Junge Liberale: Der Wolf ist kein Kuscheltier

Waldeck-Frankenberg(nh). Die Jungen Liberalen Waldeck-Frankenberg fordern anlässlich der Rückkehr des Wolfs in den Landkreis eine sachliche Chancen-Risiko-Bewertung. „Grundsätzlich freuen wir uns darüber, dass der Wolf nicht mehr vom Aussterben bedroht ist und wieder in Deutschland Fuß gefasst hat. Der Wolf gehörte über einen langen Zeitraum zum heimischen Ökosystem. Artenschutz sollte aber nicht nur auf populäre, gut vermarktbare Tiere begrenzt bleiben. Die Öffentlichkeit sollte auch Vögel, Kleinsäuger und andere bedrohte Arten in ihr Blickfeld nehmen“, kommentiert der stellvertretende Kreisvorsitzende Tobias Schmidt die neue Situation. Allerdings birgt die Wiederansiedlung des Wolfs auch Risiken. „Mit der zunehmenden Verbreitung geht auch eine Gefahr für Mensch und Nutztier einher. Der Wolf sollte daher wieder in das Jagdrecht aufgenommen werden, damit sein Bestand nötigenfalls im Sinne des nachhaltigen Interessensausgleichs zwischen dem Artenschutz, den Menschen und ihren Freizeitinteressen sowie den Nutztierhaltern reguliert werden kann“, so der Kreisvorsitzende Lukas Stede. In anderen Bundesländern, beispielsweise in Niedersachsen, ist es schon zu Wolfsrissen und damit zu erheblichen Schäden für Tierhalter gekommen. Jochen Rube, der für die FDP bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 167 (Waldeck und Kassel-Land) antritt, konstatiert: „Die Freude über die Wiederansiedlung des Wolfs ist unter Landwirten und Nutztierhaltern getrübt. Insbesondere für Schafe, Kälber und weiteres Jungvieh geht vom Wolf eine immer größer werdende Gefahr aus. Der Wolf ist kein Kuscheltier und die Landwirte dürfen nicht die Opfer dieser Wiederansiedlung sein. Wenn es keinen politischen Willen gibt, die Wolfsbestände zu regulieren, müssen umgehend Ausgleichsmaßnahmen für betroffene Landwirte etabliert werden. Hier ist der Landkreis aufgefordert, schon jetzt den Kontakt zu der Landesregierung zu nutzen.“ Elias Knell, selbst Jäger und FDP-Direktkandidat für den Deutschen Bundestag (Wahlkreis 170, Frankenberg und Schwalm-Eder) resümiert:„Jäger sind gut ausgebildete und fachlich staatlich-zertifizierte Naturschützer, die in der Ausübung ihres Ehrenamtes einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt und Kulturlandschaft leisten. Durch entsprechende Änderung des Jagdrechts wäre es diesen engagierten Waidmännern im Bedrohungsfall rechtssicher möglich, einen für Tierhalter, Hundebesitzer, Jogger, Spaziergänger und Kinder gefährlichen Wolf zu schießen.“

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