Welt nah und fern- Nationalpark Kellerwald-Edersee und Südamerika

Vernissage zur Sonderausstellung „Welt nah und fern“. Die Bilder werden bis zum 12. April im  NationalparkZentrum Kellerwald zu sehen sein, überwiegend werden sie im kostenfrei zugänglichen SeminarRaum präsentiert. Im Bid: Zentrumsleiterin Erika Hofmann, Bürgermeister der Gemeinde Vöhl Matthias Stappert, TimeTravel-Team Esther Knipschild und Friedrich Costello, Nationalparkleiter Manfred Bauer Foto: Nationalpark Kellerwald-Edersee/nh

Fotosonderausstellung im NationalparkZentrum Kellerwald

Vöhl-Herzhausen(nh). Das NationalparkZentrum Kellerwald ist nach der alljährlichen Wartungszeit seit dem vergangenen Wochenende wieder regulär geöffnet. Die Vernissage zur Sonderausstellung „Welt nah und fern“ der Künstler Esther Knipschild und Friedrich Costello fand am 31. Januar statt. Die rund 40 Bilder werden bis zum 12. April in der Nationalparkeinrichtung zu sehen sein.

Die in Herzhausen geborene Esther Knipschild und der gebürtige Argentinier Friedrich Costello bilden zusammen das TimeTravel-Foto Team. Gemeinsam präsentieren sie beeindruckende Motive im Format von 30×45 bis 50×75 cm aus dem hiesigen Buchengroßschutzgebiet sowie Bolivien, Argentinien, Peru und Chile. Nationalparkleiter Manfred Bauer freut sich sehr über die erste Sonderausstellung des Jahres 2015: „Reizvolle Landschaftskontraste, spannende Lichtverhältnisse, regional vertraute Motive und unbekannte Winkel der Erde warten darauf, von den Besuchern entdeckt zu werden. Diejenigen, die an einem der Bilder besonderen Gefallen finden, können das entsprechende Werk erwerben und durch einen Teil des Verkaufserlöses das Projekt „Bilder für Bildung“ unterstützen, das Bücher, Stifte und Papier für Kinder in Südamerika kauft. Mir persönlich gefällt diese Verbindung von Kunst und humanitärer Hilfe sehr gut.“ Auch Bürgermeister Matthias Stappert ist von dieser Idee begeistert: „Nicht allen Menschen steht ein freier Zugang zur Bildung offen. Nicht überall finden vor allem Kinder eine Umgebung vor, die ihre natürliche Neugier anregt und fördert. Das Projekt „Bilder für Bildung“ wirkt dem in kleinen Schritten, dafür aber sehr individuell und nachhaltig entgegen. Ich freue mich, dass das NationalparkZentrum Kellerwald mit seinen regelmäßigen Sonderausstellungen Einheimischen, Urlaubern und Tagesgästen die Möglichkeit gibt, sich auf unterschiedliche Art und Weise und mit abwechslungsreichen Themen auseinanderzusetzen.“ Durch mannigfache Inhalte der Sonderausstellungen sollen bewusst andere Zielgruppen angesprochen werden. Vereint werden sie 2015 durch das Motto „Natur und unsere UmWelt“. Erika Hofmann, Leiterin des NationalparkZentrums, setzt auf die Vielfältigkeit: „Alle Ausstellungen sprechen unsere Besucher sowohl informativ als auch ästhetisch an und vermitteln die Inhalte abwechslungsreich. Es werden verschiedene Einstiegsformen gewählt, um die Vielfalt unserer Natur abzubilden und erfahrbar zu machen. Die aktuelle Fotoausstellung „Welt nah und fern“ von TimeTravel spannt einen Bogen von unserer Natur im Nationalpark zur fernen Welt in Südamerika. Esther Knipschild fühlt sich eng mit der Region Kellerwald-Edersee verbunden: „Es ist etwas ganz Besonderes für mich, meine Fotografien im NationalparkZentrum Kellerwald ausstellen zu dürfen. Auf meinen Reisen durch Südamerika habe ich viele andere wunderschöne Landschaften gesehen – die Schönheit der Heimat entdecke ich jedoch immer wieder aufs Neue, bei jedem Spaziergang mit der Kamera finden sich neue Motive.“ Das NationalparkZentrum Kellerwald ist nach der alljährlichen Wartungszeit seit dem 31. Januar wieder geöffnet, in der Wintersaison Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 16 Uhr 30. Weitere Informationen unter www.nationalparkZentrum-kellerwald.de

