Kultur- und Kreativwirtschaft: Erste britische Unternehmen liebäugeln mit Umzug nach Frankfurt

Wiesbaden(nh). Frankfurt entwickelt sich immer mehr zu einem Anlaufpunkt für die internationale Kultur- und Kreativwirtschaft: Erste Unternehmen aus der britischen Gaming- und Designbranche beschäftigen sich wegen des Brexits mit einem Umzug nach Frankfurt. „Wir haben in den vergangenen Tagen konkrete Gespräche geführt und unsere Unterstützung für eine Umsiedlung nach Hessen angeboten“, sagt Stefan Augustin, Abteilungsleiter Internationale Angelegenheiten bei der Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI), der landeseigenen Wirtschaftsförderungsgesellschaft. „Ein britisches Fintech-Unternehmen hat sogar schon erste Schritte für einen neuen Standort in Hessen eingeleitet.“ 15 hessische Unternehmer haben in der vergangenen Woche im Rahmen einer Großbritannien-Reise die wirtschaftlich starken Städte Birmingham, Leeds und Manchester besucht. Bei Veranstaltungen, die vom Enterprise Europe Network Hessen (EEN) der HTAI organisiert wurden, trafen sie auf rund 100 britische Unternehmer. Am Donnerstag stand der Besuch des „Digital Hubs“ an der Beckett University in Leeds im Mittelpunkt, dort hat sich inzwischen ein umfangreiches Cluster aus der Digital- und Kreativwirtschaft angesiedelt. „Hessische und britische Unternehmen haben großes Interesse an einer engen Zusammenarbeit gezeigt. Wir möchten die Unternehmen noch stärker zusammenbringen und den Austausch fördern“, sagt Stefan Augustin. „Großbritannien ist seit jeher ein wichtiger Wirtschaftspartner für uns“, betont HTAI-Geschäftsführer Dr. Rainer Waldschmidt. „Auch wenn wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht haben, sind wir für den Brexit gut gerüstet und möchten die Chancen für unser Bundesland nutzen.“ Erste Station der Unternehmerreise war das Innovate UK Event in Birmingham. Es ist die führende Innovationsveranstaltung mit Kongress und Ausstellung und bot den Besuchern die Gelegenheit, Marktkenntnisse zu gewinnen, Innovationen zu entdecken und erfolgversprechende Kontakte zu knüpfen. Das Enterprise Europe Network Coventry brachte an diesem Tag rund 400 internationale Unternehmen in fast 900 Gesprächen zusammen. Den Abschluss bildete am Freitag eine Informations- und Matchmaking-Veranstaltung in der MediaCityUK in Manchester. Dort hat sich der führende Media-Hub Großbritanniens entwickelt, unter anderem sitzt dort auch die BBC. „Unabhängig von der politischen Diskussion rund um das Thema Brexit haben sowohl unsere hessischen Unternehmen als auch unsere britischen Freunde sehr großes Interesse daran, die bereits guten Verbindungen weiter zu vertiefen. Dies wurde in fast allen Gesprächen eindeutig hervorgehoben“, so Augustin.

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