Die Reaktivierung ist nicht das Lieblingsprojekt der CDU
Wiesbaden/Waldeck-Frankenberg(nh). Am 11. September 2015 hat die Kurhessenbahn die Strecke Frankenberg-Korbach wieder geöffnet. Im Zwei-Stunden-Takt transportiert die Bahn zwischen den Mittelzentren Bürgerinnen und Bürger von A nach B und das seither mit einer guten Frequentierung.
Ein guter ÖPNV sei gerade in ländlichen Gebieten äußerst wichtig, sagt die Frankenberger Abgeordnete Dr. Daniela Sommer, damit junge sowie ältere Menschen langfristig mobil bleiben können. Sommer erläutert: „Entgegen der Stimmen der CDU ist es nicht unwirtschaftlich, sondern günstiger die Bahn zu betreiben als sie stillliegen zu lassen.“ „Die Stilllegung der Bahnstrecke und das Brachliegen hat den Kreis seit 2006 aufgrund von Vertragsverpflichtungen 800.000€ pro Jahr gekostet. Hinzu kommt die Verkehrssicherungspflicht von jährlich 200.000 €. Hätte man die Bahnstrecke schon vor Jahren reaktiviert, hätte man hier viel Geld sparen können“, konstatiert Daniela Sommer weiter.
„Dank sei dem Beschluss vom 25.09.2008 im Hessischen Landtag mit den Stimmen von Grünen, SPD, Linken und der FDP,“ sagt die Abgeordnete. Dr. Sommer weist auf das Fehlen der CDU-Abgeordneten bei der Eröffnungsfeier hin: „Es ist nicht das Lieblingsprojekt der CDU, weder im Hessischen Landtag, noch der CDU-Kreistagsfraktion oder der CDU im Stadtparlament Frankenberg. Die CDU lehnte den Antrag auf Umsetzung des Lückenschlusses in 2011 ab und machten aus ihrer Abneigung bis zuletzt keinen Hehl.“ Die CDU monierte in der Vergangenheit, dass die Pläne zur Inbetriebnahme alter Wein in neuen Schläuchen sei. „Stimmt“, sagt Sommer und zitiert aus der einer Rede 2006 von dem Kreisparteitag der CDU in Korbach, bei dem alle CDU-Mitglieder für „den Lückenschluss für die Weiterentwicklung unseres Landkreises“ plädierten und das zum Programm für die Kreistagswahl 2006 forcierten. Unverkennbar ist, dass die CDU erst mit Landrat Dr. Reinhard Kubat(SPD) und der rot-grüner Mehrheit im Kreis die Bahn bekämpfte. „Die Reaktivierung der Bahnstrecke ist eine Investition in die Zukunft des Landkreises und da sind wir uns mit Bündnis 90/Die Grünen heute scheinbar einiger als Bündnis 90/Die Grünen mit ihrem großen Partner – der CDU.“, so Sommer abschließend.
