Gleiche Startbedingungen für alle Kinder

Landkreis engagiert sich im Projekt „Brücken bauen in frühe Bildung“

Bad Wildungen(pm/nh). Eine gute Kindertagesbetreuung ist eine der Grundvoraussetzungen, um gleiche Startbedingungen für alle Kinder zu schaffen. Bisher profitieren jedoch nicht alle Familien in Waldeck-Frankenberg gleichermaßen von früher Bildung. Darum engagiert sich der Landkreis im Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“. Das Ziel: niedrigschwellige Angebote bereithalten, die den Zugang zur Kindertagesbetreuung vorbereiten und unterstützend begleiten.
Dies wird im Landkreis seit 01. Februar 2018 in Form von zwei Welcome-Gruppen in Frankenberg und Bad Wildungen – umgesetzt. Familien mit Fluchterfahrungen, die bisher nicht oder nur unzureichend von der Kindertagesbetreuung erreicht werden konnten sowie Familien, die in stark belasteten Sozial- und Wohnverhältnissen leben, soll auf diese Weise der Einstieg in das System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung erleichtert werden. In den Gruppen, in denen die Mütter oder Väter ihre Kinder begleiten, knüpfen die Mitarbeiterinnen Kontakte zu den Familien – und können so individuell auf sie eingehen. „Durch niederschwellige Angebote wie beispielsweise Singen, Tanzen, Malen, Spielen oder gemeinsame Mahlzeiten werden Zugangshürden abgebaut – sowohl bei den Kindern, als auch bei den Eltern“, berichtet die Projektkoordinatorin Anja Scholl. „Zudem werden erste Einblicke in das System der Kindertagesbetreuung vermittelt und die Familien über die Möglichkeiten der frühen Bildung in Deutschland informiert.“

{loadmodule mod_tcvn_banner_slider,Werbung 380 250 aktuell}

Sobald die Kinder in einer Kindertagesstätte aufgenommen sind, endet das Angebot. Voraussetzung dafür, dass Familien in die Welcome-Gruppen aufgenommen werden, ist, dass sie mit ihren Kindern ab anderthalb Jahren noch kein Regelangebot als frühe Bildung in Anspruch nehmen. Auch Familien mit Säuglingen sind willkommen. Mit Hilfe der Fördermittel des Bundes hat der Landkreis die Gruppen im Februar dieses Jahres ins Leben gerufen. Zuvor gab es einiges an Vorbereitungsarbeit: es wurden entsprechende Räumlichkeiten angemietet, geeignete Mitarbeiterinnen eingestellt und ein Netzwerk unter anderem mit Sozialarbeitern, Ehrenamtlichen und Dolmetschern geknüpft. Weiterhin wurde der Kontakt zu den Kitas im Umfeld der Welcome-Gruppen hergestellt, um den Austausch zwischen der Kindertagesbetreuung und den Einstieg dort hinein zu erleichtern. Um das Angebot bekannt zu machen, besuchen die Mitarbeiterinnen der Welcome-Gruppen geeignete Familien Zuhause– zudem wurden Infomaterialien in zahlreiche Sprachen übersetzt. „Als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe freuen wir uns, ein solches Angebot in Waldeck-Frankenberg initiieren zu können“, betont der Erste Kreisbeigeordnete und Dezernent Karl-Friedrich Frese. „Durch diese Vorstufe entsteht eine stabile Brücke in die darauffolgende Kinderbetreuung.Durch das Projekt entsteht eine interkulturelle Gemeinschaft, in der Familien bestmöglich unterstützt werden. Der Landkreis unterstützt das Projekt mit einer Finanzierung von 10 Prozent der Gesamtkosten. Mit dem Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend niedrigschwellige Angebote, die den Zugang zur Kindertagesbetreuung vorbereiten, begleiten und Hürden abbauen. Die Angebote richten sich gezielt an Familien, die bisher nur unzureichend von Kindertagesbetreuung erreicht werden. Von 2017 bis 2020 erhalten die geförderten Standorte dafür jeweils 150.000 Euro pro Jahr. Weitere Informationen zum Bundesprogramm gibt es auf der Webseite www.fruehe-chancen.de/kita-einstieg

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.