Frankenberg leistet konkrete Beiträge zur Verkehrswende

Frankenberg(pm). „Die Verkehrswende geht nur mit uns Kommunen, denn hier leben die Menschen“, ist sich Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß sicher. Er reagiert damit auf den 10-Punkte-Plan zur Verkehrswende, den der Hessische Städtetag am 5. März vorgelegt hat. „Nicht nur aus klimapolitischen Gründen: Alle müssen ihren Beitrag leisten – wir tun es schon.“ Aktuell finde ein Umdenken in den Köpfen statt. Die Elektromobilität habe entscheidende Impulse sowohl für den Auto- wie auch für den Fahrradverkehr gebracht und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer habe eine hohe Priorität bekommen. „In Frankenberg denken wir schon lange ganzheitlich. Es geht darum, alle Verkehrsteilnehmer, egal ob Fußgänger, Autofahrer oder Fahrradfahrer, gleichberechtigt zu behandeln und die Sicherheit aller zu verbessern. Dieses Prinzip berücksichtigen wir seit einigen Jahren in unseren Straßenbau- und Verkehrskonzepten.“

Heß macht die Arbeit der Stadt an zwei aktuellen Beispielen fest: „In der Uferstraße sieht man deutlich, wie städtische Planung zugunsten der Verkehrswende konkret aussehen kann. Hier haben wir Wert darauf gelegt, allen Verkehrsteilnehmern genügend Raum zu geben.“ Die Fahrspur für den Autoverkehr wurde zugunsten der Fuß- und Radwegpromenade verschmälert. Der Radweg ist zudem baulich von der Straße getrennt und damit deutlich sicherer. „Auf der neuen Promenade entsteht außerdem noch eine Mobilitätsstation mit Fahrradrastplatz und Ladeschrank für E-Bike-Akkus“, so Heß. Die überregionalen Fahrradwege werden dort in Zukunft zusammengeführt.

Auch die neue Brücke, die ab dem Frühjahr den Großparkplatz Wehrweide auf direktem Weg mit der Uferstraße verbinden wird, passt ins Bild: Sie ist Hessens erstes durch das Programm Nahmobilität gefördertes Bauwerk. Die Brücke bietet Platz sowohl für Fuß- als auch Radweg und ist – anders als die alte Brücke – komplett barrierefrei. Ergänzend erarbeitet die Stadt derzeit ein spezielles Radwegekonzept. Anders als touristische Konzepte hat dieses Konzept die Alltagswege der Bürgerinnen und Bürger im Blick. Es zielt darauf ab, neue kurze Wegeverbindungen in der Stadt zu schaffen, bestehende Radfahrrouten sicherer zu gestalten, mit Markierungen abzutrennen und wo nötig auszubauen. „Das Konzept wird eine ganz konkrete Liste an Maßnahmen enthalten, die dann konsequent abgearbeitet werden, um den Radverkehr in Frankenberg nach vorne zu bringen“, verspricht Heß.

Insbesondere in einer Stadt wie Frankenberg, mit kurzen Wegen im Zentrum, wird die Förderung der Nahmobilität insgesamt immer wichtiger. Aus diesem Grund ist die Stadt Frankenberg (Eder) Anfang des Jahres der vom Land initiierten Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) beigetreten, einem Zusammenschluss von über 250 Kommunen, Landkreisen und Organisationen. Nahmobilität bedeutet vor allem auf kurze Distanzen mobil zu sein, also zum Beispiel im Arbeits- oder Einkaufsumfeld. „Zu Fuß gehen und mit dem Fahrrad fahren soll einfach und bequem sein“, fordert Heß. „Nur so gelingt die Verkehrswende.“ Alle Bevölkerungsgruppen möglichst mobil zu halten sei in der heutigen Zeit enorm wichtig. Ein sicheres und gut ausgebautes Wegenetz für Fußgänger und Fahrradfahrer unterstützt ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben – insbesondere für Kinder und Senioren, aber auch für alle anderen.

Chancen liegen auch in der Verbindung mit dem ÖPNV. „Auch in ländlichen Regionen wie der unseren ist der Nahverkehr ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Verkehrswende. Die reaktivierte Bahnstrecke mit regelmäßigen Verbindungen in Richtung Marburg und Brilon hat sich zum Erfolgsmodell entwickelt.“ In der Verkehrswende und der Stärkung der Nahmobilität sieht Heß Vorteile und Chancen für alle: „Mit einer Stärkung des Fuß- und Radverkehrs in den Städten steigt die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Außerdem trägt regelmäßige Bewegung auch im Kleinen zu einem insgesamt gesünderen Leben bei.“ Nicht zuletzt habe eine Reduzierung der Autos bzw. ein höherer Anteil von Elektrofahrzeugen auf unseren Straßen einen direkten positiven Effekt auf den Klimaschutz, eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.

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