Informationen zum Thema Schlaganfall: Neue Broschüre erhältlich

Frankenberg (pm). Die Schlaganfall-Selbsthilfegruppe aus Frankenberg hat in Zusammenarbeit mit der Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie am Kreiskrankenhaus Frankenberg eine neue Informationsbroschüre für Patienten und Angehörige herausgegeben. Die Broschüre schildert die Risikofaktoren, Entstehung, Behandlung und Rehabilitationsmöglichkeiten bei Schlaganfällen. Erklärt wird auch, wie ein Laie einen Schlaganfall erkennen kann, um dann schnell und richtig zu handeln und einen größeren Schaden am Gehirn zu verhindern. Hier zählt tatsächlich jede Minute: „Time is Brain“. (siehe Mit dem „FAST-Test“ den Schlaganfall erkennen ). Karl-Heinz Scriba, der erste Vorsitzende der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe präsentierte die fertige Broschüre und bedankte sich bei allen Beteiligten. Die medizinischen Informationen wurde von Dr. Elisabeth Pryss, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie erarbeitet. Viel Arbeit in die Broschüre investiert hat auch Schwester Nadine Knoche. Sie hat durch die Teilnahme an einem Pflegefortbildungsprogramm der DSG (Deutsche Schlaganfallgesellschaft) an einem über anderthalb Jahre dauernden Qualifikationskurs „Stroke Unit“ unter Regie des Klinikum Minden teilgenommen und verfügt so über spezielle Kenntnisse in der Versorgung von Schlaganfallpatienten.

Gesponsert wurde die Broschüre vom Kreiskrankenhaus und der Druckerei Schöneweiß. Die Broschüre ist erhältlich als Download auf der Internetseite des Kreiskrankenhauses Frankenberg ( https://www.krankenhaus-frankenberg.de/download.html ) oder bei Herrn Scriba (Tel. 06451 – 4374). Die Schlaganfall-Selbsthilfegruppe trifft sich jeweils am ersten Dienstag im Monat ab 16 Uhr in der Personal-Cafeteria des Kreiskrankenhauses. Karl-Heinz Scriba und Fansida Schloss sind zudem an jedem Dienstag zwischen 14 und 16 Uhr im Kreiskrankenhaus und stehen für Gespräche mit Schlaganfall-Patienten und Angehörigen zur Verfügung. Ein Schlaganfall verändert in vielen Fällen das bisherige Leben (im wahrsten Sinne des Wortes) schlagartig. Neben den rein medizinischen Fragestellungen gilt es für den Patienten und die Angehörigen viel zu Bedenken und zu Regeln. Hierbei kann die Schlaganfall-Selbsthilfegruppe mit ihrem reichen Erfahrungsschatz eine große Hilfe sein. „Ein Informationsaustausch in den ersten Tagen nach dem Schlaganfall kann Ängste vor der Zukunft mindern und Mut für die Zukunft machen“, sagt Karl-Heinz Scriba, der aus eigener Erfahrung spricht. „Viele Patienten kommen auch erst nach Abschluss der Reha-Maßnahmen zur Selbsthilfegruppe. Der Austausch mit anderen Betroffenen unterstützt dabei, sich im veränderten Alltag zurecht zu finden, neuen Lebensmut zu fassen und sich mit verbliebenen

Einschränkungen zu arrangieren.“ Auch Angehörige sind bei den Treffen herzlich willkommen. Sie müssen lernen, wie sie den Betroffenen unterstützen und fordern können, ohne zu überfordern.
Der Schlaganfall wird durch Verstopfung oder Beschädigung eines Gefäßes verursacht, welches zum Gehirn führt, oder im Gehirn verläuft, was die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung von Hirngewebe stört oder sogar verhindert. Im Kreiskrankenhaus Frankenberg werden pro Jahr zwischen 200 und 250 Schlaganfälle behandelt. „Nach der Einlieferung des Patienten wird bei Verdacht auf Schlaganfall umgehend mit der Diagnostik begonnen“, berichtet Dr. Pryss. Mittels einer CT-Untersuchung des Kopfes und einer Angiographie (Darstellung der Blutgefäße, die zum Gehirn führen) kann man den Ort des Geschehens und damit die betroffenen Gehirnregionen in wenigen Minuten lokalisieren. Bestätigt sich der Verdacht kann man mit einem speziellen Medikament versuchen, das Gerinnsel aufzulösen. Diese Therapie kann ausschließlich bei rechtzeitigem Beginn (maximal viereinhalb Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome) eingesetzt werden und so das Absterben des minderversorgten Gehirngewebes eindämmen und bleibende Schäden minimieren oder verhindern. Die Stroke Unit des Kreiskrankenhauses ist mit dem Neuro-Netz-Mitte telemedizinisch verbunden. Überregional koordinierendes Krankenhaus ist das Klinikum Kassel, Klinik für Neurologie Prof. Dr. Bösel. Es handelt sich um ein interdisziplinäres Netzwerk für die Behandlung von Patienten mit neurovaskulären Erkrankungen, bei dem Neurologen, Neuroradiologen und Gefäßchirurgen zusammenarbeiten. Neurochirurgische Expertise ist im Kreiskrankenhaus Frankenberg vor Ort seit 2017 vorhanden. Zu jeder Tages- und Nachtzeit kann ein auf Schlaganfälle spezialisierter Neurologe des Klinikums Kassel per Video zur telemedizinischen Beratung hinzugezogen werden.
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Mit dem „FAST-Test“ den Schlaganfall erkennen
Mit dem so genannten FAST-Test können auch Laien ganz einfach und innerhalb weniger Sekunden den Betroffenen auf typische Schlaganfall-Symptome testen.

Face (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Ist das Gesicht einseitig verzogen, deutet dies auf eine Gesichtslähmung hin.
Arms (Arme): Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme angehoben werden oder es sinkt eine Seite ab. Auch fallen eventuell Koordinationsstörungen auf.
Speech (Sprache): Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen (z. B. „Es ist heute sehr schön.“). Ist die Person dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.
Time (Zeit): Gibt es Auffälligkeiten in einem oder mehreren Bereichen, wählen Sie unverzüglich den Notruf 112! Es zählt jetzt jede Minute.
Quelle: Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe

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