Mit Kindern eine KZ-Gedenkstätte besuchen?

Grundschulkinder der vierten Klasse im Rahmen der Bildungsangebotes „Die Hingucker“ in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945.Foto: Lina Loos für das Kreismuseum Wewelsburg/nh

 

Fachtagung „Mit Kindern in der KZ-Gedenkstätte“ am Donnerstag, 10. März, von 9 Uhr30 Uhr bis 17 Uhr in der Wewelsburg – Anmeldungen noch bis zum 1. März möglich

Büren/Kreis Paderborn(krpb/nh). Können oder sollten Kinder eine KZ-Gedenkstätte besuchen? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Fachtagung am Donnerstag, 10. März, von 9 Uhr 30 Uhr bis 17 Uhr in der Wewelsburg.  Die Frage, ob ein solcher Besuch Kinder überfordert oder vielmehr die Chance bietet, Bildungs- und Aufklärungsarbeit zu leisten, wird in der Gedenkstättenpädagogik, unter Lehrkräften und Eltern kontrovers diskutiert. Die Fachtagung möchte die Thematik differenziert betrachten und Möglichkeiten sowie Grenzen aufzeigen. Angesprochen sind Gedenkstätten- und Museumspädagogen, Lehrkräfte, Studierende, Erzieherinnen und Erzieher sowie alle Interessierte.

 Die Aufarbeitung des Nationalsozialismus ist in der Gesellschaft und in den Medien präsent. Empirische Studien belegen, dass Kinder einbezogen sind und bereits eigene, umfangreiche Vorstellungen davon entwickeln. Einige Kinder fordern das Thema sogar ein. Professor Dr. Andrea Becher lehrt am Institut für Humanwissenschaften an der Universität Paderborn. Sie zeigt um 10:15 Uhr in ihrem Vortrag auf, wie Grundschulen und andere Schulen sowie Gedenkstätten in diesem Themenfeld zusammenarbeiten können. Becher wird erläutern, welche Methoden und Materialien möglich und welche Lernvoraussetzungen hilfreich oder sogar notwendig sind. Im anschließenden Workshop stellen die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg das Projekt „Die Hingucker“ vor. Dieses wird seit 10 Jahren für Kindergruppen ab 9 Jahren angeboten. Es ermöglicht Kindern die Beschäftigung mit den Themen Ausgrenzung, Rassismus und Zivilcourage anhand der in der Gegenwart spielenden, gleichnamigen Erzählung der Autorin Ursula Kraft. In „Die Hingucker“ wird erzählt, was geschehen kann, wenn sich ganz allmählich ein Netz von Fremdenfeindlichkeit über einen Ort legt. Die Geschichte zeigt vor allem aber auch, dass es mit Wachsamkeit und Zivilcourage möglich ist, sich solchen Strömungen entgegenzustehen. Ein Bezug zur Geschichte der Wewelsburg und der Region während des Nationalsozialismus wird auf eine dem Alter der Kinder entsprechende Art und Weise hergestellt. Zeit für den Austausch von Ideen wird ebenfalls gegeben sein. Während der Tagung steht ein Büchertisch mit Primär- und Sekundärliteratur bereit. Katharine Dehlinger, Gedenkstättenpädagogin des Kreismuseums Wewelsburg, leitet die Tagung. Eine Anmeldung beim Kreismuseum Wewelsburg (Burgwall 19, 33142 Büren-Wewelsburg) ist bis zum 1. März möglich, Tel. 02955 7622-0, E-Mail: info@wewelsburg.de . Die Tagungsgebühr beträgt 10 € (inklusive Mittagessen). Die Teilnehmerzahl ist begrenzt (maximal 40).

Mehr Infos zur Veranstaltung inklusive Programm unter: www.wewelsburg.de 

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