Hessischer Mittelstandsbericht bestätigt erheblichen Fachkräftebedarf

Dr. Daniela Sommer (SPD): Zeitnahe Berichterstattung fehlgeschlagen

Wiesbaden/Landkreis Waldeck-Frankenberg(nh). Dr. Daniela Sommer, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, kommentiert den Hessischen Mittelstandsbericht wie folgt: „Der Mittelstandsbericht, der 2,5 Jahre nach dem Berichtszeitraum erschienen ist, ist alles andere als aktuell. Der schleppende Umgang damit lässt mich fragen, welche Bedeutung die Landesregierung dem hessischen Mittelstand beimisst.“ Denn die Regierungsfraktionen haben sich gesetzlich dazu verpflichtet, alle zwei Jahre einen Mittelstandsbericht zu verfassen. Die Erhebung erfolgte erstmals für die Jahre 2013 und 2014. Der Bericht erschien jedoch erst im Juli 2016. Damit sei der Bericht im Grunde verjährt, denn was solle Mitte 2017 noch über die Jahre 2013 und 2014 diskutiert werden, kritisiert Sommer. Inzwischen solle eher die Veröffentlichung des nächsten Berichts für die Jahre 2015 und 2016 geplant werden. Die Begründung, dass das Statistische Landesamt die Zahlen verzögert bereitstelle, sei keine Rechtfertigung für diese Verspätung. „Dem Fachkräftebedarf als größter Risikofaktor für die künftige wirtschaftliche Entwicklung, angefangen mit dem Mangel an Bewerbungen bei Ausbildungsplätzen, weiß die Landesregierung nach wie vor keine Lösung entgegenzusetzen. Darunter leiden vor allem kleine und mittlere Betriebe“, so Dr. Daniela Sommer, die im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg beheimatet ist. Sie fordert in diesem Kontext, dass vor allem Maßnahmen zur Stärkung der Beruflichen Bildung gefördert werden müssten. „Wir müssen die Gestaltung des Übergangs zwischen Schule und Beruf bzw. Studium sowie der beruflichen Bildungsangebote verbessern. Da besteht massiver Handlungsbedarf“, stellt Sommer fest. So bestätige auch der Berufsbildungsbericht, dass gegenwärtige und künftige Passungsprobleme auf dem deutschen, so auch auf dem hessischen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt vorhanden seien. „Einem zunehmenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften steht eine rückläufige Entwicklung bei den Auszubildenden gegenüber. Dies ist vor allem in gesellschaftsrelevanten Bereichen wie der Gesundheit und Pflege eine große Herausforderung“, sagt Dr. Daniela Sommer, auch gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. Das duale Ausbildungssystem leide unter der Entwicklung, dass vor allem kleinere Betriebe immer seltener ausbilden, während immer mehr Jugendliche akademische Laufbahnen einschlagen würden. „Es scheitert hier am nötigen Engagement und einer zeitnahen Berichterstattung der Landesregierung, um notwendige Reformen anzugehen“, kritisiert Sommer abschließend.

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