Drei Jahre naturkraft-region 2.0 – Landkreis zieht Bilanz

Zu den Projekten der naturkraft-region gehören auch Bioenergie-Lerngärten. Hier der Garten der Grundschule Höringhausen. Foto:nh

Korbach(nh). Seit dem Jahr 2009 bilden die Landkreise Hersfeld-Rotenburg und Schwalm-Eder die „naturkraft-region“, ein Projekt im Rahmen der Bioenergie-Regionen, bei dem es, gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, um die Entwicklung ländlicher Räume durch Bioenergie geht. Im Jahr 2012 wurde die naturkraft-region in der zweiten Förderphase um den Landkreis Waldeck-Frankenberg erweitert. Die Laufzeit des Projekts endet am 31. Juli 2015. Erster Kreisbeigeordneter und Landwirtschaftsdezernent Jens Deutschendorf zieht nun ein positives Resümee über die Teilnahme des Landkreises an der naturkraft-region.

 „Ein Ziel des Projekts naturkraft-region war es, die stärkere Nutzung erneuerbarer und nachwachsender Rohstoffe als einen wichtigen Baustein der Energiewende voranzutreiben“, so Deutschendorf. Dies sei im Landkreis Waldeck-Frankenberg gut gelungen. Man habe im Rahmen der naturkraft-region viel von den Partnerregionen gelernt, aber auch eigene Impulse geben können. Als einen der größten Gewinne des Projekts bezeichnet es der Erste Kreisbeigeordnete, dass das Thema Holz vertieft aufgegriffen worden ist. „In Waldeck-Frankenberg spielt die Nutzung von Holz als Brennstoff bis heute eine große Rolle. In diesem Bereich gibt es große technische Potenziale, um die Effizienz beim Heizen mit Holz zu steigern“, betont der Dezernent. „Die Partnerschaft mit den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg und Schwalm-Eder hat sich für Waldeck-Frankenberg als eine sehr lohnenswerte Verbindung erwiesen“, sagt Tanja Müller, Projektkoordinatorin der naturkraft-region im Landkreis. Voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu stärken und den Ausbau der Bioenergie voranzutreiben, diese Ziele seien während der Laufzeit des Projekts gut umgesetzt worden. Die naturkraft-region habe auch bestens zur Weiterentwicklung der beteiligten ländlichen Räume beigetragen. „Besonders wertvoll sind die Kontakte, die sich bei der Umsetzung gemeinsamer Unternehmungen und dem regelmäßigen Austausch im Fachbeirat zwischen den Partnern ergeben haben“, betont Müller. Frau Dr. Brigitte Buhse, Geschäftsführerin naturkraft-agentur e. V., nennt ein Gesamtvolumen von 490.000 Euro, das in allen drei beteiligten Regionen bei dem Projekt umgesetzt wurde. An Fördermitteln seien 330.000 Euro geflossen. „Die Bevölkerung wurde gezielt mitgenommen“, erläutert Dr. Buhse. „Bei den Aktivitäten, die in der naturkraft-region durchgeführt wurden, stand immer der Nutzen für die Menschen vor Ort im Mittelpunkt.“ Der Landkreis Waldeck-Frankenberg hat sich mit einer Kofinanzierung von 18.000 Euro beteiligt, verteilt auf vier Jahresraten. Zu den Projekten der naturkraft-region gehören auch Bioenergie-Lerngärten. Im Landkreis Waldeck-Frankenberg wurde der Standort Grundschule Höringhausen dafür ausgewählt, Träger der Aktivität ist das Umweltbildungszentrum Licherode. Bei einem Ortstermin in Höringhausen mit Schulleiterin Marga Kuhaupt informierte Johannes Lutz vom Umweltbildungszentrum über die aktuellen Entwicklungen bei den Bioenergie-Lerngärten. „Hier haben wir ein schönes Beispiel dafür, wie Kinder über den Schulgarten spielerisch an die Problematik der Energiewende herangeführt werden können“, lobte Lutz den Einsatz der Höringhäuser Grundschule. Gemeinsam mit den Erwachsenen hätten die Kinder den vorhandenen Garten wieder reaktiviert, beschäftigten sich mit Energiepflanzen wie Elefantengras oder Zuckerhirse und könnten als Nebeneffekt verschiedene Vogelarten bei der Futtersuche beobachten. So kämen die Jungen und Mädchen ganz von selbst darauf, wie wichtig es ist, Energie zu sparen, wie begrenzt die Rohstoffe sind, die zur Energiegewinnung zur Verfügung stehen. „Zweitklässler begreifen das Thema schon sehr gut und diskutieren eifrig miteinander und mit ihren Eltern über die Nutzung erneuerbarer Energien“, gab Johannes Lutz seine Beobachtungen in den Lerngärten weiter.

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