Flüchtlingen helfen: Netzwerk für Toleranz hat ehrenamtliche Übersetzer geschult

Die ehrenamtlichen Übersetzerinnen und Übersetzer des Netzwerks für Toleranz des Kreises haben sich im Rahmen der Qualifizierungsreihe für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe zu den Themen Migration und ihre Hintergründe und Gesprächsführung schulen lassen. Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg)/nh

Korbach(nh). Im Rahmen der Qualifizierungsreihe für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe hat das Netzwerk für Toleranz des Landkreises Waldeck-Frankenberg im September einen kostenlosen Workshop für ehrenamtliche Übersetzer veranstaltet. Ziel war es, ihnen allgemeine Kenntnisse über die Arbeit mit Flüchtlingen in Bezug auf ihre Sprachkompetenz zu vermitteln.

 Dabei haben die 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem eine Menge über die Geschichte der Migration in Deutschland und die rechtlichen Bestimmungen hierzu erfahren. „Dabei haben sie viel gelernt“, zieht die Netzwerkkoordinatorin Ursula Müller ein positives Fazit über die Veranstaltung. „Denn es ist wichtig, neutral zu bleiben und sich weder vom Auftraggeber als auch von dem Klienten in die Verantwortung ziehen zu lassen.“ Weiterhin wurden die Grundlagen des Übersetzens und der Gesprächsführung, ethische Grundsätze des Dolmetschens aber auch Verschwiegenheit und professionelle Distanz sowie die interkulturelle Vermittlungsrolle und ihre Grenzen besprochen – und in praktischen Rollenspielen eingeübt. Wie verhält man sich in schwierigen Situationen, in denen Emotionen ein sachliches Gespräch verhindern? Kann man Übersetzungsleistungen auch ablehnen, wenn man sich als Übersetzer sehr unwohl fühlt? Geschult wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu von der Migrantenberaterin Jana Mokali von der Fachstelle für Interkulturelle Orientierung Region Neckar Alb der Diakonie Württemberg, kurz DWW. Diese bietet seit vielen Jahren für unterschiedliche Kommunen und Landkreise Trainings für ehrenamtliche Übersetzer an. Jana Mokali unterstützte und bestärkte die ehrenamtlichen Übersetzer, sich der eigenen Stärken, aber auch Grenzen bewusst zu sein – und nicht über die eigene Belastbarkeit hinaus zu gehen. „Dabei ist auch die gegenseitige Unterstützung unter den Übersetzern hilfreich, um sich auszutauschen und voneinander zu profitieren“, sagt Ursula Müller. Ein weiterer Aspekt der Schulung war die verschiedenen Erwartungen an Migranten. „Neben der eigenen Familie und der Gemeinschaft muss der Migrant auch den Anforderungen der deutschen Gesellschaft und der Familie im Heimatland standhalten“, so die Netzwerkkoordinatorin, die auch für den Pool der ehrenamtlichen Übersetzer verantwortlich ist, weiter. „Zerrissenheit und innerer Druck sind dabei häufig vorprogrammiert.“ Auch damit müssen die Teilnehmer künftig umgehen können. „Dieser ehrenamtliche Einsatz ist von großer Bedeutung für die Neuankömmlinge in unserem Landkreis und für zahlreiche Institutionen. Mit Qualifizierungsangeboten möchten wir sie weiterbilden und in ihrer Tätigkeit stärken und unterstützen.“ Wer Interesse hat, auch ehrenamtlich zu übersetzen kann sich unter Tel.: 05631 – 954 889 melden oder per Mail an ursula.mueller@landkreis-waldeck-frankenberg.de mit dem Netzwerk Kontakt aufnehmen.

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