Arbeitsmarkt nimmt noch mehr Tempo auf: Arbeitslosenquote sinkt deutlich auf 4,4 Prozent

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Hoher Fachkräftebedarf: Agentur setzt auf Qualifikation

Waldeck-Frankenberg/Schwalm-Eder Kreis(nh). Die Erholung am heimischen Arbeitsmarkt legt weiter an Tempo zu. Im Mai sinkt die Arbeitslosenquote nochmals um 0,3 Punkte auf jetzt 4,4 Prozent in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder. Vor einem Monat waren es 4,7 Prozent und vor einem Jahr 4,8 Prozent gewesen. Somit sind aktuell 8144 Menschen ohne Beschäftigung im Agenturbezirk Korbach gemeldet, 481 weniger als im April und sogar 716 weniger als im Mai 2015.

Unverändert profitieren nahezu alle Personengruppen von der weiteren Entspannung. Im Monatsvergleich sind es in erster Linie Männer (minus 6,7 Prozent), Ausländer (minus 6,0 Prozent) und bis 25jährige (minus 4,9 Prozent). Binnen Jahresfrist können ebenfalls junge Erwachsene (minus 16,2 Prozent) gemeinsam mit Jugendlichen (minus 11,6 Prozent) am meisten punkten, dicht gefolgt von Frauen (minus 10,9 Prozent). Einzig für Ausländer ist hier ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um 10,9 Prozent zu verzeichnen. Weiter rückläufig ist dagegen der Anteil der Langzeitarbeitslosen in beiden Rechtskreisen mit dem Spitzenwert von minus 10 Prozent binnen Jahresfrist in SGB III.

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Beide Landkreise registrieren im Monats- wie Jahresvergleich einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Der positive, saisonübliche Trend hat sich in Waldeck-Frankenberg jedoch stärker durchgesetzt. Hier beträgt die aktuelle Arbeitslosenquote nur 4,2 Prozent gegenüber 4,6 Prozent in Schwalm-Eder. Im Vergleich der Geschäftsstellen stechen im Monatsvergleich Frankenberg (minus 9,0 Prozent) und Korbach (minus 7,3 Prozent) sowie binnen Jahresfrist wiederum Korbach (minus 9,7 Prozent), Fritzlar-Homberg (minus 9,0 Prozent) und Schwalmstadt (minus 7,5 Prozent) hervor. Mit nur 3,9 Prozent präsentiert sich Frankenberg zudem mit der aktuell niedrigsten Arbeitslosenquote. Mit einem neuen Mai-Höchststand meldet sich der Stellenbestand. 2377 offene Jobs gibt es aktuell im Agenturbezirk. Zwar sind das 1,5 Prozent weniger als im April, aber 16,9 Prozent mehr als im Mai 2015 und damit deutlich über dem 5-Jahresschnitt von plus 7,4 Prozent. Davon wurden 843 Beschäftigungsofferten – 8,7 Prozent weniger als im April – im Berichtsmonat neu gemeldet. „Dem Fachkräftemangel, der sich bei dem hohen Stellenbestand inzwischen über fast alle Branchen erstreckt, können wir in den nächsten drei Monaten mit über 100 ausgebildeten Kunden allein in Waldeck-Frankenberg begegnen. Sie haben ihre betriebliche oder überbetriebliche Ausbildung abgeschlossen und bisher noch keine Übernahmezusage vom Betrieb erhalten“, erläutert Manfred Hamel, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Korbach, und setzt hinzu: „Auch hier sind alle Branchen vertreten, insbesondere der kaufmännische Bereich, der Einzelhandel und das Baugewerbe, aber auch das Handwerk und die Industrie, beispielsweise Industriemechaniker.“ Interessierte Unternehmen könnten weitere Informationen erhalten beim Arbeitgeberservice unter Telefon 05631 957246.

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Landkreis Waldeck-Frankenberg
3651 Personen waren im Mai im Landkreis Waldeck-Frankenberg arbeitslos gemeldet, 285 weniger als im Vormonat und 328 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einem Minus von 7,2 Prozent und von 8,2 Prozent. Die aktuelle Quote ist 4,2 Prozent, 4,5 Prozent waren es im April und 4,6 Prozent im Mai 2015 gewesen.

