Neues LOEWE-Zentrum DRUID forscht zur Bekämpfung von Tropenkrankheiten

Land Hessen investiert bis Ende 2021 insgesamt rund 18 Millionen Euro

Wiesbaden/Gießen(pm/nh). Wissenschaftsminister Boris Rhein hat heute in Gießen das neue LOEWE-Zentrum DRUID – Novel Drug Targets against Poverty-Related and neglected Tropical Infectious Diseases vorgestellt. In dem Forschungszentrum arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Philipps-Universität Marburg, der Goethe-Universität Frankfurt, der Technischen Hochschule Mittelhessen und des Paul-Ehrlich-Instituts gemeinsam daran, dringende Fragen für die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Therapien gegen vernachlässigte tropische Infektionskrankheiten zu beantworten. Das Land Hessen fördert DRUID mit insgesamt rund 18 Millionen Euro bis zum Jahr 2021. Mehr als 40 Forscherinnen und Forscher haben ihre Arbeit im Januar dieses Jahres begonnen; Anlass für die offizielle Vorstellung gab ein Auftaktsymposium.

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Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Dieser Neuzugang unter unseren LOEWE-Zentren beschäftigt sich mit einer hochrelevanten globalen Herausforderung: Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit leiden an vernachlässigten tropischen Infektionskrankheiten. Es gibt zu wenige oder gar keine wirksamen Medikamente. Bei vorhandenen Medikamenten treten oft Resistenzen und starke Nebenwirkungen auf. Genau hier setzt das Forschungsprogramm des LOEWE-Zentrums DRUID an: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bündeln ihre Expertise, um neue Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten zu entwickeln und diese zusammen mit industriellen Partnern verfügbar zu machen.“ Zu den armutsassoziierten und vernachlässigten Tropenerkrankungen (Neglected Tropical Diseases, NTD) gehören zum Beispiel das Dengue-Fieber, das Chikungunya-Fieber sowie Ebola- und Zikavirus-Infektionen. NTDs können hochakute lebensbedrohliche Verlaufsformen nehmen, führen aber oft auch zu schweren chronischen Erkrankungen oder Behinderungen. Sie sind in armen Ländern in den Tropen oder Subtropen verbreitet, wo häufig Geld und medizinische Infrastrukturen fehlen, um die Krankheiten zu bekämpfen. Anspruch des LOEWE-Zentrums DRUID ist deswegen, die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse schnell zur medizinischen Anwendung zu bringen. Dafür arbeitet der Forschungsverbund eng mit Pharmaunternehmen zusammen.

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Bei dem Symposium überreichte Wissenschaftsminister Boris Rhein den Förderbescheid über rund 18 Millionen Euro an Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, den Präsidenten der Justus-Liebig-Universität Gießen, die die Federführung des LOEWE-Zentrums DRUID übernommen hat. Das Geld fließt unter anderem in vier neue Professuren an den beteiligten Institutionen mit den Schwerpunkten Parasitologie (Gießen), Virologie (Marburg), Bakteriologie (Frankfurt), Immunologie (Paul-Ehrlich-Institut). Finanziert werden außerdem weiteres Personal sowie Geräte. Zudem übergab der Minister LOEWE-Urkunden an fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der an DRUID beteiligten Partnerinstitutionen. Dass Hessen ein starker Standort mit einer langen Tradition in pharmazeutischer und medizinischer Grundlagenforschung, Biotechnologie und Medizintechnik ist, spiegelt sich im LOEWE-Programm wider. Neun LOEWE-Zentren und 20 LOEWE-Schwerpunkte sind den Lebenswissenschaften zuzuordnen. Für diese 29 Forschungsprojekte – darunter auch das Zentrum DRUID – hat das Land Hessen rund 434 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen LOEWE-Mittel für vier Forschungsbauten in Höhe von rund 52 Millionen Euro. Insgesamt hat das Land Hessen von 2008 bis 2017 rund 729 Millionen Euro für das themenoffene LOEWE-Programm und damit für die Förderung herausragender Forschungsvorhaben bereitgestellt. In diesem Jahr beträgt das LOEWE-Budget rund 68 Millionen Euro.„Sowohl im neuen LOEWE-Zentrum DRUID als auch in all unseren anderen LOEWE-Projekten arbeiten hochqualifizierte Forscherinnen und Forscher an drängenden Problemen unserer Zeit. Die Zukunftsfähigkeit unseres Landes ist eng verknüpft mit der hohen Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen, der außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der forschenden Wirtschaft. Deshalb ist die Förderung der Wissenschaft ein wesentlicher Schwerpunkt der Landespolitik. Wir sind davon überzeugt, dass Forschungsergebnisse von heute die Produkte, Dienstleistungen, Therapien und Arzneimittel von morgen sind“, so Wissenschaftsminister Boris Rhein abschließend.

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