Das Gesundheitsamt informiert über mögliche Gesundheitsbeeinträchtigungen in Badegewässern

Waldeck-Frankenberg(pm). Eder-, Diemel- und Twistesee – der Landkreis Waldeck-Frankenberg verfügt gleich über drei attraktive Badegewässer, die auch bei niedrigem Wasserstand gerne zur Abkühlung von zahlreichen Wasserfreunden genutzt werden. Ständige Kontrollen durch die Gesundheitsaufseher des Landkreises belegen es: Die Wasserqualität in den drei Badeseen ist sehr gut bis ausgezeichnet. Bei den derzeit herrschenden, ungewöhnlich hohen Temperaturen über einen längeren Zeitraum hinweg ist es dennoch möglich, dass sich Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Blaualgen oder die Larven von Saugwürmern ergeben. Darauf weist das Gesundheitsamt des Landkreises Waldeck-Frankenberg hin und gibt Tipps zum sicheren Baden.

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„In keinen unserer drei Badeseen treten derzeit Blaualgen auf“, beruhigt Ltd. Medizinaldirektor und Fachdienstleiter Friedhelm Sarge. Das hohe Nährstoffangebot der Schönwetter-Periode begünstige allerdings die Bildung der Cyanobakterien, die im Volksmund Blaualgen genannt werden und durch Hautkontakt oder Verschlucken allergische Reaktionen hervorrufen können. Werden Schlieren und Flocken oder sogar große Algenteppiche auf der Wasseroberfläche festgestellt, rät der Fachdienst Gesundheit zu folgenden Maßnahmen beim Baden:
• Hunde nicht ins Wasser gehen lassen (die Tiere reagieren sehr empfindlich auf Blaualgen),
• vom Baden absehen, wenn im knietiefen Wasser die Füße nicht zu sehen sind,
• möglichst kein bzw. wenig Wasser aus dem Badesee verschlucken (auch bei Kindern darauf achten!),
• mit Seife abwaschen oder abduschen, sobald Kontakt mit stark algenhaltigem Wasser bestanden hat,
• bei Symptomen einer allergischen Reaktion oder Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Fieber einen Arzt aufsuchen.

Wer sich schon einmal gewundert hat, warum nach dem Schwimmen oder Plantschen im Badesee leicht juckende oder rötliche Quaddeln auf der Haut erscheinen – für die sogenannte Badedermatitis hat Friedhelm Sarge eine Erklärung parat: Kleine Larven von Saugwürmern, Zerkarien, sind in die Haut eingedrungen. „Sie haben den Menschen mit ihrem eigentlichen Wirt, den Wasservögeln, verwechselt“, erläutert Sarge. Die Quaddeln seien zwar ein gutes Zeichen – die körpereigene Immunabwehr sei dabei, die völlig ungefährlichen Zerkarien auszuschalten, nach 10 – 20 Tagen ist die „Erkrankung“ dann überstanden , der Juckreiz sei jedoch sehr unangenehm, bei besonders empfindlichen Personen könne zudem Fieber hinzukommen.

Auch zur Badedermatitis berät das Gesundheitsamt, wie man sich schützen kann:
• Wasservögel, insbesondere Enten, nicht füttern; fehlen die Wasservögel als Endwirte, können sich keine Zerkarien entwickeln,
• flache, warme und strömungsarme Gewässer in Ufernähe sowie die Nähe zu Enten, Entenkot und Wasserpflanzen meiden,
• nach dem Bad im See abduschen, stark abrubbeln, gut abtrocknen und Kleidung wechseln,
• bei Auftreten der Quaddeln können Antihistaminika und kühlende Gele lindern,
• betroffene Stellen nicht zusätzlich kratzen oder reizen (Gefahr einer Sekundärinfektion),
• bei starkem Befall und starkem Juckreiz einen Arzt aufsuchen.

Zu beiden Themen, Blaualgen (Cyanobakterien) in Badegewässern und Badedermatitis (Zerkariendermatitis) nach dem Baden in Badegewässern, hat das Gesundheitsamt Informationsblätter herausgegeben. Sie können auf der Homepage des Landkreises im Bereich „Schnellzugriff/ Fachdienste/ Gesundheit/ Überwachung von Badegewässern“ eingesehen werden.

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