Leichter Dämpfer:- Arbeitslosenquote steigt geringfügig auf 4,4 Prozent

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Stellenbestand wächst weiter auf 2105 freie Jobs

Korbach(nh). Im Dezember musste der regionale Arbeitsmarkt nur einen leichten Dämpfer einstecken. Ungewöhnlich für den ersten Wintermonat stiegen die Arbeitslosenzahlen in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder nur geringfügig an. So sind aktuell 8161 Menschen ohne Beschäftigung im Agenturbezirk Korbach gemeldet. Das sind 260 mehr als im Vormonat, aber 544 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote klettert auf 4,4 Prozent, während es noch 4,3 Prozent im November und 4,8 Prozent im Dezember 2014 gewesen waren.

 Ein Plus an Arbeitslosen melden alle Personengruppen mit Ausnahme der Frauen, deren Wert nahezu unverändert bleibt. Deutliche Zuwächse gibt es dagegen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen um bis zu 17 Prozent, bei Männern um 6,1 Prozent sowie bei Ausländern um 7,3 Prozent. Sie stechen auch im Jahresvergleich hervor, präsentieren den einzigen Anstieg um 12 Prozent, während alle anderen mit Minuswerten aufwarten. Auch der Anteil der Langzeitarbeitslosen reduzierte sich im Rechtskreis SGB III jeweils um 5,3 Prozent im Monats- wie im Jahresvergleich und erhöhte sich in SGB II nur minimal. Ungewöhnlich für einen Dezember hat sich der Bestand an offenen Stellen gegenüber dem Vormonat nochmals erhöht und liegt aktuell bei 2105 Offerten. Das sind 12 oder 0,6 Prozent mehr als im November und sogar 423 oder 25,1 Prozent mehr als im Dezember 2014. Im gesamten Jahr 2015 wurden 5,4 Prozent mehr Beschäftigungsangebote als in 2014 registriert. Beide Landkreise verzeichnen binnen Monatsfrist ein Plus und im Jahresvergleich ein Minus an Arbeitslosen. Dabei sind die Schwankungen in Waldeck-Frankenberg mit plus 4,3 Prozent und minus 8,9 Prozent stärker als in Schwalm-Eder mit plus 2,5 Prozent und minus 3,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg seit November jeweils um 0,1 Punkte auf jetzt 4,3 Prozent in Waldeck-Frankenberg und 4,5 Prozent in Schwalm-Eder an. Noch vor einem Jahr lag sie in beiden Landkreisen bei 4,8 Prozent. „Der nur moderate Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in diesem Dezember sicher auch der ungewöhnlich milden Witterung geschuldet“, kommentiert Agenturchef Uwe Kemper die aktuelle Statistik. Darüber hinaus belege jedoch die hohe Zahl offener Stellen den nach wie vor ungebrochenen Fachkräftebedarf der heimischen Wirtschaft.

Landkreis Waldeck-Frankenberg
3753 Personen waren im Dezember im Landkreis Waldeck-Frankenberg arbeitslos gemeldet, 154 mehr als im Vormonat und 365 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einem Plus von 4,3 Prozent und einem Minus von 8,9 Prozent. Die aktuelle Quote ist 4,3 Prozent, 4,2 Prozent waren es im November und 4,8 Prozent im Dezember 2014.

Korbach mit Bad Wildungen
1811 Menschen ohne Arbeit waren im Dezember in Korbach und Bad Wildungen registriert. Das sind 72 mehr (plus 4,1 Prozent) als im November und 184 weniger (minus 9,2 Prozent) als im Dezember 2014. Die aktuelle Quote beträgt 4,5 Prozent, während sie im Vormonat 4,3 Prozent und im Vorjahresmonat 5,0 Prozent gewesen war.

Geschäftsstelle Frankenberg
1127 Arbeitslose meldet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat. Das entspricht einem Zugang von 52 Personen (plus 4,8 Prozent) gegenüber dem Vormonat und einem Abgang von 73 Personen (minus 6,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. 3,9 Prozent lautet die Quote im Dezember, 3,8 Prozent waren es im November und 4,2 Prozent im Dezember 2014.

Geschäftsstelle Bad Arolsen
815 Menschen ohne Beschäftigung sind in der Geschäftsstelle Bad Arolsen aktuell erfasst. Im Vergleich zu November sind das 30 mehr (plus 3,8 Prozent), im Vergleich zu Dezember 2014 sind es 108 weniger (minus 11,7 Prozent). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt hier 4,7 Prozent, im Vormonat waren es 4,5 und im Vorjahresmonat 5,3 Prozent gewesen.

Landkreis Schwalm-Eder
4408 Personen waren im Berichtsmonat im Landkreis Schwalm-Eder arbeitslos registriert, 106 mehr als im Vormonat und 179 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einer Veränderung um plus 2,5 und minus 3,9 Prozent. Mit 4,5 Prozent ist die Arbeitslosenquote höher als 4,4 Prozent im November und niedriger als 4,8 Prozent im Dezember 2014.

Geschäftsstelle Fritzlar
2091 Arbeitslose waren im Dezember in der Geschäftsstelle Fritzlar erfasst. Das sind 51 mehr (plus 2,5 Prozent) als im Vormonat und 141 weniger (minus 6,3 Prozent) als im Vorjahresmonat. 4,6 Prozent lautet die aktuelle Quote, 4,5 Prozent waren es im November und 4,9 Prozent im Dezember 2014 gewesen.

