Vollstudienplätze in der Medizin – Landesregierung hätte längst handeln müssen

Wiesbaden(pm). Die stellvertretende Vorsitzende und stellvertretende hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, hat Wissenschaftsminister Boris Rhein kritisiert, dass dieser mal wieder keine Gelegenheit ausließe, sich ungeniert mit fremden Federn zu schmücken. Anlass war die heutige Pressekonferenz des Ministers, auf der er die Schaffung von Vollstudienplätzen in der Medizin verkündete. Sommer sagte am Donnerstag: „Wissenschaftsminister Rhein müsste den Verantwortlichen der Universität Marburg und der Hochschule Fulda die Füße küssen, dass er in Hessen keine zusätzlichen Studienplätze in der Humanmedizin schaffen muss, um künftig mehr Medizinstudierende aus Marburg in Hessen zu halten. Denn durch ein Pilotprojekt der Hochschulen Marburg und Fulda zum Abbau von Teilstudienplätzen, hat sich für ihn eine günstigere Variante eröffnet. Ein willkommenes Wahlkampfgeschenk, mit dem der Minister zumindest so tun kann, als ob er etwas gegen den Landarztmangel unternimmt.“

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Die SPD habe wiederholt auf die Hinweise aus den Universitäten, den Krankenhäusern und der Kassenärztlichen Vereinigung reagiert und mehr Medizinstudienplätze gefordert. Die Schaffung von Vollstudienplätzen sei schon jahrelang möglich gewesen. Mithilfe der genialen Idee der Hochschulen könne er jetzt billig Pluspunkte sammeln. Die Lösung des Problems der Teilstudienplätze, das es nur in Marburg gebe, sei offenbar in den letzen 19 CDU-Regierungsjahren auf taube Ohren gestoßen. Seit Jahrzehnten warte die Universität Marburg darauf, dass die Landesregierung handelt, sagte die Präsidentin der Universität Marburg Krause in der heutigen Pressekonferenz. „Die Kosten für die Schaffung der Vollstudienplätze bis 2020 – zunächst 40 zum Wintersemester 2018/19 und weitere 40 Plätze im Wintersemester 2019/20 – zahlt das Land aus dem laufenden Budget. Die Finanzierung der übrigen 105 Plätze, die bis 2015 geschaffen werden sollen, sind über den Hessischen Hochschulpakt geplant, der neu verhandelt wird. Wie so oft schmückt sich der Minister mit fremden Federn und verspricht Mittel, die erst in Zukunft verhandelt werden“, sagte Daniela Sommer abschließend.

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