Lipödem anerkennen und Betroffenen helfen

Wiesbaden/Waldeck-Frankenberg(Daniela Sommer). Nach Gesprächen auf Bundes- sowie auf Kreisebene mit Selbsthilfegruppen und Lipödem-Betroffenen, wirbt die pflege- und gesundheitspolitische Sprecherin für eine bessere Anerkennung des Krankheitsbildes Lipödem.
Das Lipödem ist eine chronische, genbedingte vererbte Fettverteilungsstörung. Es erkranken fast ausschließlich Frauen. Die Krankheit ist noch sehr unbekannt. Das Lipödem ist diät- und sportresistent. Für die Diagnose des Lipödems sind Phelbologen, Lymphologen oder auch Angiologen ebenso wie Gefäßzentren die richtigen Ansprechpartner. Unterschieden wird zwischen der konservativen sowie der operativen Therapie, die aber auch als sich abwechselnde Behandlungsformen – je nach Stadium – angewandt werden. Eine Erprobungsstudie soll nun klären, ob Betroffene von Liposuktionen langfristig profitieren.

Sommer wollte mit ihrer Anfrage von der Landesregierung wissen, ob und wie Betroffene in Hessen Unterstützung und Hilfe finden und wenn durch die Erprobungsstudie die Liposuktion als Leistung der GKV anerkannt würde, genügend Angebote vorhanden sein werden. Laut Landesregierung sieht sie eine ausreichende Anzahl an Leistungsanbieter für die Behandlung von Lipödem-Betroffenen. Sommer weis durch ihre Gespräche, dass viele der betroffenen Frauen nicht auf eine ausreichende Anzahl an Angeboten treffen und auch keinen Arzt finden, der sie behandelt. Die Zahl der Betroffenen ist derzeit nicht zu beziffern, jedoch geht man davon aus, dass die Betroffenenzahl in Hessen zwischen 3000 und 300.000 liegt. 89 Ärzte auf 82,5 Arztsitzen arbeiten im Schwerpunktbereich der Angiologie oder Gefäßchirugie oder besitzen die Zusatzbezeichnung Phlebologie.
Zudem heißt es, die Krankenkassen haben in den letzten zehn Jahren entsprechend ihrem gesetzlichen Auftrag regelhaft alle medizinisch notwendigen Leistungen für hessische Patienten getragen.

Diese Aussage steht für Sommer zum einem im Gegensatz zu den Erfahrungswerten der Patientinnen und zum anderen widerspricht dies der darauffolgenden Antwort, dass es keine eindeutige Kodierung für das Lipödem gebe: „Wie sollen alle medizinischen notwendigen Leistungen für hessische Patientinnen getragen worden sein, wenn sie keinen Arzt, kein Angebot finden und wenn das Lipödem bis zum Prüfungsjahr 2016 noch keine eindeutige Kodierung hatte!“ Seit dem 01.01.2017 klassifiziert das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) nach ICD.10.Codes. Sie ermöglichen eine verfeinerte, nach Lokalisation und Stadium bezogene Diagnose. Für Sommer steht fest und will die neugegründete Selbsthilfegruppe in Waldeck-Frankenbegr, die sich am 30 Juli zum ersten Mal getroffen hat unterstützen: „Hier gibt es Nachhol- und Handlungsbedarf. Viele Frauen sind verzweifelt. Derzeit gründen sich viele Selbsthilfegruppe – so auch in Waldeck-Frankenberg -, da sich die Frauen bislang mit ihren Problemen in Hessen allein gelassen fühlen! Wir müssen das Lipödem anerkennen, aufklären und entsprechende Hilfen ermöglichen!“

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