Kreishandwerkerschaft im Dialog mit der SPD Kreistagsfraktion

Korbach(nh). Das politische Gespräch zu führen und dabei die Interessen des Handwerks zu positionieren, das gehört zu den umfassenden Aufgaben der Kreishandwerkerschaft. In diesen Tagen führten Vertreter der Kreishandwerkerschaft einen solchen Dialog mit der SPD Kreistagsfraktion Waldeck-Frankenberg im Berufsbildungszentrum (BBZ) in Korbach. Die SPD-Fraktion mit ihrem Vorsitzenden Karl-Heinz Kalhöfer-Köchling und der Bundestagskandidatin der SPD Esther Dilcher (Wahlkreis Waldeck) besprach mit dem bisherigen Kreishandwerksmeister Karl-Heinz Göbel, dem neuen Kreishandwerksmeister Ulrich Mütze, dem stellvertretenden Kreishandwerksmeister Jürgen Weste, dem Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Gerhard Brühl sowie mit Friedrich Schüttler und Heide-Rose Barbe vom Berufsbildungszentrum des Handwerks eine Vielzahl aktueller Themen. Schwerpunkte waren dabei die Bildungspolitik und die aktiven Gestaltungsmöglichkeiten für mittelständische Betriebe im Rahmen einer zukunftsweisenden Arbeits-, Integrations- und Mobilitätspolitik.
Karl-Heinz Göbel betonte, dass sich die Haltung der Kreishandwerkerschaft nicht an politischen Parteien orientiert, sondern durch einen Pragmatismus gekennzeichnet ist, der den Betrieben, den Beschäftigten und Auszubildenden den Wettbewerb am Markt erleichtert.
„Kein Jugendlicher darf ohne Schulabschluss oder Ausbildung bleiben, die Verwirklichung dieses Zieles erreichen wir nur in gemeinsamer Verantwortung“ bestätigten die Kreisausschussmitglieder Hannelore Behle und Erhard Wagner. Um die vielfältigen Berufsbilder vor Ort zu stärken, bietet die Kreishandwerkerschaft umfassende Qualifizierungsmaßnahmen an. Hierzu erläuterte Friedrich Schüttler die Funktionen des Berufsbildungszentrums des Handwerks in Korbach, das mit seinen Standbeinen der Berufsorientierung, der Weiterbildung sowie der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung zu einer der großen Ausbildungseinrichtungen in der Region zählt. Ulrich Mütze betonte, dass das Handwerk selbst diese Bildungseinrichtung zu einem großen Teil trage, daneben aber auf finanzielle und auch ideelle Unterstützung angewiesen ist. „Für uns ist die Standortsicherung unserer Bildungseinrichtungen im Landkreis von zentraler Bedeutung und wir unterstützen sie natürlich auch, jedenfalls soweit uns das möglich ist“ versprach die stellvertretende Unterbezirksvorsitzende Christel Keim. Hauptgeschäftsführer Gerhard Brühl berichtete von den Maßnahmen der Kreishandwerkerschaft zur Integration geflüchteter Menschen. Diese müsse über den Arbeitsmarkt laufen, der allerdings qualifizierte Berufsausbildungen fordere. Um eine solche absolvieren zu können, seien nach wie vor zumindest Grundkenntnisse der deutschen Sprache nötig. Die Weiterführung und der Ausbau verschiedener Integrationsprojekte wie z.B. der Lehrbaustelle für junge Flüchtlinge zum Erlernen eines Berufs sind wertvolle Projekte, die auch vom Landkreis Waldeck-Frankenberg mitfinanziert werden.
Das Handwerk erwarte von der Politik, so Karl-Heinz Göbel vom Vorstand der Kreishandwerkerschaft, mittelstandsfreundliche Regelungen, Wettbewerbsbedingungen und Finanzierungsstrukturen, die auf die Besonderheiten der zumeist kleineren Handwerksbetriebe Rücksicht nehmen. Er sprach auch die Wiedereingliederung des Eigenbetriebs Gebäudemanagement in die Kreisverwaltung an, das Handwerk erwarte, dass die Auftragsvergabe und –abwicklung genauso schnell und effizient ablaufe, wie bisher. Dies werde bei der Neuausrichtung gewährleistet, versicherte Finanzausschussvorsitzender Harald Plünnecke. Beim Thema Mobilität begrüßte der stellv. Kreishandwerksmeister Jürgen Weste die von der SPD-CDU-Koalition geplanten Weiterentwicklungen des AST-Verkehrs, die auch Auszubildenden und Beschäftigten in Handwerksbetrieben, nicht nur in Großbetrieben, eine gute Möglichkeit bieten kann, den Arbeitsplatz oder die Baustelle zu erreichen. Dieses Argument nahm der Verkehrspolitische Sprecher der SPD Adam Daume gerne auf, um es mit in die anstehenden Ausschussberatungen zu nehmen.Als flächengrößter Landkreis mit seiner besonderen ländlichen Struktur sind die Waldeck-Frankenberger Besonderheiten auf gesamthessischer Ebene immer wieder zu formulieren und zu unterstreichen, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Björn Brede.
Handlungsbedarf gibt es weiterhin bei der Neuauflage der Vergabeordnung des Landkreises. Hier versprach der Fraktionsvorsitzende Kalhöfer-Köchling, ausdrücklich auf die Faktoren Qualität und Nachhaltigkeit zu achten und neben der Handwerkerschaft die Gewerkschaften und andere Betroffene in die Diskussion mit einzubinden.Im Dialog wurden in vielen Sachthemen Übereinstimmung festgestellt. Die Kreishandwerker lobten ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis. Zukünftig sollen die handwerkspolitischen Dialoge weiter fortgesetzt werden, um auf dem Weg zum gemeinsamen Ziel, den Landkreis für Betriebe und Beschäftigte noch attraktiver zu machen, ein Stück voran zu kommen.

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