Herausforderung Bevölkerungsrückgang auf dem Land

Hessische Verkehrsverbünde starten Fachzentrum Mobilität im ländlichen Raum

Kassel(nh). Neue Wege für den Öffentlichen Personennahverkehr abseits der Ballungsräume soll das am Donnerstag eröffnete Fachzentrum Mobilität im ländlichen Raum entwickeln. Träger sind der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), das Hessische Wirtschafts- und Verkehrsministerium unterstützt das Zentrum mit 200.000 Euro im Jahr. Standort ist das House of Logistics and Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen.Sinkende Einwohnerzahlen machen klassische Buslinien immer unrentabler. Alternativen können beispielsweise ehrenamtlich betriebene Bürgerbusse sein. Andere Lösungsansätze versprechen technologische Entwicklungen wie etwas das Autonome Fahren, die ihrerseits aber rechtliche Fragen aufwerfen. Mit diesen komplexen Themen soll sich das Fachzentrum auseinandersetzen. Für Landkreise und Kommunen fungiert es mit seinem umfangreichen Beratungsangebot als zentraler Ansprechpartner zu Fragen der Mobilität. Diese Verknüpfung von Forschung und Beratung erlaubt es, Forschungsergebnisse schnell in der Praxis umzusetzen und Forschungsprojekte enger auf praktische Fragen abzustimmen. Für den RMV sieht Geschäftsführer Prof. Knut Ringat einen Schwerpunkt der Arbeit des Kompetenzzentrums in der Erstellung zukunftsfähige Mobilitätsangebote für ländliche Räume wie den Vogelsberg oder weite Teile der Landkreise Lahn-Dill und Fulda: „Das Fachzentrum Mobilität im ländlichen Raum wird den lokalen Nahverkehrsorganisationen helfen, technologische Innovationen wie autonomes Fahren und Multimodalität aufzugreifen. Die Innovationen können wir dann gemeinsam mit dem Land und dem NVV in attraktive Angebote für unsere Fahrgäste umsetzen.“ Dabei kann der RMV auf Erfolgen wie speziellen Angeboten für Schüler und Senioren, Anruf-Sammeltaxen und Park+Ride aufbauen“, so Prof. Ringat.

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Für den Geschäftsführer des Nordhessischen Verkehrsverbunds Wolfgang Rausch hat die Versorgung des ländlichen Raums große Bedeutung. Daher ist es für die Region Nordhessen besonders wichtig, best-practice-Beispiele für diesen Bereich zu entwickeln. Der NVV hat bereits durch viele Projekte eine große Erfahrung im Umgang mit lokalen Verkehren im ländlichen Raum. „Innovationsprojekte werden häufig nur aus städtischer Sicht betrachtet, mit dem Fachzentrum soll nun auch der ländliche Raum stärker in den Fokus gerückt werden. Ich bin sicher, dass es uns in dieser Kooperation gelingen wird, auch künftigen Generationen in ländlichen Räumen attraktive Mobilitätsangebote zu machen“, so Wolfgang Rausch. „Unser gemeinsames Ziel ist, auch auf dem Land attraktive Angebote für die Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln bereitzustellen“, sagte Wirtschaftssekretär Mathias Samson. „Das ist nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern vor allem auch zur Attraktivität des ländlichen Raums.“

Hintergrund: HOLM

Das House of Logistics and Mobility (HOLM) arbeitet als interdisziplinäres Forschungs- und Entwicklungs- sowie Bildungs- und Wissenstransferzentrum für eine nachhaltige Logistik und Mobilität. Gemeinsam steigern Partner wie Land Hessen, Stadt Frankfurt und RMV damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Hessen. Das Pilotprojekt HOLM-Leitstand von RMV, TU Dresden und HOLM simuliert etwa Verkehre auf Basis von Echtzeitdaten. Damit können Engpässe erkannt und die Disposition der Verkehre und die Information für die Kunden verbessert werden.

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