Korbach mit Bad Wildungen
1672 Menschen ohne Arbeit waren im Mai in Korbach und Bad Wildungen registriert. Das sind 131 weniger (minus 7,3 Prozent) als im April und 180 weniger (minus 9,7 Prozent) als im Mai 2015. Die aktuelle Quote beträgt 4,2 Prozent, während sie im Vormonat 4,5 und im Vorjahresmonat 4,6 Prozent gewesen war.

Geschäftsstelle Frankenberg
1129 Arbeitslose meldet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat. Das entspricht einem Abgang von 111 Personen (minus 9,0 Prozent) gegenüber dem Vormonat und von 66 Personen (minus 5,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. 3,9 Prozent lautet die Quote im Mai, 4,3 Prozent waren es im April und 4,2 Prozent im Mai 2015.

Geschäftsstelle Bad Arolsen
850 Menschen ohne Beschäftigung sind in der Geschäftsstelle Bad Arolsen aktuell erfasst. Im Vergleich zu April sind das 43 weniger (minus 4,8 Prozent), im Vergleich zu Mai 2015 sind es 82 weniger (minus 8,8 Prozent). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt hier 4,9 Prozent, im Vormonat waren es 5,1 und im Vorjahresmonat 5,4 Prozent gewesen.

Landkreis Schwalm-Eder
4493 Personen waren im Berichtsmonat im Landkreis Schwalm-Eder arbeitslos registriert, 196 weniger als im Vormonat und 388 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einer Veränderung um minus 4,2 und minus 7,9 Prozent. Mit 4,6 Prozent ist die Arbeitslosenquote niedriger als 4,8 Prozent im April und 5,0 Prozent im Mai 2015.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg
2149 Arbeitslose waren im Mai in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst. Das sind 66 weniger (minus 3,0 Prozent) als im Vormonat und 212 weniger (minus 9,0 Prozent) als im Vorjahresmonat. 4,7 Prozent lautet die aktuelle Quote, 4,9 Prozent waren es im April und 5,2 Prozent im Mai 2015 gewesen.

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Geschäftsstelle Melsungen
Im Bereich der Geschäftsstelle Melsungen ist aktuell eine Abnahme der Arbeitslosigkeit festzustellen. 1016 Personen sind hier gemeldet, 63 weniger (minus 5,8 Prozent) binnen Monatsfrist und 69 weniger (minus 6,4 Prozent) im Jahresvergleich. Mit 4,1 Prozent meldet sich hier die Quote, 4,3 Prozent waren es im Vormonat und Vorjahresmonat.

Geschäftsstelle Schwalmstadt
1328 Menschen auf Jobsuche zeigt die Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 67 weniger (minus 4,8 Prozent) als vor vier Wochen und 107 weniger (minus 7,5 Prozent) als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,0 Prozent, 5,3 Prozent waren es im April und 5,4 Prozent im Mai 2015.

Arbeitskräftenachfrage
Im Mai wurden 843 offene Stellen* von Unternehmen und öffentlichen Arbeitgebern der Arbeitsagentur neu gemeldet. Das ist ein Minus von 80 Offerten (minus 8,7 Prozent) gegenüber dem Vormonat und von 17 Angeboten (minus 2,0 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. Der aktuelle Stellenbestand** beträgt 2377 Beschäftigungsmöglichkeiten. Das sind 35 weniger (minus 1,5 Prozent) als vor einem Monat und 343 mehr (plus 16,9 Prozent) als vor einem Jahr.

