Wilhelm von Kaulbachs Bilderzyklus zu Goethes „Reineke Fuchs“

Kaulbach Reineke Fuch  Der Sieger/Wikipedia

Vortrag von Volker König am Freitag, den 20. Nov. um 19 Uhr im Gasthaus Kohlberg in Herzhausen

Herzhausen(nh).  Reineke Fuchs ist die Hauptfigur eines Epos in Versen und in Prosa, dessen Tradition bis ins europäische Mittelalter zurückreicht. Darin wird erzählt, wie sich der Übeltäter Reineke, der Fuchs, durch geniale Lügengeschichten und ausgesuchte Bosheiten aus allen prekären Lagen rettet und am Ende gegen seine Widersacher als Sieger durchsetzt. Johann Wolfgang von Goethe machte daraus einen Epos in zwölf Gesängen. 1793 entstanden, lag es im Mai 1794 im Erstdruck vor.

Goethe gab dem Werk stark spöttische, mitunter boshafte Züge; sein Epos kann durchaus auch als Kritik des höfischen Lebens gelesen werden, das er gut kannte. In allerlei Anspielungen der zeitgenössischen Staffage der Figuren oder der Details am Rande verspottete er neureiches Gebaren, nahm gelegentlich auch einen Politiker aufs Korn oder machte sich über den ihm töricht erscheinenden Zeitgeist des Biedermeierlichen lustig.
1840 schloss der Verleger Johann Georg Freiherr Cotta von Cottendorf mit dem Künstler Wilhelm von Kaulbach einen Vertrag, die Illustrationen für eine Neuausgabe von Goethes Reineke Fuchs zu gestalten. Kaulbach arbeitete drei Jahre lang an dem verhältnismäßig hoch dotierten Auftrag und lieferte 36 Hauptbilder und zahlreiche Vignetten ab. Die Zeichnungen wurden von Hans Rudolf Rahn in Zürich und dem Münchner Adrian Schleich in Kupfer gestochen; 1846 erschien das Buch im Folioformat, eingebunden in rotem oder blauen Leder mit in Gold eingefärbten Blindprägungen. Der Geschichtsverein Itter-Hessenstein e.V. lädt zu diesem Vortrag herzlich ein.

 

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