Projekt „Lebens(t)raum“: beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung

Astrid von Berlepsch (Jobcenter), Franz-Martin Büscher (Agentur für Arbeit), Gerhard Brühl (Kreishandwerkerschaft), Otto Richter (Jobcenter), Reinhold Lohmar (Jobcenter), Alexander Rausch (GSM), Heinrich Wedel (Kreishandwerkerschaft) Fot:nh

 

Korbach(nh). Am 1. Juli 2015 hat die Umsetzung des landkreisübergreifenden Projekts „Lebens(t)raum“ in Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder begonnen, beruht auf einem über mehrere Monate entwickelten, ambitionierten Konzepts, mit dem Fachkräfte und Mitarbeiter für die heimischen Betriebe auf ungewöhnliche Weise gewonnen werden sollen.

 Das regional ausgerichtete Projekt folgt dem Programm der Bundesregierung zur Inklusion SB von 2013, um dessen Teilnahme sich die Träger der Arbeitsvermittlung mit innovativen konzeptionellen Planungen bewerben konnten. Mit ihrem überzeugenden Projektkonzept haben die Jobcenter Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder den Zuschlag erhalten. Es wird nun 3 Jahre lang durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit den Mitteln des Ausgleichsfonds gefördert. Der emotionale, fast philosophische Titel „Lebens(t)raum“ steht für die Hoffnung von Menschen aus der Region, die auf Grund von Leistungseinschränkungen als „Schwerbehinderte“ gelten, einen Arbeitsplatz zu finden. Das Projekt Lebens(t)raum“ soll mit Hilfe des regionalen Bündnisses die gesellschaftliche und berufliche Integration dieser Menschen im Landkreis Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder anregen und verstärken. Dass dieses Ziel als gesellschaftliche Aufgabe eine große Herausforderung darstellt, steht all denjenigen täglich vor Augen, deren Tätigkeit mit dem Arbeitsmarkt, seinen Akteuren, seinen Chancen und Problemen zu tun haben. In Institutionen und Gremien ist das Bewusstsein gereift, dass die Aufgabe, sowohl den Problemen zu begegnen, als auch Potentiale für den Arbeitsmarkt zu erkennen und zu nutzen, kaum im Alleingang bewältigt werden kann. Ausgehend vom Jobcenter Schwalm-Eder, ist 2014 so die Idee und das Konzept eines regionalen Bündnisses für Arbeit entstanden. Als völliges Novum besteht jetzt die partnerschaftliche Allianz der beiden Jobcenter Schwalm-Eder und Waldeck-Frankenberg, mit der Agentur für Arbeit Korbach und den Kreishandwerkerschaften der beiden Landkreise. Eingebunden ist der überregional agierende Träger GSM aus Kiel, der bereits mehrere Projekte mit dem Jobcenter Schwalm-Eder umgesetzt und jetzt wesentliche Impulse des Konzepts mit entwickelt hat. Um das Ziel erreichen zu können, die vorhandenen Potentiale zu entwickeln und zu nutzen, d.h. geeignete Arbeitskräfte für den regionalen Arbeitsmarkt auch aus dem Kreis Schwerbehinderter Menschen zu entdecken, arbeitet das federführende Jobcenter Waldeck-Frankenberg mit seinen Partnern in den nächsten drei Jahren eng zusammen. Für das Projekt werden Netzwerkpartner gesucht, die sich den Zielen des Projekts ebenfalls verbunden fühlen. Mit ihnen werden die Übereinstimmungen erkundet, gemeinsame Strategien entwickelt und umgesetzt. Interessierte Kommunen werden in die Projektumsetzung eingebunden. Eine vorbereitende Aktivität ist die Ansprache lokal wichtiger Persönlichkeiten und Organisationen, dem Bürgermeister, Kirchengemeinden, Vereinsvorsitzenden, Gewerbetreibenden und weiterer möglicher örtlicher Multiplikatoren. Mit einer Schaffung von „Bündnissen mit lokalen Akteuren“ werden innerhalb der neuen Allianzen Lösungen und Impulse erwartet, die Arbeitsvermittler und Betriebe allein so nicht immer finden würden. Die Kontaktanbahnung mit den Betrieben erfolgt über die Kreishandwerkerschaft. Mit Hilfe qualifizierter Beratung und Begleitung durch die berufsständischen Berater der Kreishandwerkerschaften werden Bedenken und Vorbehalte der Beschäftigung Schwerbehinderter gegenüber bei den Arbeitgebern sukzessive abgebaut.

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.