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Schwalm-Eder:
371 neu gemeldete Stellen (minus 13,1 Prozent zum Vormonat, minus 9,5 Prozent zum Vorjahr)
Stellenbestand 1090 (minus 0,5 Prozent zum Vormonat, plus 9,3 Prozent zum Vorjahr)

Waldeck-Frankenberg:
472 neu gemeldete Stellen (minus 4,8 Prozent zum Vormonat, plus 4,9 Prozent zum Vorjahr)
Stellenbestand 1287 (minus 2,3 Prozent zum Vormonat, plus 24,1 Prozent zum Vorjahr)
*nur ungeförderte Stellen
**ungeförderter Stellenzugang bzw –bestand: Ohne ABM und Arbeitsgelegenheiten

Arbeitslose nach Rechtskreisen

SGB III: – betreut von der Agentur für Arbeit Korbach
2971 Arbeitslose sind im Mai im Rechtskreis SGB III gemeldet. Das sind 264 weniger (minus 8,2 Prozent) als im Vormonat und 243 weniger (minus 7,6 Prozent) als im Vorjahresmonat.

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SGB II: – betreut vom Jobcenter Waldeck-Frankenberg
2229 Personen waren im Berichtsmonat in Waldeck-Frankenberg im Rechtskreis SGB II registriert. Das entspricht einem Abgang um 169 (minus 7,0 Prozent) gegenüber April und einem Abgang um 321 (minus 12,6 Prozent) gegenüber Mai 2015.

SGB II: – betreut vom Jobcenter Schwalm-Eder
2944 Leistungsempfänger in SGB II sind aktuell in Schwalm-Eder gemeldet. Das ist ein Minus von 48 (minus 1,6 Prozent) binnen Monatsfrist und von 152 (minus 4,9 Prozent) im Jahresvergleich.

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berichtsjahres 2015/2016 wurden der Arbeitsagentur Korbach 2179 betriebliche Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das entspricht einem Plus von 9 oder 0,4 Prozent zum Vorjahr. Demgegenüber stehen zum Vergleich 2021 Bewerber, 69 oder 3,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Aktuell gibt es 4,1 Prozent weniger unversorgte Bewerber und 24,4 Prozent mehr unbesetzte Ausbildungsstellen als zum selben Zeitpunkt in 2015.
Kurzarbeit
Im April meldeten 7 Unternehmen 136 Mitarbeiter zur Kurzarbeit an. Die Kurzarbeit präsentierte sich zum Vergleich im März mit 3 Betrieben und 44 Beschäftigten.

Hintergrundinformation zum Kurzarbeitergeld
Durch die Zahlung von (konjunkturellem) Kurzarbeitergeld soll Arbeitnehmern ihre Arbeitsplätze und Betrieben ihre eingearbeiteten Mitarbeiter erhalten bleiben und Arbeitslosigkeit vermieden werden. Vor Beginn der Kurz-arbeit müssen die Betriebe eine Anzeige über den Arbeitszeitausfall erstatten. Diese Anzeigen sind somit als potentielle Zugänge in die Kurzarbeit zu interpretieren. Wie viele Personen später tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Umfang Arbeit ausfällt, wird allerdings mit beträchtlicher Zeitverzögerung sichtbar. Die kurzarbeitenden Unternehmen müssen ihre Meldung jeweils erst nach dem Quartalsende für die zurückliegenden drei Monate erstatten. Daraus sowie aus dem durchschnittlichen Arbeitsausfall der Kurzarbeiter lässt sich die Entlastung der Arbeitslosigkeit ermitteln. Neben der konjunkturellen Kurzarbeit gibt es noch zwei Sonderformen: Die Saison- und die Transferkurzarbeit.

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Unterbeschäftigung

Die Zahl der Unterbeschäftigten setzt sich zusammen aus den gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie den Teilnehmern an Arbeitsmarktmaßnahmen wie z.B. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten, berufliche Weiterbildung und Trainingsmaßnahmen. Die Zahl der Unterbeschäftigten*** im engeren Sinn lag im Mai 2016 im Bezirk der Agentur für Arbeit Korbach bei 10.314 Personen. Im April waren es noch 10.594 Personen gewesen. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 5,6 Prozent, im Vormonat waren es 5,8 Prozent.

***ohne Kurzarbeit, da die Daten zur Kurzarbeit erst in zwei Monaten nach Quartalsende für die einzelnen Berichtsmonate zur Verfügung stehen.

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