Modellregion für Glyphosatausstieg

NABU: Deutsche Bahn soll Alternativen in Hessen erproben

Wetzlar(pm). Der Ausstieg aus der Nutzung von Glyphosat und anderen Pestiziden gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, um die biologische Vielfalt zu erhalten. Mit ihrem großen Streckennetz kann auch die Deutsche Bahn einen erheblichen Beitrag zum Schutz der Lebensgrundlagen leisten. „Leider kommt auf den Schienen derzeit noch oft Glyphosat zum Einsatz, um die Gleise von Bewuchs frei zu halten. Deshalb freuen wir uns über das Bestreben der Bahn, nach Alternativen für den Gifteinsatz zu suchen“, erklärt NABU-Landesvorsitzender Gerhard Eppler. Der NABU schlägt der Deutschen Bahn vor, Hessen als Modellregion für den Glyphosatausstieg im Bahnbetrieb einzurichten. „Mit seinen vielfältig strukturierten Landschaften eignet sich Hessen ideal, um alternative Methoden der Wildkrautbekämpfung großflächig zu erproben“, so Eppler. Auch die Grünen im Hessischen Landtag setzen sich für eine solche hessische Modellregion ein.

Gleisanlagen bieten vor allem solchen Tieren und Pflanzen einen passenden Lebensraum, die an Wärme und Trockenheit angepasst sind. So kommen an Bahndämmen nicht selten Zauneidechse, Mauereidechse und Schlingnatter vor. Blütenreiche Randstreifen werden gerne von Wildbienen, Schmetterlingen und anderen Nektar saugenden Insekten genutzt. Alternative Methoden zum Freihalten der Gleise können dabei helfen, diese Vielfalt zu schützen. „In verschiedenen Bereichen wird mit Heißwasser, Elektrischem Jäten und UV-C-Licht experimentiert“, erläutert Eppler. Solche Verfahren könnten auch auf Gleisanlagen Anwendung finden. Alle drei Verfahren arbeiten mit unterschiedlichen Formen von Hitze. Während Wildpflanzen beim Heißwasserverfahren verbrüht werden, erfolgt das Entfernen beim Elektrischen Jäten mittels Strom. Bei der örtlichen Bestrahlung mit kurzwelligem UV-Licht werden die Pflanzenzellen geschädigt, was schließlich ebenfalls zum Absterben der Kräuter führt.

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