Einsame Hütte. Foto Esther Knipschild/nh

 

Hintergrund:

Esther Knipschild wuchs in Herzhausen am Edersee auf und hatte, wie sie selbst sagt „eine wunderbare Kindheit auf einem großen Spielplatz zwischen Wasser und Wald“. Heute lebt sie in Thalitter und arbeitet als Diplom-Pädagogin im Ambulant Betreuten Wohnen in Bad Arolsen. Im Sommer 2002, zwischen Abitur und dem ersten Semester, begann Esther Knipschild, aus Neugier die alte Kamera ihrer Mutter auf Spaziergänge mit dem Familienhund mitzunehmen. Schon auf dem ersten Streifzug am Rand des Edersees begegnete ihr eine Eiche, die sie bis heute fasziniert. Seit knapp dreizehn Jahren hält Esther Knipschild diese Eiche zu jeder Jahreszeit bildlich fest – einer dieser Jahreszyklen wird ebenfalls im NationalparkZentrum Kellerwald präsentiert werden.

Die über zehn Jahre andauernde Leidenschaft zur Fotografie verbindet Esther Knipschild mit Friedrich Costello, einem gebürtigen Argentinier. Im Jahr 2013 beschlossen die guten Freunde, ihre Bilder gemeinsam einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen und ausgewählte Motive unter www.timetravel-foto.de zu präsentieren sowie über ihr gemeinsames Projekt „Bilder für Bildung“ zu informieren.

Wie alle Künstler, bieten auch Esther Knipschild und Friedrich Costello ihre Fotos zum Verkauf an. Ihnen ist es jedoch wichtig, etwas zurückzugeben. Daher trafen sie die Entscheidung, 15% ihres jährlichen Gewinns aus dem Verkauf ihrer Fotos zu nutzen, die Bildungsmöglichkeiten in den ländlichen Regionen Südamerikas zu unterstützen.

Die Dörfer liegen oftmals weit abgeschieden von der Infrastruktur der Städte und können nur zu Fuß, per Taxi oder im Spezialkonvoi erreicht werden. Der Zugang zur Bildung ist daher für viele Menschen erschwert. Hinzu kommt, dass viele Kinder schon früh anfangen, die Familie finanziell zu unterstützen und zur Arbeit statt zur Schule zu gehen. Im Juli 2014 verabschiedete Bolivien, eines der ärmsten Länder Südamerikas, ein Gesetz, das Zehnjährigen offiziell gestattet zu arbeiten.

Das TimeTravel-Foto Team möchte Menschen den Zugang zu Bildungsmaterial ermöglichen. Esther Knipschild und Friedrich Costello möchten jedoch kein Geld an eine Hilfsorganisation spenden, sondern selbst Bücher und Schreibmaterial vor Ort kaufen und persönlich zu den Menschen bringen, die sie auf ihren Reisen kennengelernt haben und kennen lernen werden.

Im ersten Jahr des Projektes haben sie in Bolivien interessierten Kindern Bücher geschenkt, darunter Geschichten, wie „Peter Pan“ oder „20.000 Meilen unter dem Meer“, aber auch Sprachbücher für Englisch oder Italienisch, sowie Buntstifte und Blöcke zum Malen und Schreiben. Die erste Projektreise im Jahr 2014 war bereits ein Erfolg, der die beiden Fotografen anspornt, weiterzumachen und für die nächste Reise ein größeres Budget zur Verfügung stellen zu können.

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