Gleiche Startbedingungen für alle: Spielgruppen für sozial benachteiligte Kinder

Korbach(pm). Eine gute Kindertagesbetreuung ist eine der Grundvoraussetzungen für gleiche Startbedingungen für alle Kinder in Waldeck-Frankenberg. Seit 2018 engagiert sich der Landkreis daher im Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“. Das Programm soll Familien den Einstieg in die frühkindliche Bildung erleichtern. Dafür gibt es zwei Welcome-Spielgruppen in Frankenberg und Bad Wildungen. Der Landkreis möchte noch mehr Familien aus sozial schwierigen Lebenslagen für das Projekt gewinnen – um noch mehr Kindern mit benachteiligten Voraussetzungen einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.

In den Welcome-Spielgruppen werden die Kinder und Eltern auf den Alltag im Kindergarten vorbereitet und auf den Einstieg in die frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung. Zielgruppen sind sowohl Familien aus sozial benachteiligten Verhältnissen, als auch Eltern und Kinder mit Migrationshintergrund. In den Gruppen wird gemeinsam mit den Kindern und Eltern gespielt, gemalt, getanzt oder gesungen. „Bisher haben mehr als 120 Familien unser Angebot wahrgenommen – ein Großteil davon mit Migrationshintergrund“, berichtet die Koordinatorin des Projekts Anja Scholl vom Fachdienst Jugend des Landkreises. „Wir möchten noch mehr Familien mit schwierigen Lebenslagen aus Waldeck-Frankenberg für das Projekt gewinnen.“ Denn eine interkulturelle Gemeinschaft fördere die Sprache und das Miteinander und bereichere alle Familien gleichermaßen.

In den Gruppen, in denen die Mütter oder Väter ihre Kinder begleiten, knüpfen die Betreuer Kontakte zu den Familien und können so individuell auf sie eingehen. „Durch niederschwellige Angebote werden Zugangshürden abgebaut, sowohl bei den Kindern, als auch bei den Eltern“, so Anja Scholl weiter. „Zudem werden erste Einblicke in das System der Kindertagesbetreuung vermittelt und über die Möglichkeiten der frühen Bildung informiert.“ Sobald die Kinder in einer Kindertagesstätte aufgenommen sind, endet das Angebot. Voraussetzung dafür, dass Familien in die Welcome-Gruppen aufgenommen werden, ist, dass sie mit ihren Kindern ab anderthalb Jahren noch kein Regelangebot als frühe Bildung in Anspruch nehmen. Auch Familien mit Säuglingen sind willkommen.

„Als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe freuen wir uns, ein solches Angebot in Waldeck-Frankenberg anbieten zu können“, betont der Erste Kreisbeigeordnete und Dezernent Karl-Friedrich Frese. Durch diese Vorstufe entstehe eine stabile Brücke in die darauffolgende Kinderbetreuung. „Wir möchten aber gern noch mehr Familien aus Waldeck-Frankenberg in das Projekt aufnehmen und halten daher entsprechende Plätze in unseren Gruppen für sie frei.“ Im Projekt wird mit der Ev. Kindertagesstätte Schwalbennest und der Ev. Kindertagesstätte Linnertor in Frankenberg sowie mit den Kitas „Friedenskirche“, „Die kleinen Strolche“, der DRK-Kita „Königsquelle“ und „Webers Kindertagesstätte“ in Bad Wildungen zusammengearbeitet.

Mit dem Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend niedrigschwellige Angebote, die den Zugang zur Kindertagesbetreuung vorbereiten, begleiten und Hürden abbauen. Die Angebote richten sich gezielt an Familien, die bisher nur unzureichend von Kindertagesbetreuung erreicht werden. Von 2017 bis 2020 erhalten die geförderten Standorte dafür jeweils 150.000 Euro pro Jahr. Der Landkreis Waldeck-Frankenberg trägt zusätzlich einen Eigenanteil von 10 Prozent. Weitere Informationen zum Bundesprogramm gibt es auf der Webseite www.fruehe-chancen.de/kita-einstieg.

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.