Burnout bei Pflegekräften

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 Dr. Daniela Sommer (SPD): „Pflegekräfte besser unterstützen – mehr Zeit und Personal für die Pflege“

Wiesbaden(nh). Die Pflege ist pflegebedürftig: Knapp ein Drittel der in der Pflege Tätigen fühlen sich (emotional) erschöpft und befinden sich an der Schwelle zum Burnout . Auch der Stressreport 2012 zeigt, dass gerade das Berufsfeld der Pflege hohe psychosoziale Arbeitsbelastungen sowie erhebliche körperliche Anforderungen aufweist. Pflegekräfte gehen oftmals früher in Rente oder wechseln das Berufsfeld. Auch die Studie „Fachkräftemangel in Gesundheitswesen & Pflegewirtschaft bis 2030“ spricht von einem enormen Fachkräftemangel und „stillen Reserven“, die aktiviert werden könnten. Für die gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Daniela Sommer wird hier der Zusammenhang zwischen der Aussage im Stressreport sowie der schlechten Arbeitsbedingungen in der Pflege deutlich. Sie fragte Gesundheitsminister Grüttner, wie er die „stillen Reserven“ zurückgewinnen wolle verbunden mit der Hoffnung, dass er sich für verbesserte Rahmenbedingungen in der Pflege einsetzen wird und um für die bessere Unterstützung der in der Pflege Tätigen zu werben.

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„Pflegekräfte leisten täglich wertvolle Arbeit für pflegebedürftige Menschen. Dafür brauchen sie Zeit. Aber auch personelle Ressourcen, um den Ansprüchen einer qualitativen Pflege gerecht zu werden.“ Sozialminister Grüttner antwortet, es gebe in den Bereichen der Krankenhäuser, bei der Gesundheits- und Krankenpflege sowie bei der Kinderkrankenpflege, keine Anhaltspunkte für die Behauptung, dass Pflegekräfte früh und oftmals ihre Berufstätigkeit bzw. das Berufsfeld wechseln, da die Rahmenbedingungen schlecht sind. Er räumt allerdings ein, dass die Arbeitsbelastung in der Pflege durch Arbeitsverdichtung zugenommen habe und wolle sich im Rahmen der Expertenkommission Pflege dafür einsetzen, dass es zu weiteren Entlastungen der Pflegekräfte kommt. Er macht allerdings deutlich, dass die Kliniken gehalten seine, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entsprechende Angebote zu machen, um den Arbeitsplatz langfristig attraktiv zu gestalten. Auch Sommer befürwortet weitere Entlastungen und den Bürokratieabbau in der Pflege. Jedoch ist diese Maßnahme lediglich ein Aspekt, um die Belastungen im Pflegealltag zu reduzieren. „Die Anforderungen an die Pflege werden immer komplexer. Steigende Fallzahlen und ältere Patienten, die mehr Pflegebedarf haben, sind nur zwei Aspekte der gestiegenen Anforderungen“, so die Sozialpolitikerin. Bei der dünnen Personaldecke sei das „Einspringen“ alltäglich, Überstunden sammelten sich an und eine verlässliche Planung der Freizeit sei kaum möglich. Sommer kritisiert, ohne zusätzliches Geld gebe es weder mehr Personal noch eine bessere Bezahlung. „So dreht sich die Diskussion um die Rahmenbedingungen in der Pflege und schließlich um den Fachkräftemangel letztlich im Kreis. Wir werden daher als SPD-Landtagsfraktion nicht müde, uns weiterhin für Personalmindeststandards und verbesserte Rahmenbedingungen einzusetzen.“ Die Arbeitsbedingungen hinsichtlich des Stressereports und der Gesundheitsförderung müssen verbessert werden, um in der Pflege Tätige zu stärken und zu unterstützen, fordert die Abgeordnete. Es braucht Gesetze, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor dauerhafter Überlastung, Unfällen und Berufskrankheiten schützen. Denn durch bessere Rahmenbedingungen könnten „stille Reserven“ aktiviert werden: Allein mit der Aktivierung der „stillen Reserve“ könne laut PWC-Studie „Fachkräftemangel in Gesundheitswesen & Pflegewirtschaft bis 2030“ der Mangel an Pflegekräften von 10.600 (Basis) auf 1.900 (realistisch) reduzieren werden.

 

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