NVV und Landkreis Waldeck-Frankenberg starten Test für Abbiegeassistenzsysteme an Bussen

Kassel/Waldeck-Frankenberg(pm). Bereits in diesem Frühjahr werden der Nordhessische Verkehrsverbund gemeinsam mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg einen Testlauf mit Abbiegeassistenzsystemen in 20 Bussen starten. Darauf haben sich Landrat Dr. Reinhard Kubat und NVV-Geschäftsführer Wolfgang Rausch verständigt. Damit wird dieses Sicherheitssystem zur Überbrückung des toten Winkels, das bisher vor allem bei Reisebussen und LKWs genutzt wird, erstmals in Hessen im Linienverkehr unter realen Bedingungen von einem Verkehrsverbund getestet.

„Wir möchten mit diesem Test die Voraussetzung schaffen, dass unsere Fahrgäste, aber auch allen anderen Verkehrsteilnehmer auf größere Sicherheit vertrauen können. Die Technik kann Leben retten und ist jetzt so ausgereift, dass wir in der Zukunft darauf setzen werden. Aber vorher möchten wir noch Erfahrungen mit den 20 Bussen sammeln, um die richtige Entscheidung für das richtige System zu treffen“, so NVV- Geschäftsführer Wolfgang Rausch. Auch für den Landrat Dr. Reinhard Kubat steht bei dem Versuch das Thema Sicherheit im Fokus: „Wenn wir mit dieser Investition dazu beitragen können, den ÖPNV sicherer werden zu lassen, Unfälle zu verhindern und dem Fahrpersonal in unseren Linienbussen zu ermöglichen, Situationen besser einzuschätzen, ist das jeden Cent wert!“

Es ist geplant, zehn Fahrzeuge der ALV Oberhessen GmbH & Co.KG, die im Bereich Frankenberg eingesetzt werden sowie zehn weitere bei der HLB Bus GmbH auf den Linien 51 Kassel – Baunatal und 52 Kassel – Schauenburg mit den Abbiegeassistenten auszurüsten. Damit werden die Systeme sowohl im ländlichen als auch im städtischen Umfeld für die entsprechenden Erfahrungen sorgen. Im Anschluss an den voraussichtlich ein- bis zwei-jährigen Test, bei dem auch immer die weiteren technischen Entwicklungen beobachtet werden, wertet der NVV zusammen mit den Verkehrsunternehmen und dem Landkreis die Erfahrungen aus. Mit den Ergebnissen wird dann eine Entscheidung für alle zukünftigen Ausschreibungen getroffen, in denen verpflichtend Abbiegeassistenzsysteme vorgesehen werden sollen.

Für den Test kommen zwei verschiedene Arten der Assistenten zum Einsatz, die nachträglich an und in den Linienbussen angebracht werden. Sie basieren auf Kamerainformationen. Auch durch den Test unterschiedlicher Techniken erhoffen sich Landkreis und NVV weitere zusätzliche Informationen. Insgesamt werden für die Anschaffung und Installation ca. 30.000 Euro investiert, die vom Landkreis Waldeck-Frankenberg und dem NVV getragen werden.

Hintergrundinformationen zum Abbiegeassistenzsystem

  • verhütet Unfälle
  • drittes Auge für das Fahrpersonal
  • erkennt Verkehrszeichen
  • warnt bei geringem Abstand und vor Kollision
  • Bis zu vier Kameras überwinden toten Winkel
  • LCD-Displays warnen Fahrpersonal durch einfache Hinweise
  • aufgrund der erhobenen Daten können Gefahrenstellen ermittelt werden

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