Geschäftsstelle Melsungen
Im Bereich der Geschäftsstelle Melsungen ist aktuell eine Abnahme der Arbeitslosigkeit festzustellen. 1088 Personen sind hier gemeldet, 16 weniger (minus 1,4 Prozent) binnen Monatsfrist und 21 weniger (minus 1,9 Prozent) im Jahresvergleich. Mit 4,4 Prozent meldet sich hier die Quote unverändert zum Vormonat, 4,5 Prozent waren es im Vorjahresmonat.

Geschäftsstelle Schwalmstadt
1229 Menschen auf Jobsuche zeigt die Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 71 mehr (plus 6,1 Prozent) als vor vier Wochen und 17 weniger (minus 1,4 Prozent) als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,6 Prozent, höher als 4,4 Prozent im November und niedriger als 4,7 Prozent im Dezember 2014.

Arbeitskräftenachfrage
Im Dezember wurden 709 offene Stellen* von Unternehmen und öffentlichen Arbeitgebern der Arbeitsagentur neu gemeldet. Das ist ein Minus von 26 Offerten (minus 3,5 Prozent) gegenüber dem Vormonat und ein Plus von 97 Angeboten (plus 15,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. Der aktuelle Stellenbestand** beträgt 2105 Beschäftigungsmöglichkeiten. Das sind 12 mehr (plus 0,6 Prozent) als vor einem Monat und 423 mehr (plus 25,1 Prozent) als vor einem Jahr.

Waldeck-Frankenberg:
384 neu gemeldete Stellen (minus 1,5 Prozent zum Vormonat, plus 13,9 Prozent zum Vorjahr)
Stellenbestand 1106 (plus 1,6 Prozent zum Vormonat, plus 30,3 Prozent zum Vorjahr)

Schwalm-Eder:
325 neu gemeldete Stellen (minus 5,8 Prozent zum Vormonat, plus 18,2 Prozent zum Vorjahr)
Stellenbestand 999 (minus 0,5 Prozent zum Vormonat, plus 19,9 Prozent zum Vorjahr)
*nur ungeförderte Stellen
**ungeförderter Stellenzugang bzw –bestand: Ohne ABM und Arbeitsgelegenheiten

Arbeitslose nach Rechtskreisen

SGB III: – betreut von der Agentur für Arbeit Korbach
3067 Arbeitslose sind im Dezember im Rechtskreis SGB III gemeldet. Das sind 223 mehr (plus 7,8 Prozent) als im Vormonat und 303 weniger (minus 9,0 Prozent) als im Vorjahresmonat.

SGB II: – betreut vom Jobcenter Waldeck-Frankenberg
2292 Personen waren im Berichtsmonat in Waldeck-Frankenberg im Rechtskreis SGB II registriert. Das entspricht einem Zugang um 39 (plus 1,7 Prozent) gegenüber November und einem Abgang um 156 (minus 6,4 Prozent) gegenüber Dezember 2014.

SGB II: – betreut vom Jobcenter Schwalm-Eder
2802 Leistungsempfänger in SGB II sind aktuell in Schwalm-Eder gemeldet. Das ist ein Minus von 2 (minus 0,1 Prozent) binnen Monatsfrist und von 85 (minus 2,9 Prozent) im Jahresvergleich.

Kurzarbeit
Im Oktober meldeten 20 Unternehmen 296 Mitarbeiter zur Kurzarbeit an. Die Kurzarbeit präsentierte sich im November mit 61 Betrieben und 394 Beschäftigten.

Hintergrundinformation zum Kurzarbeitergeld

Durch die Zahlung von (konjunkturellem) Kurzarbeitergeld soll Arbeitnehmern ihre Arbeitsplätze und Betrieben ihre eingearbeiteten Mitarbeiter erhalten bleiben und Arbeitslosigkeit vermieden werden. Vor Beginn der Kurz-arbeit müssen die Betriebe eine Anzeige über den Arbeitszeitausfall erstatten. Diese Anzeigen sind somit als potentielle Zugänge in die Kurzarbeit zu interpretieren. Wie viele Personen später tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Umfang Arbeit ausfällt, wird allerdings mit beträchtlicher Zeitverzögerung sichtbar. Die kurzarbeitenden Unternehmen müssen ihre Meldung jeweils erst nach dem Quartalsende für die zurückliegenden drei Monate erstatten. Daraus sowie aus dem durchschnittlichen Arbeitsausfall der Kurzarbeiter lässt sich die Entlastung der Arbeitslosigkeit ermitteln. Neben der konjunkturellen Kurzarbeit gibt es noch zwei Sonderformen: Die Saison- und die Transferkurzarbeit.

Unterbeschäftigung

Die Zahl der Unterbeschäftigten setzt sich zusammen aus den gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie den Teilnehmern an Arbeitsmarktmaßnahmen wie z.B. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten, berufliche Weiterbildung und Trainingsmaßnahmen. Die Zahl der Unterbeschäftigten*** im engeren Sinn lag im Dezember 2015 im Bezirk der Agentur für Arbeit Korbach bei 10.090 Personen. Im November waren es noch 9815 Personen gewesen. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 5,5 Prozent, im Vormonat waren es 5,4 Prozent.

***ohne Kurzarbeit, da die Daten zur Kurzarbeit erst in zwei Monaten nach Quartalsende für die einzelnen Berichtsmonate zur Verfügung stehen.

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