Label-Kommission „StadtGrün naturnah“ besucht Bad Wildungen

Bad Wildungen(pm). Bad Wildungen ist eine von bundesweit 15 Kommunen, die vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ e.V. (Biodiversitäts-Bündnis) für die Teilnahme am Labeling-Verfahren „StadtGrün naturnah“ ausgewählt wurde. Das Bündnis zeichnet mit dem Label kommunales Engagement zur Förderung der biologischen Vielfalt aus. Honoriert werden beispielsweise die naturnahe Gestaltung und Unterhaltung von Parkanlagen oder die Anlage von Blühwiesen im innerstädtischen Bereich.

Die Startphase des Labeling-Verfahrens begann mit der Erarbeitung einer sehr umfassenden Bestandsaufnahme zum quantitativen und insbesondere qualitativen Stand der Planung und Pflege kommunaler Grünflächen. Begleitet wird das Verfahren von einer Lokalen Arbeitsgruppe, in der vor allem die sehr aktiven Mitglieder der ehrenamtlichen Naturschutzverbände beteiligt sind. Seit dem Jahre 1985 gibt es den „Arbeitskreis Naturschutz“, der für die Stadt als beratendes Gremium in allen Fragen des Naturschutzes und der Landschaftspflege fungiert. Fast 60 Hektar Parkanlagen mit Spielplätzen, 14 Hektar Friedhofsflächen, ca. 15 Hektar Straßenbegleitgrün und auch der etwa 2.100 Hektar Stadtwald beherbergt die „grüne Badestadt“, deren Täler der Wilde, der Sonder und des Bornebachs das Stadtbild prägen und mit der umgebenden Landschaft vernetzen.

Am 3. und 4. Juni besuchte die dreiköpfige Label-Kommission des Biodiversitäts-Bündnis die Stadt Bad Wildungen, um gemeinsam mit der Lokalen Arbeitsgruppe die Bestandsaufnahme zu erörtern. Hierzu gehörte auch eine zweistündige Exkursion, die die grüne Achse vom Königsquellenpark bis zur Prozessquelle in Reinhardshausen sowie das Helenental und den Hauptfriedhof in Augenschein nahm. Die Kommissionsmitglieder zeigten sich beeindruckt von der enormen Flächengröße der Bad Wildunger Grünanlagen, die für eine Stadt in dieser Größenordnung ungewöhnlich ist. Das große Potential und die hohen ökologischen Wertigkeiten, die in der 90er Jahren durch die Kurparkverbindung und in den 2000er Jahren durch die Landesgartenschau weiterentwickelt und vernetzt wurden, fließen in die Bewertung des Labeling-Verfahrens ein.


Es wurde aber auch deutlich, dass es ein ebenso großes Potential an Optimierungsmöglichkeiten für noch mehr Artenvielfalt in den Talauen gibt. Hierzu gehört zum Beispiel eine gezielte und extensive Mahd, um die Insektenvielfalt zu stärken. Weitere Bereiche zur Anlage von Wildblumenwiesen, auch entlang von Wege- und Straßenrändern könnten umgestaltet werden. Daher wird nun die zweite Phase des Labeling-Verfahrens, die sogenannte „Maßnahmenplanung“ eingeläutet. Bis zum Ende des Jahres werden die Mitglieder der Lokalen Arbeitsgruppe entsprechende Vorschläge zur Maßnahmenplaung erarbeiten. Diese werden dann auch in den städtsichen Gremien vorgestellt und zur Umsetzung vorbereitet. Im Frühjahr 2020 werden dann die teilnehmenden Kommunen ihr Gold-, Silber- oder Bronze-Label erhalten. In jedem Falle ist die Teilnahme an dem Labeling-Verfahren eine sehr gute Grundlage, die Potentiale der kommunalen Grünflächen zu erfassen und zu optimieren, um einen wertvollen Beitrag zur globalen Biodiversität leisten zu können.

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