Altenpflegeschulen: Schulgelderhöhung war längst überfällig

Rubrikbild:Uta Herbert/pixelio.de(nh)

Wiesbaden(nh). Die senioren- und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Daniela Sommer(SPD) freut sich gemeinsam mit den Altenpflegeschulen über die Verordnung, mit deren Änderung die Schulgeldpauschale für staatlich anerkannte Altenpflegeschulen angepasst wird. Dies fordert die SPD mit den Altenpflegeschulen seit langer Zeit, da die IBH-Studie zur Untersuchung der Kostenstrukturen hessischer Altenpflegeschulen bereits 2001 ein deutlich höheres Schulgeld als das gezahlte für angemessen hielt.

 „Viele Jahre ist das Schulgeld unverändert geblieben und wurde dem Bedarf nicht gerecht, obwohl der Landesregierung die prekäre Lage der Altenpflegeschulen ausreichend bekannt war. Die Verordnung geht einen richtigen und lang geforderten Schritt in die richtige Richtung! Wir freuen uns, dass der Kampf um die bessere finanzielle Ausstattung in Bewegung gekommen ist“, so Sommer. Trotz Erhöhung des Schulgeldes entspreche die Schulgeldpauschale nicht dem Bedarf der Altenpflegeschulen, damit sie ihre Aufgaben entsprechend erfüllen können, führt die Abgeordnete weiter aus. „Die Pflege ist bereits heute wie keine andere Branche massiv vom Personalmangel betroffen. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Altenpflegefachkräften ist lange bekannt und wird aufgrund des demografischen Wandels in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen“, sagt die pflegepolitische Sprecherin. So gehe der hessische Pflegemonitor davon aus, dass im Jahr 2030 im Beschäftigungssektor Altenhilfe, bezogen auf den Beschäftigtenbestand 2011, ein demografiebedingter Erweiterungsbedarf von 4.009 und ein altersbedingter Erweiterungsbedarf von 6.695 Altenpflegerinnen und -pflegern besteht, um eine bedarfsgerechte und menschenwürdige Pflege sicherzustellen. In diesem Zusammenhang verweist Dr. Sommer auf die Sorge aus der Praxis, dass mit der Zusammenlegung der jeweils dreijährigen Ausbildungen in der Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege zu einer generalistischen Pflegeausbildung die Altenpflege geschwächt werde. Modellprojekte zur Generalistik zeigten, dass sich viele Auszubildende mit einer generalistischen Ausbildung für die Tätigkeit im Krankhaus entschieden.  „Wichtig ist uns daher bei einer Zusammenlegung der Ausbildungsberufe, dass sich beide Berufe angemessen entfalten können, sich Entgelte sowie unterschiedliche Arbeitsbedingungen angleichen und auf die besonderen Belange durch den demografischen Wandel Rücksicht genommen wird“, erläutert Dr. Sommer.  Mit einem entsprechenden Berichtsantrag will die SPD-Landtagsfraktion auf die Problematiken aufmerksam machen und zu Lösungsmöglichkeiten anregen.

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