Biathleten des SC Willingen leiden unter schlechten Wintersportbedingungen

Foto:SCW/nh

Willingen/Obertillach/Martell(ds/nh). Schon die Anreise der Biathleten des Ski-Club Willingen musste wegen Schneemangel und schlechter Trainingsbedingungen in Obertilliach um einige Tage verschoben werden. Dann ging die weite Reise aber doch los für die von Susen Fischer als Verbandstrainerin des Hessischen Skiverbandes (HSV) betreuten Gruppe mit Leonie Litzenbauer, Sophie Leipold, Philipp Rehbein, Sven Lohschmidt, Tom Gombert, Lennard Willems und Christopher Niggemann, der für den Westdeutschen Skiverband (WSV) an den Start geht. In der ersten Woche war Sportlehrer Uli Rehbein von der Uplandschule als pädagogische Kraft dabei. In der zweiten Trainingswoche übernahm den Part seine Kollegin Stephanie Fecke.

Die Schneebedingungen ließen sehr zu wünschen übrig. Zu Beginn hatte es noch etwas Neuschnee gegeben, der allerdings nach drei Tagen allmählich vor sich hin getaut war. Zunächst galt es für die jungen Skijäger, sich an die Höhenlage anzupassen. Obertilliach mit seinen gut 700 Einwohnern thront auf 1450 Metern Höhe zwischen Lienzer Dolomiten und Karnischen Alpen. Die Berge des bekannten Wintersportortes sind natürlich bedeutend höher. Aufgrund der überall schlechten Schneelagen kamen Tag für Tag mehr Biathleten in das kleine Bergdorf. Bis zu 350 Sportlerinnen und Sportler mussten sich aufgeteilt auf drei Schießzeiten am Morgen die 30 Schießstände teilen. Etliche Landesverbände des Deutschen Skiverbandes (DSV) waren dabei, aber auch Russen, Krainer, Tschechen, Polen und viele andere Nationen. Es ging äußerst international zu in Obertilliach. Die gute Laune haben sich die SCW-Skijäger nicht vermiesen lassen und das Beste aus der Situation gemacht. Morgens stand Komplextraining auf dem Programm, weiter ging es mit Lauftraining und Ergänzungstraining in Form von Krafteinheiten und Spielen in der Halle. Der Alltag hatte es mit jeweils zwei intensiven Trainingseinheiten und drei Schulstunden in sich. Auch Klausuren, darunter wichtige Vorabiturklausuren, wurden geschrieben. Das Chaos wurde größer, denn Obertilliach ist derzeit neben Skandinavien der einzige Ort, wo Schneetraining möglich ist. Groß war die Enttäuschung im Lager der SCW-Biathleten, als der geplante Alpencup am dritten Dezember-Wochenende abgesagt wurde. Das Organisationskomitee in Obertilliach war der Ansicht, dass die Strecke nicht in einem ausreichenden Zustand sei. Auch in Martell fiel zeitgleich der zweite IBU-Cup der Saison aus. Plötzlich abert wurde es in Obertilliach schlagartig kalt. Die Hochleistungs-Schneekanonen haben riesige Berge von Schnee geschossen, womit die Strecke super hergerichtet werden konnte. So fand dann kurz entschlossen der IBU-Cup doch statt. Und da es nun in Martell auch kalt wurde, ging der Alpencup nach Martell/Italien. So wurden die Wettkampforte für IBU- und Alpencup auf kuriose Art und Weise getauscht. Da durch die vielen zusätzlichen Sportler in Obertilliach und die gesperrten Strecken nichts mehr ging, reiste die Trainingsgruppe von Susen Fischer nach Martell, wo leider kurzfristig doch noch der Alpencup ins Wasser fiel. Alternative war der Italiencup, an dem die Upländer Sportler teilnahmen. Dirk Kramer hat dafür einmal mehr die Ski professionell gewachst. Bis zum Weihnachtsurlaub müssen sich die Athleten allerdings mit Training begnügen, denn auch der Alpencup in Lenzerheide/Schweiz, der gleichzeitig erster Deutschlandpokal der Saison sein sollte, wurde am Wochenende vor Weihnachten ersatzlos gestrichen. Sophie Leipold, Sven Lohschmidt und Tom Gombert fahren an diesem Wochenende zu einem Ausscheidungsrennen für das European Youth Olympic Festival (EYOF) 2015. Nach der kurzen Pause über das Fest, das die Sportler natürlich zuhause bei ihren Familien verbringen, geht die Suche nach Schnee weiter. Trainer und Biathleten müssen in diesen tagen also sehr flexibel sein und hoffen darauf, dass Frau Holle endlich ihre Arbeit macht. Ein Dankeschön der Sportler geht an Trainer, Betreuer und Lehrer sowie VIESSMANN als Sponsor. Den ohne die finanzielle Unterstützung der Weltfirma aus Allendorf (Eder) wären solche Maßnahmen gar nicht möglich, zumal mit unvorhergesehenen Reisekosten gerechnet werden muss.

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