Herrschaft, Recht und Glaube

Die Wewelsburg Foto:AirRotorMedia für das Kreismuseum Wewelsburg/nh

7. Wissenschaftliches Symposium des Kreismuseums Wewelsburg nimmt „Aspekte geistlicher Staatlichkeit nach der Reformation“ am Samstag, 12. September, ab 14 Uhr in den Fokus

Büren/Kreis Paderborn(krpb/nh). Lange Zeit herrschte die Ansicht vor, die geistlich-katholischen Fürstentümer seien rückständig gewesen und daher „zu Recht“ mit Beginn des 19. Jahrhunderts untergegangen. Ein weit verbreitetes Desinteresse der historischen Forschung an diesen besonderen Staatsgebilden des Alten Reiches war die Folge. Dies hat sich seit einigen Jahren grundlegend geändert und ist dem Bestreben gewichen, die Rolle geistlicher Fürstentümer differenzierter zu betrachten. Das diesjährige siebte wissenschaftliche Symposium des Kreismuseums Wewelsburg rückt am Samstag, 12. September, von 14 bis 18 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg Themen in den Mittelpunkt, die bei der Erforschung geistlicher Staaten in den letzten Jahren besondere Beachtung gefunden haben.

 Drei hochkarätige Referenten werden die Themen „Zwischen Reformunwilligkeit und Erneuerung. Die geistlichen Fürsten im konfessionellen Zeitalter“, „Herrschaftsrepräsentation? Die Paderborner Obergerichtsbarkeit des 17. Jahrhunderts“ sowie „Volkskunde und religiöse Praxis im Zeitalter der katholischen Konfessionalisierung: Die Fürstbistümer Paderborn und Münster“ in den Mittelpunkt stellen. Die Veranstaltung ist kostenlos. Um Anmeldung wird unter Tel. 02955 7622-0 gebeten. Nach der Begrüßung durch Landrat Manfred Müller und dem Vorsitzenden des Fördervereins des Kreismuseums Wewelsburg, Heinz Köhler, Kreisdirektor a.D., starten die drei Voträge: Prof. Dr. Franz Brendle gibt in seinem Beitrag einen Überblick über die Wege, die die geistlichen Fürsten nach den Erschütterungen durch die Reformation zur Bewahrung ihrer Herrschaft einschlugen. Thorsten Süß beleuchtet anhand ausgewählter Quellen aus dem Fürstbistum Paderborn die Entwicklung der bislang kaum untersuchten obergerichtlichen Behörden und stellt die Frage nach den Gründen ihres Scheiterns. Prof. Dr. Werner Freitag analysiert abschließend die religiöse Praxis des konfessionellen Zeitalters im Spannungsfeld zwischen kirchlicher Lenkung und traditionellen Formen der Frömmigkeit. Das Symposium wird in Kooperation mit dem Förderverein Kreismuseum Wewelsburg e. V. durchgeführt.

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