Demokratie leben

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Netzwerk für Toleranz veranstaltete Vernetzungstreffen mit hessischen Partnerschaften

Korbach(nh/od). Seit Anfang 2015 ist das Netzwerk für Toleranz des Landkreises Waldeck-Frankenberg Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ als Partnerschaft für Demokratie. Jetzt fand das in Korbach erste Vernetzungstreffen der hessischen Partnerschaften in diesem Jahr statt. Der Fokus lag auf der Arbeit des Gastgebers, dem Netzwerk für Toleranz und auf dem Thema Radikalisierung und Salafismus.

 Im ersten Teil der Veranstaltung wurde dabei zunächst die Entstehung des Netzwerks für Toleranz vorgestellt und wie es mittlerweile von den Menschen im Kreis getragen wird. So wies der Leiter des Fachdienstes Dorf- und Regionalentwicklung Dr. Jürgen Römer. unter anderem auf die zahlreichen unterschiedlichen Vereine und Initiativen wie beispielsweise die Feuerwehren, Jugendgruppen oder die Kirche hin, die sich im Rahmen der Netzwerkarbeit engagieren. Weiterhin stellte er zahlreiche kleinere Projekte vor, die das Netzwerk für Toleranz finanziell unterstützt. Die Radikalisierung von Jugendlichen war zentrales Thema des zweiten Veranstaltungsteils. Diese gibt es in vielen Ausprägungen. Die Radikalisierung unter muslimischen jungen Menschen – der sogenannte Salafismus – ist seit dem vergangenen Jahr noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. So wurde die Arbeit des „Violence Prevention Networks“, kurz VPN, vorgestellt.

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Dabei handelt es sich um einen Verbund erfahrener Fachkräfte, die seit zehn Jahren mit Erfolg in der Extremismusprävention sowie der Deradikalisierung extremistisch motivierter Gewalttäter tätig sind – und Hilfe und Beratung bieten, um salafistischen Strömungen gezielt entgegenzuwirken. Der Verbund ist Teil des Hessischen Präventionsnetzwerks gegen Salafismus. Im Rahmen ihrer Arbeit werden unter anderem Fortbildungen in Kooperation mit den Schulämtern angeboten. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt jedoch im Strafvollzug. So konnte durch das Projekt die Reinhaftierungsquote in Hessen nachweislich gesenkt werden. Bislang wurden etwa 100 Familienangehörige sowie 80 gefährdete Personen Landesweit beraten. „Das Bundesprogramm „Demokratie leben“ will ziviles Engagement und demokratisches Verhalten auf der kommunalen, regionalen und überregionalen Ebene fördern“, sagt die Kreisbeigeordnete Hannelore Behle. „Sie alle arbeiten vor Ort daran, ein tolerantes und friedvolles Miteinander zu fördern. Dafür danke ich Ihnen. Es ist gut, dass es diese Möglichkeit der Vernetzung und des Austausches gibt.“

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Der nächste Termin für die Vernetzungskonferenz ist für den 19. September 2016 in Dietzenbach/Langen festgelegt. Als Themen hierfür wurden „Hate Speech“ oder „Ehrenamtliche Arbeit“ festgelegt. Derzeit arbeiten in 18 hessischen Kommunen und Landkreisen Partnerschaften für Demokratie, die sich unter Leitung des Demokratiezentrums Hessen zweimal jährlich zum Austausch treffen.

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