Kommunale Kliniken in Hessen müssen gefördert und erhalten bleiben

Im Rahmen seiner politischen Sommerreise besuchte der hessische Landtagsabgeordnete Marcus Bocklet (2.v.r.) die Frankenberger Kreisklinik. Mit dabei waren der Erste Kreisbeigeordnete Jens Deutschendorf, Caroline Tönges (DIE GRÜNEN), Matthias Müller von Vitos Haina und der stellvertretende Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Werner Bergener. Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg/nh

Frankenberg(nh).  Im Rahmen seiner gesundheitspolitischen Sommertour hat der hessische Landtagsabgeordnete Marcus Bocklet (DIE GRÜNEN) Station in Frankenberg gemacht. Gemeinsam mit dem Ersten Kreisbeigeordneten des Landkreises Waldeck-Frankenberg und Gesundheitsdezernent Jens Deutschendorf(Die Grünen) besuchte er die Kreisklinik und das künftige stationäre Hospiz im Bockental  und informierte sich über die geplanten Projekte.

 Die Erweiterung des medizinischen Leistungsspektrums, der Neubau von Vitos Haina am Goßberg oder die medizinische Versorgung in ländlichen Raum, gemeinsam mit dem stellvertretenden Geschäftsführer Werner Bergener und Matthias Müller von Vitos Haina tauschten sich Jens Deutschendorf und Marcus Bocklet über aktuelle gesundheitspolitische Themen in der Region aus. Dabei sprach Bocklet, der auch gesundheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion im Landtag ist, insbesondere die Investitionen im Krankenhausbereich, die Regelung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes und die strukturellen Herausforderungen, mit denen kleine Kliniken umgehen müssen, an. „Kommunale Kliniken in Hessen müssen gefördert und erhalten bleiben, insbesondere auch durch die Unterstützung der Landespolitik“, betont Bocklet. Dafür gelte es, auch individuelle Lösungsansätze zu finden und neue Wege zu gehen. In Frankenberg, erfuhr er, sei das insbesondere die sukzessive Erweiterung des medizinischen Leistungsspektrums. So hat die Kreisklinik in diesem Jahr die Adipositas-Chirurgie und Palliativ-Einheit eingeführt; die Teleneurologie und eine geriatrische Abteilung stehen unmittelbar vor dem Start. Darüber hinaus wird die Klinik Synergien nutzen, die nach dem Neubau der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Vitos Haina in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kreiskrankenhaus, entstehen werden. „Ein somatisch gut aufgestelltes Haus als Partner für unsere psychiatrische Klinik zu wissen, ist ein wesentlicher Standortvorteil, der beiden Häusern langfristig zu gute kommen wird“, erklärt Matthias Müller. „Dass dadurch auch rund 120 Arbeitsplätze in Frankenberg entstehen, ist ein weiterer positiver Nebeneffekt“, ergänzt der Erste Kreisbeigeordnete. „Darüber hinaus wird das medizinische Angebot am Goßberg entsprechend ergänzt.“

Im Bereich der Palliativ-Medizin wird das Kreiskrankenhaus künftig auch eng mit dem neu entstehenden stationären Hospiz im Frankenberger Bockental zusammenarbeiten. Die ehemalige Schönheitsklinik war die zweite Station, die Deutschendorf und Bocklet gemeinsam in Frankenberg besuchten. Vor Ort gab der neue Inhaber und künftige Betreiber der Einrichtung Prof. Dr. Heinrich Schnatmann vom Internationalen Bildungs- und Sozialwerk e.V. einen Überblick über das Konzept und die baulichen Planungen. Ziel ist es, die Einrichtung, in der acht Plätze zur Versorgung schwer kranker Menschen entstehen werden, bereits Anfang nächsten Jahres zu eröffnen.

Einen weiteren wichtigen Meilenstein zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum stellte in diesem Rahmen die Koordinatorin des Projekts „Landarzt werden“ Katharina Kappelhoff dem Landtagsabgeordneten vor und zeigte damit neue Wege auf, die der Landkreis Waldeck-Frankenberg zur Gewinnung von Nachwuchsmedizinern im ländlichen Raum geht. Ziel ist es, mit Hilfe eines Expertennetzwerks, einem Weiterbildungsverbund und einer individuellen Online-Plattform junge Ärzte für den Landkreis zu begeistern und so die Praxen von altersbedingt ausscheidenden Hausärzten nach zu besetzen. Von dem Projekt, dass bereits im Rahmen der bundesweiten Initiative „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ prämiert wurde, zeigte sich Bocklet beeindruckt. „Das Projekt zeigt, dass man sich in Waldeck-Frankenberg konkret mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auseinandersetzt – und versucht, diesem mit innovativen Ideen aktiv entgegenzuwirken“, so der Abgeordnete.

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