Regionales aus Waldeck-Frankenberg – Die tolle Knolle aus Edertal

EDR Serie Landwirtschaft in Waldeck-Frankenberg

Edertal-Wellen(od). Seit dem alten Fritz gehört sie zu den Grundnahrungsmitteln in Deutschland: Die Kartoffel. Weltweit gibt schätzungsweise 2.900 Sorten der Kartoffel mit über 3.000 Namen. Rund 70 Sorten werden davon Deutschland angebaut. 12 Sorten auf 14 Hektar baut die Familie Wagner in Edertal-Wellen an. Darunter auch alte Sorten wie die blaue Kartoffel, die rote Laura, eine rote Kartoffel und die Bamberger Hörnchen. Von festkochend über überwiegend festkochend über bis mehlig kochend sind alle Varianten vertreten.

Im Frühjahr werden die Mutterknollen in die fruchtbare Erde im Edertal gesetzt. War es früher eine mühsame Handarbeit, so übernehmen heute Maschinen das Setzen. Aus das sogenannte „Häufeln“, dass aufhäufen der Erde zu den typischen Kartoffelreihen übernimmt eine spezielle Fräse. Auch wenn die Wagners ein konventioneller Betrieb sind, so wird sparsam gedüngt. „ Gegen Drahtwürmer streuen wir Kalkstickstoff,“ sagt Gerhard Wagner. Auch die trocknen Sommer 2018 und 2019 beeinflussen die Ernte: Wagner:“ 2018 waren die Kartoffeln etwas kleiner, aber die Stöcke waren gut besetzt, sodass es kaum Einbußen gab, 2019 haben wir weniger Kartoffeln an den Stöcken, dafür etwas dickere Kartoffeln, aber unter dem Strich fehlen Tonnen an einer guten Ernte.“

Die Haupternte beginnt im Edertal im September. Zogen früher ganze Familien mit Kind und Kegel auf den Kartoffelacker um die nahrhafte Knolle aufzulesen, die ein Kartoffelroder freigelegt hat, in Säcken zu sammeln und auf dem Hof wieder abzuladen, verrichtet heute eine moderne Erntemaschine die schwere Arbeit. Das heißt aber nicht, dass es ohne Erntehelfer geht, auf dem Sammler ist höchste Konzentration von den Helfern gefordert: Steine, faule und angefressene Kartoffeln, Grasbüschel und Erdklumpen sollen erst gar nicht in den Bunker fallen. Die Fallhöhe wird per Sensor geregelt, auch beim Umladen auf einen Wagen, damit die Kartoffeln möglichst keine Beschädigungen bekommen. Zurück bleiben auf dem Acker nur das Kartoffelkraut und die kleinen Kartoffeln, früher Lesekartoffeln genannt. Keine Kartoffelfeuer mehr, wo man nach dem Tagwerk die Kartoffeln im dürren Kartoffelkraut röstete und heiß aus der Asche aß. Allerdingshalten Wagners eine Tradition aus alter Zeit aufrecht: Am Nachmittag um 16 Uhr gibt es Kaffee, Kuchen oder belegte Brote auf dem Acker. Frisch zubereitet von der Chefin.

Tradition: Kaffee, frischer Kuchen und belegte Brote am Nachmittag. Foto: EDR/od

Auf dem Wagner-Hof in Edertal-Wellen werden die Kartoffeln sortiert und nur dann abgebürstet, wenn bei nassem Wetter zu viel Erde an den Knollen hängt. „Für den Geschmack der Kartoffel ist es auch wichtig in was für einem Boden sie gewachsen ist,“ sagt Philipp Wagner, „denn die Kartoffel nimmt ja die Mineralien des Bodens auf.“ Sortiert und verpackt wandern die Kartoffeln aus dem Edertal dann zu regionalen Supermärkten wie Edeka und Rewe. Dort sind bei den Regionalprodukten zu finden. Man kann sich aber auch die Kartoffeln von Wagner nach Hause liefern lassen, dass Fahrzeug ist im ganzen Kreis Waldeck-Frankenberg unterwegs. Oder man holt sich seine Kartoffeln direkt Gerhard Wagener Kornstraße 2 34549 Edertal-Wellen Telefon: +49 (0)5 62 19 47 76. Nach Abspreche können auch Gruppen bis 30 Personen Hofführungen und Feldbegehung von August bis Oktober machen und sich über Themenschwerpunkte: Kartoffelanbau, Kartoffelverarbeitung, Gemüseanbau, Gemüseverarbeitung informieren

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