Freisprechung der Tischlergeselleninnen- und gesellen – Fast perfekten Gesellenstücke

Waldeck-Frankenberg(pm/nh). „Die Gesellenprüfung ist jetzt abgepfiffen – Sie haben gewonnen und dürfen sich über die Punkte freuen“, so der stellvertretende Obermeister der Tischler-Innung Waldeck – Frankenberg Walter Hartmann zu Beginn der Freisprechungsfeier in der Wandelhalle in Bad Wildungen. Aber – auch das sagt Hartmann mit Blick auf die am Vortag begonnene Fußballweltmeisterschaft – nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Hartmann fordert die Gesellen auf, sich nicht auf Glückstreffer, Abstaubertore oder den Elfer nach einer Schwalbe zu verlassen, sondern stattdessen ihren Vorsprung, in dem sie konzentriert weiterspielen und ihre persönliche Erfolgsstrategie finden, konsequent zu halten. Wer technisch beschlagen, fit und motiviert ist wird immer von Anfang an eingesetzt und muss nicht die Ersatzbank drücken – hat also einen sicheren Stamm- bzw. Arbeitsplatz. Egal, ob laufende Saison oder großes Turnier, immer geht es um den Titel, die Meisterschaft. Die Meisterschaft ist das Höchste. Vergessen wir dabei aber nicht: Den begehrten Titel Meister und den Begriff der Meisterschaft hat der Fußball, ja der ganze Sport, vom Handwerk übernommen – nicht umgekehrt. Die berufliche Meisterschaft lässt sich am besten in den Meisterschulen erreichen. Diese sind so etwas wie ein Trainingslager für Auswahlspieler, für die Elite. Machen Sie den Turbo rein, bleiben Sie nicht im Abseits stehen, spielen Sie auch mit dem Kopf. Machen Sie sich auf zu Ihrer eigenen Meisterschaft – Dafür drück ich ihnen als Ihr Fan bereits heute die Daumen – so der stellvertretende. Obermeister abschließend.

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Besonders viele Fans hatte Dirk Bönisch vom Berufsförderungswerk des Handwerks in Korbach. Seine Prüfungsleistungen wurden in allen Teilen mit der Note „sehr gut“ bewertet. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses Matthias Kubat lobte die , die das Tischlerhandwerk zurecht als Kunsthandwerk bezeichnen. Der Stadtrat der Stadt Bad Wildungen – Hartmut Otto beglückwünschte in seinem Grußwort die neuen Gesellinnen und Gesellen. „Die Welt steht Ihnen mit diesen tollen Arbeiten offen. Bleiben Sie am Ball, wir in Waldeck-Frankenberg brauchen sie. Bleiben Sie dem Handwerk treu und engagieren sie sich – so Kubat und Otto in ihren Glückwünschen.

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Jürgen Trumpp (Sparkasse Waldeck-Frankenberg), Matthias Kubat (Prüfungsausschussvorsitzender), Julia Horn (Belobigung „die gute Form“), Luk Schäfer (Innungszweiter), Dirk Bönisch (Innungsbester), Marius Knipp (Preisträger „die gute Form“), Walter Hartmann (stellv. Obermeister Tischler-Innung Waldeck-Frankenberg) und Dr. Reinhard Kubat (Landrat Waldeck-Frankenberg) Foto: Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg

Exzellent gestaltete Gesellenstücke – Wettbewerb die Gute Form

Erster Platz für Marius Knipp von der Firma Messebau Knipp aus Twiste. Er schloss nicht nur die Prüfung als Drittbester ab, sondern überzeugte mit seinem Gesellenstück auch die Jury des Wettbewerbes „Die Gute Form“. Er baute einen Schreibtisch mit dem Namen Inspector Gadget. Dieser Schreibtisch besteht aus drei wesentlichen Konstruktionselementen: Der Innenaufteilung, der Aufsatzkonstruktion sowie der Fußkonstruktion und erntete höchstes Lob der Jury. Eine besondere Belobigung erhielt Julia Horn von der Schreinerei Zimmermann aus Ober-Ense. „Die Idee einen Sekretär zu bauen kam mir erstmals auf der Ligna 2017 in Hannover“ so Julia Horn. „Einige Stücke haben schon fast Meisterniveau“ bescheinigte Jury-Mitglied Kathleen Alt den Tischlergesellen bei der Freisprechungsfeier. Sie stellte die Kriterien vor, die beim Wettbewerb „Die gute Form“ ausschlaggebend sind, bei dem das Tischler-Handwerk exzellent gestaltete Gesellenstücke auszeichnet. Dazu gehören Ideen, Form, Funktion, Konstruktion und vor allem Sorgfalt der Arbeiten. Alt würdigte nicht nur die Arbeiten der jungen Tischler, sondern dankte auch den Ausbildungsbetrieben, die das Wissen und Können vermittelt haben. Die Preise für den Wettbewerb wurden traditionell von der Sparkasse Waldeck – Frankenberg zur Verfügung gestellt und von Vorstandsmitglied Jürgen Trumpp überreicht. Vorstandsmitglied Trumpp betonte den hohen Stellenwert des heimischen Handwerks und riet den jungen Menschen, durch Weiterbildung, persönliches Engagement und Flexibilität den stetig steigenden Anforderungen gerecht zu werden. „Es hat sich gelohnt. Keiner der Auszubildenden blieb auf der Strecke und jeder hat für sich eine kleine WM hingelegt und in der regulären Spielzeit des Finales das entscheidende Tor geschossen – darauf könnt Ihr Stolz sein“ so der Vorsitzende des Gesellenprüfungsausschusses Matthias Kubat in seinem Resümee.

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