Integration von Flüchtlingen in Arbeitsleben und Alltag

Netzwerk für Toleranz veranstaltete Seminar

Korbach(nh). Die Integration geflüchteter Menschen in den Alltag und das Arbeitsleben bleibt eine stetige Aufgabe. Bürokratische, sprachliche und kulturelle Hürden können dabei zu Irritationen führen. Um diesen entgegenzuwirken und das Zusammenleben in einem friedlichen Miteinander zu stärken, hat das Netzwerk für Toleranz des Landkreises Waldeck-Frankenberg im August das erste von zwei Seminaren zum Thema „Miteinander leben“ veranstaltet. Der zweite Teil der Veranstaltung findet im Januar 2018 statt. Ziel des Projekts ist es, durch die intensive Kompetenzschulung motivierten, offenen und kontaktfreudigen Menschen, Jugendleitern, Ausbildern oder Trainern Kenntnisse über das interkulturelle Miteinander zu vermitteln, Strategien für das Erkennen und Moderieren von Konflikten an die Hand zu geben und diese Kenntnisse an andere weiterzugeben. 22 Personen aus dem Landkreis sind der Einladung des Netzwerks für Toleranz gefolgt und haben sich mit den Themenfeldern Kultur und gesellschaftlichen Werten auseinander gesetzt. Sie alle eint ihr Engagement für neu zugewanderte Menschen oder auch die eigene Erfahrung und Auseinandersetzung mit der Themenstellung. Durch das Seminar wurden die Teilnehmenden auf ihre Vermittlungsrolle im Alltag vorbereitet. Die zweitätige Veranstaltung, die von der Sozialpädagogin und Trainerin für interkulturelle Sensibilisierung Anika May sowie vom Friedens- und Konfliktforscher und Trainer für transkulturelles Lernen Christoph Pinkert durchgeführt wurde, zielte darauf ab, deutlich zu machen, wie Integration im Alltag und im Arbeitsleben gut gelingen kann. Dazu sei es erforderlich, dass beide Gruppen in ihrer Unterschiedlichkeit angenommen werden und sich auf Augenhöhe begegnen. Durch unterschiedliche Übungen wurde den Teilnehmenden Diversität dargestellt und erlebbar gemacht – darüber hinaus setzten sie sich mit den Themen Multikulturalität, Interkulturalität und Transkulturalität auseinander. Sie reflektierten dabei auch eigene Gewohnheiten und Verhaltensweisen, die im Alltag oder Arbeitsleben zu Irritation oder Konflikten führen können. „Das Seminar war rundherum toll. Die Auseinandersetzung mit eigenen Einstellungen und Erwartungen war intensiv und notwendig, um Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund positiv begegnen zu können“, berichtet die Koordinatorin des Netzwerks für Toleranz Ursula Müller. „Die Methodenvielfalt, die wir kennen gelernt haben, hilft uns im Alltag mit Jugendlichen die Themen spielerisch zu bearbeiten und Vorurteile abzubauen.“ Das Projekt wurde von Dr. Siebo Siuts und Dr. Fritzsche aus Korbach initiiert und im Rahmen des Netzwerks für Toleranz aus dem Programm „Demokratie leben“ des Bundesfamilienministeriums finanziert. Der zweite Teil des Seminars wird am 20. und 21. Januar 2018 durchgeführt. Weitere Informationen gibt es bei der Netzwerkkoordinatorin Ursula Müller unter E-Mail: ursula.mueller@landkreis-waldeck-frankenberg.de

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