Nationaler Geopark GrenzWelten verschiebt denSaisonstart

Korbach(pm). Mit dem frisch gedruckten, bunten Veranstaltungskalender 2020 sollte Anfang April die Saison des Geoparks GrenzWelten beginnen. Aufgrund des aktuellen Corona-Infektionsgeschehens muss der Saisonstart und damit der Beginn der Führungsangebote nun jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Je nach Entwicklung der Situation können erste
Führungstermine eventuell im Mai angeboten werden. Das Projektbüro des Nationalen GeoparksGrenzWelten wird diesbezüglich über die Presse und die Homepage informieren.„Wir weisen zudem darauf hin, dass auch unsere Kooperationspartner, z. B. Museen und Bergwerke, aufgrund der aktuellen Situation geschlossen oder geänderte Öffnungszeiten haben und geplante Veranstaltungen ggf. nicht stattfinden.

Bitte informieren Sie sich daher auch in den kommenden Monaten vorab über mögliche Terminänderungen oder Absagen von Veranstaltungen“, rät das Projektbüro des Geoparks. Der neue Veranstaltungskalender des Geoparks ist dennoch ab sofort über das Projektbüro telefonisch oder per E-Mail zu beziehen. Zudem steht der Kalender auf der Homepage zum Download zur Verfügung und wird hoffentlich schon bald an den öffentlichen Informationsstellen und Touristikbüros ausliegen. „So können sich Bürgerinnen und Bürger in dieser schwierigen Zeit vorab über die Angebote der Region informieren und sich hoffentlich schon bald auch wieder daran erfreuen“, sagt die Leiterin des Projektbüros Kim Peis.


Neben zahlreichen Führungsangeboten enthält der über 60-seitige Kalender jede Menge Tipps rund um Ausflugsziele und Veranstaltungen für Natur- und Kulturinteressierte. Zertifizierte Geoparkführer stellen bei ihren Exkursionen die spannende und abwechslungsreiche Erdgeschichte im Geopark vor. Saurier, Vulkane, fossile Korallenriffe und Küsten sind dabei ebenso Themen wie kulturhistorische und naturkundliche Aspekte. Im Rahmen der Reihe „Bedeutende Fundstätten“ hat das Projektbüro außerdem eine neue
Broschüre herausgebracht, und zwar über die Fundstelle der Iguanodonten in Brilon-Nehden. Die Broschüre ist ab sofort telefonisch oder per E-Mail über das Projektbüro kostenfrei zu beziehen.


Die wohl bekannteste Fundstelle von Wirbeltieren aus dem Erdmittelalter in Nordrheinwestfalen liegt in Nehden, nordöstlich der Stadt Brilon. In den Jahren zwischen 1978 und 1982 fand man dort in einem Kalkspat-Steinbruch über 1.400 Einzelknochen, die der Vogelbecken-Dinosaurierfamilie der Iguanodonten (dt. „Leguanzahn“) zugeordnet werden konnten. Der Iguanodon, der vor ca. 126 Millionen Jahren in der Region lebte, erreichte
eine Körperlänge von 8-10 Metern und hatte ein Gewicht von bis zu vier Tonnen. Damit gehörteder Pflanzenfresser zu den Giganten seiner Zeit. Eine Besonderheit waren seine ungewöhnlichen Vorderläufer: Der erste Finger (Daumen) war zu einem dicken Knochendorn verwachsen, mit dem er sich vermutlich gegen Angreifer verteidigte.


Zur Zeit der Iguanodonten war das Gebiet rund um Brilon ein hügeliges Kalkplateau, es lag wenige Meter über dem Meeresspiegel und war durchsetzt von verlandeten Seen. Diese Seen boten optimale Ablagerungsbedingungen für Tonmaterial, Pflanzenreste sowie Skelettreste
von Iguanodonten, die auf der Suche nach Wasser oder als Beute in einen derartigen Sumpf hineingerieten. Abgelagert unter Sauerstoffausschluss und geschützt vor Erosion, wurden die Fossilien erst durch den Abbau von Kalkspat eines Steinbruchbetriebes wieder freigelegt. Eine geologische Ausstellung und Nachbildungen der Dinosaurier sind im Museum Haus Hövener in Brilon zu bestaunen.


Kontakt
Projektbüro Nationaler Geopark GrenzWelten
Ansprechpartnerin Kim Peis
Auf Lülingskreuz 60
34497 Korbach
Tel.: 05631-954-512
E-Mail: geopark@landkreis-waldeck-frankenberg.de
www.geopark-grenzwelten.de

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