroffene Beschäftigte angegeben.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg: 2016 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst. Das sind 149 mehr als im Vormonat (plus 8 Prozent) und 543 mehr als im Vorjahresmonat (plus 36,9 Prozent). 4,3 Prozent lautet die aktuelle Quote – ein Plus von 0,3 Prozent gegenüber April und von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Geschäftsstelle Melsungen: In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Mai 1074 Personen arbeitslos gemeldet, 43 mehr als vor vier Wochen (plus 4,2 Prozent) und 203 mehr im Jahresvergleich (plus 23,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,2 Prozent, im April hatte sie 4,1 Prozent und im Mai 2019 3,4 Prozent betragen.

Geschäftsstelle Schwalmstadt: 1134 Menschen auf Jobsuche zeigt die Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 27 mehr als im April (plus 2,4 Prozent) und 246 mehr als vor einem Jahr (plus 27,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 4,3 Prozent, das bedeutet einen Anstieg um 0,1 Prozent gegenüber April und um 1 Prozent gegenüber Mai 2019.

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