Vergessener Friedhof in Heringhausen wiederentdeckt

Im Wald wieder endeckt: der alte Friedhof bei Heringshausen. Foto:Karo/nh

Diemelsee/Heringshausen(Karo). Einen alten, verfallenen und scheinbar vergessenen Friedhof entdeckten Spaziergänger in Heringhausen. Von Efeu und Bäumen verdeckt, stehen nur noch einzelne Grabsteine an ihrem angestammten Platz. Eine große Anzahl  ist durch Wind und Wetter dem Verfall preisgegeben.

 Nur auf wenigen Grabsteinen ist noch der volle Name oder die Inschrift zu erkennen. So liest man auf dem Grabstein der Maria-Friederike-Luise Arnold folgendes: „Hier ruhet Maria-Friederike-Louise Arnold, wurde am 19. Januar 1845 geboren und starb am 11 Januar 1856 und brachte ihr Alter auf 10 Jahre 11 Monate und 22 Tage. Nun gute Nacht so rufe ich schließlich noch einmal von dem Grabe aus. Das letzte Wort sei unverdrießlich. Dies gute Nacht mein Trauerhaus. Nun gute Nacht ich fahr von hinnen und gehe zu des Himmels Zinnen“. Wie das Mädchen ums Leben kam, ist nicht bekannt. Allerdings scheint die Sterblichkeitsrate zu dieser Zeit recht hoch gewesen zu sein, denn der Bruder der kleinen Maria Arnold lebte nur 19 Jahre, bevor er starb. Auf seinem Grabstein steht geschrieben: „Hier ruhet Heinrich-Christian Arnold. Geboren am 8. Januar 1836, gestorben am 2. Dezember 1855 und brachte sein Alter auf 19 Jahre 10 Monate und 24 Tage. Heinrich Christian Arnold heise ich, nach dem Himmel reise ich. Will sehen was mein Jesus macht, liebe Eltern gute Nacht“. Vermutlich liegt der Vater Hermann Christop Arnold neben seinen beiden Kindern. Er zählte am Todestag 79 Jahre. Geboren wurde er am 8. September 1780 und starb am 7. Februar 1859.

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Weiterhin konnte auf einem Grabstein stehend der damalige Bürgermeister von Heringhausen Fritz Happe herausgelesen werden. In Stein gemeißelt steht geschrieben: Hier ruht in Gott unser lieber Vater Bürgermeister Happe geb. 30. April 1839, gest. 28. April 1904. Auch der Dorflehrer Philipp Niem ist hier begraben. Sein Geburtstag wird auf den 19. Juli 1840 und sein Todestag auf den 22. Januar 1913 festgeschrieben. Der Revierförster Grede und seine Frau sind auf dem ehemaligen Heringhäuser Friedhof ebenfalls zur letzten Ruhe gebettet worden. Leider sind viele Gräber nicht mehr zu identifizieren. Die Grabfassungen sind überwiegend verschwunden, die Grabsteine liegen verstreut im Waldstück herum. Vielleicht findet sich ja Jemand, der diesen alten Friedhof mit seinen Grabsteinen restauriert. Die Nachwelt wird es freuen.

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