Zwei Wisente aus dem WildtierPark Edersee werden in Rumänien ausgewildert

Edertal-Hemfurth/ Armenis, Rumänien(pm). Wisente aus dem Auswilderungs-Projekt im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) sind vom Wisentgehege Springe (Niedersachsen) nach Armenis in die Karpaten (Rumänien) gebracht worden und haben damit eine weitere Etappe auf dem Weg zu ihrer Auswilderung genommen.

Die Wisente Ella und Elisabeth aus dem WildtierPark Edersee haben mit Spresa, Spectra, Spilla, Hogir und Curt II – fünf weiteren aus dem Auswilderungsprojekt –den Transport nach Rumänien gut überstanden. Vom 19. auf 20. Juni erfolgte der Transport der Wisente vom Wisentgehege Springe nach Armenis in Rumänien in Begleitung eines arte-Filmteams und von Thomas Henning, dem Leiter des Geheges in Springe, der die Transporte organisiert. Die Wisentgruppe besteht aus zwei Bullen und fünf weiblichen Wisenten, von denen zwei erstmals aus dem WildtierPark Edersee in das Projekt gegeben wurden. Zum Aneinander-gewöhnen wurde die Wisentgruppe im Frühjahr 2018 in Springe zusammengestellt. Nun erfolgte der Umzug nach Rumänien. Zum Einladen in den Transporter wurden die Tiere narkotisiert, drei Wisente haben beim Verladen GPS-Halsbänder bekommen. Zur besseren Unterscheidung der Tiere für die Ranger vor Ort wurden temporäre Farbmarkierungen aufgesprüht.

Das Projektgebiet liegt bei Armenis in den westlichen Südkarpaten. Die Auswilderung läuft in drei Stufen. Zunächst befinden die Tiere sich in der Akklimatisierungszone. Sie ist ca. 15 ha groß. Die Ranger werden dort beobachten, wie gut sich die Tiere eingewöhnen. Nach ca. vier bis fünf Wochen kommen die Tiere die anschließende Auswilderungszone mit einer Größe von 150 ha. Es ist geplant diese im Herbst dieses Jahres zu öffnen. Die Wisente können sich dann in die freie Wildbahn bewegen. Das Projektgebiet ist ein Natura-2000-Gebiet, an das zwei Nationalparke angrenzen. Damit steht eine Fläche von ca. 300.000 ha als Lebensraum zur Verfügung – das entspricht einer Fläche, die 1,2 mal so groß ist wie das Saarland.

Hintergrund
Der WildtierPark ist einer von vielen Tierparks und Zoos, die am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) teilnehmen. Dieses Programm dient der Erhaltung vom Aussterben bedrohter Tierarten und als Reservoir für Auswilderungsprojekte. So sichert es das Überleben der letzten Wildrinder Europas und deren Rückführung in die freie Wildbahn. Organisiert, gemanagt und finanziert wird das Projekt vom WWF Rumänien, Rewilding Europe und der Romanian Wilderness Society (EU-Life-Projekt). Im Frühjahr 2018 wurden erstmals vom WildtierPark zwei weibliche Tiere in ein Auswilderungsprojekt gegeben, dessen Ziel es ist, Wisente in den Karpaten wieder anzusiedeln. Alle im WildtierPark Edersee geborenen Wisente haben einen Namen, der mit „El“ beginnt.

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