Gegen Komatrinken von Jugendlichen

Die Ausstellung eröffnen der stellvertretende Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Werner Bergener, Geschäftsführer Ralf Schulz, Sabine Weinreich von der DAK Gesundheitskasse, Chefärztin Dr. Elisabeth Pryss, Mario Müller (Intensivstation der Kreisklinik), Meike Wegener und Eddie Röse (beide auf der Wachstation tätig). Foto: Kreiskrankenhaus Frankenberg/nh

Kreisklinik zeigt vom 7. bis 15. Juli eine Plakatausstellung gegen Alkoholmissbrauch

Frankenberg(nh)Attraktive Anti-Alkohol-Kämpferin, bedrohliche Foto-Collage, rettende Luftballons: die Kreisklinik zeigt ab 7. Juli eine neue große Wanderaustellung der DAK-Gesundheit gegen den steigenden Alkoholmissbrauch von Jugendlichen – die besten Plakate gegen das „Komasaufen“ kommen nach Frankenberg.  Unter dem Motto „bunt statt blau“ hatten sich im Frühjahr 2014 mehr als 10.000 Schüler aus ganz Deutschland mit bunten Bildern und frechen Sprüchen an einem Wettbewerb beteiligt. Jetzt gehen 32 Motive der Sieger auf Tour, um über die Gefahren beim Rauschtrinken aufzuklären.

 Hintergrund der Kampagne: Jedes Jahr landen rund 26.000 Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftungen im Krankenhaus – davon 4.000 im Alter zwischen 10 und 15 Jahren. Nach einer aktuellen Studie beteiligen sich 40 Prozent der Schüler regelmäßig am Rauschtrinken. „Alkoholverbote tragen leider nicht dazu bei, die vorhandenen Probleme des Komatrinkens bei Jugendlichen zu lösen“, erklärt Sabine Weinreich, Chefin der DAK-Gesundheit in Frankenberg. „Deshalb kommen in unserer Initiative Jugendlichen selbst zu Wort – und das auf kreative Art und Weise.“  „Die Präventionsarbeit liegt auch uns als Ärzten in der Kreisklinik sehr am Herzen“, ergänzt die Chefärztin der Inneren Medizin, Dr. Elisabeth Pryss. „Denn die Gefahren des Alkoholkonsums werden von den Jugendlichen in der Regel unterschätzt.“ Im schlimmsten Fall könne Alkoholmissbrauch im Wachkoma enden. „Ziel ist es, Jugendliche unter 16 Jahren dazu zu bringen, ganz auf Alkohol zu verzichten – und älteren Jugendlichen einen bewussten und selbstbestimmten Umgang damit zu vermitteln.“ Auch in der Öffentlichkeit müsse das Bewusstsein für dieses Thema geschärft werden.  Daher engagiert sich das Kreiskrankenhaus auch im Präventionsprojekt „HaLT“, welches vom Landkreis Waldeck-Frankenberg und dem Diakonischen Werk gemeinsam mit den Krankenhäusern im Kreis initiiert wird. Dies geschieht in der Klinik bereits am Krankenbett: denn wenn Jugendliche nach übermäßigem Alkoholkonsum wieder nüchtern und ansprechbar sind, wird Ihnen – nach Einwilligung der Eltern – ein Beratungsgespräch mit speziell geschulten Fachkräften angeboten. Diese sprechen noch vor Ort mit den Betroffenen und versuchen die Ursachen für den Alkoholmissbrauch zu ergründen – um künftige Exzesse zu verhindern und den Jugendlichen einen normalen Umgang mit Alkohol zu vermitteln.  „Unser Engagement in diesem Bereich zeigt, dass es uns sehr wichtig ist, Jugendliche vor den Gefahren des Alkohols zu schützen“, sagt der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Ralf Schulz. „Wir sehen uns dort in der Verantwortung und können – da jugendliche Komatrinker nach einem Rausch oft bei uns landen – diese somit auch gezielter erreichen.“ Die Ausstellung stellt zusätzlich dazu einen wichtigen Baustein in der Präventionsarbeit der Klinik dar.  Die Wanderausstellung wird vom 7. bis 15. Juli jeweils täglich von 9 Uhr bis 11 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr in der Personalcafeteria des Kreiskrankenhauses (1. UG) zu sehen sein. Interessierte Besucherinnen und Besucher aber auch Schulklassen oder Jugendgruppen sind herzlich dazu eingeladen.

Video Ausstellung 2014

 

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