Kabinettsausschuss hat die Förderung des ehrenamtlichen Engagements im Fokus

Staatsminister Axel Wintermeyer: „Der ländliche Raum und seine Zukunftsfähigkeit sind ein Schwerpunktthema der Landesregierung“

Wiesbaden/Korbach(pm/nh). Auf dem Hessentag in Korbach hat am Montag eine öffentliche Sitzung des Kabinettsausschusses Demografie und ländlicher Raum stattgefunden. In dessen Mittelpunkt stand das Thema ehrenamtliches Engagement. Der Kabinettsauschuss Demografie und ländlicher Raum ist ein Gremium der Staatssekretäre aller Ressorts. Er kommt alle sechs bis acht Wochen zusammen, um sich über wichtige Fragen der demografischen Entwicklung und des ländlichen Raums zu beraten. „Der ländliche Raum und seine Zukunftsfähigkeit sind eines der Schwerpunktthemen der Hessischen Landesregierung. Im Rahmen der Offensive ,Land hat Zukunft – Heimat Hessen‘ ist daher Ende vergangenen Jahres der Kabinettsausschuss Demografie explizit um den ländlichen Raum erweitert worden, um diesen Bereich weiter zu stärken“, erklärte der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer. In den Jahren 2018 und 2019 investiere die Landesregierung insgesamt 1,8 Milliarden Euro Landesmittel in Projekte im ländlichen Raum, etwa zur Förderung von Bürgerbussen oder für den Ausbau von WLAN-Zugangspunkten. 

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Der Kabinettsausschuss beschäftigte sich auf dem Hessentag vor allem mit Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts. „Gesellschaft verändert sich – und umso wichtiger wird eine aktive Bürgergesellschaft für ein funktionierendes Gemeinwesen. Gerade im ländlichen Raum zeigt sich: Da wo Gemeinschaft gelebt wird, ein reges Dorf- und Vereinsleben existiert, da ist Lebensqualität, da ziehen die Menschen nicht weg, da kommen die jungen Menschen nach der Ausbildung gerne wieder hin. Hier leistet das Engagement einen wichtigen Beitrag zur lokalen Entwicklung“, sagte der Chef der Staatskanzlei. Der Hessentag sei ein hervorragendes Beispiel, was das Miteinander und das „Wir“-Gefühl bewegen können. Die Hessische Landesregierung sei sich der Bedeutung des Ehrenamts für den gesellschaftlichen Zusammenhalt bewusst und habe in dieser Legislaturperiode eine Verfassungsänderung angestoßen, bei der unter anderem auch der Schutz und die Förderung des Ehrenamts als Staatsziel in die Verfassung aufgenommen werden soll, berichtete Staatsminister Axel Wintermeyer. Die Hessische Landesregierung habe mit der landesweiten Kampagne „Gemeinsam aktiv“ schon eine Vielzahl von Maßnahmen und Projekten zur Stärkung des Ehrenamts initiiert und durchgeführt. Vor kurzem hat der Ministerpräsident die Aktion „Dein Ehrenamt ist Herzenssache“ gestartet. Aber auch die einzelnen Ressorts unterstützen ehrenamtliches Engagement in ihren Bereichen. Das reicht von Feuerwehr, Sport, Kultur und Musik, Familie, Senioren, Opferschutz bis zu Naturschutz und Verkehrssicherheit, führte der Staatsminister aus. Der Kabinettsausschuss unterstrich das ehrenamtliche gemeinwohlorientierte Engagement durch eine Anerkennungskultur auch weiterhin zu unterstützen und zu fördern. Bürgermeister Elmar Schröder aus Diemelstadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg, eine der Modellkommunen des Modellvorhabens „Integration von Flüchtlingen im ländlichen Raum“, berichtete über die Ergebnisse des Modellprojekts und seine Erfahrungen. Eine „Zukunftswerkstatt 2.0“ wurde ins Leben gerufen, um integrationsfördernde Maßnahmen zu entwickeln. Im Fokus der Integration der Geflüchteten standen der zügige Spracherwerb, die Akzeptanz der deutschen Kultur und Werte sowie die Förderung der sozialen Alltagskompetenzen. Die Stadt Diemelstadt zog am Ende des Modellprojektes eine positive Bilanz der zahlreichen Work­shops und Einzelmaßnahmen. „Durch die Zukunftswerkstatt gelang es, ein ,Wir‘-Gefühl in der Bevölkerung zu entwickeln und weitere Ideen für Diemelstadt sind schon in Arbeit“, sagte der Bürgermeister.Bei der Sitzung wurden auch die drei Regionalbeauftragten Heiko Merz (Ost- und Südhessen), Helmut Scharfenberg (Mittel- und Westhessen) und Tobias Scherf (Nordhessen) vorgestellt. Die Regionalbeauftragten haben kürzlich ihre Arbeit aufgenommen. „Wir sind sicher, mit den Regionalbeauftragten einen wichtigen Beitrag zu leisten, um die Verzahnung zwischen der Landesregierung mit Sitz in Wiesbaden und den Städten und Gemeinden im ländlichen Raum deutlich zu verbessern“, sagte Staatsminister Axel Wintermeyer. Staatssekretär Patrick Burghardt stellte den Kulturatlas des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst vor. Dieser beinhaltet eine umfassende Bestandsaufnahme der staatlichen Kulturförderung in Hessen. Der Atlas liefert nach Kultursparten differenziert Informationen zu den kulturellen Aktivitäten, die das Land Hessen im Jahr 2015 gefördert hat, und ist ein erster Baustein für einen Masterplan Kultur. „Er bietet eine kompakte Übersicht über die Grundsätze der Kulturpolitik Hessens und beschreibt die Kulturförderung in Zeiten gesellschaftlicher Veränderungen“, sagte der Staatssekretär. Hier greift das Ministerium die Themen demografischer Wandel, ländlicher Raum und Ehrenamt auf. An die Sitzung schloss sich ein Rundgang auf dem Hessentag an, der unter dem Motto „Ehrenamtliches Engagement im ländlichen Raum“ stand. Die Mitglieder des Kabinettsausschusses konnten sich im Gespräch mit den Landfrauen, der Jugendfeuerwehr sowie den Helfern des Hessentags in Korbach davon überzeugen, wie viel ehrenamtliches Engagement vor Ort bewegt. Der Hessische Landfrauenverband hat mehr als 47.000 Mitglieder und ist in mehr als 700 Ortsland-Frauenvereinen organisiert. In hessischen Feuerwehren engagieren sich nahezu 500.000 Mitglieder. Der überwiegende Teil von ihnen leistet diese Arbeit in den mehr als 2.600 Freiwilligen Feuerwehren ehrenamtlich. Jede von ihnen ist auf Nachwuchs angewiesen und die Jugendfeuerwehr leistet hier wertvolle Arbeit. Vom Helfertreff in Korbach aus werden rund 450 Helfer auf dem Hessentag koordiniert. Diese sorgen dafür, dass das Landesfest zu einem einmaligen Erlebnis für die Besucher wird.

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