Gezielt und nachhaltig Energie produzieren

Klaus Thielemann (Architekturbüro BAU-PLAN), der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Ralf Schulz, der technische Leiter Horst Cronau und Christian Jung (Ingenieurbüro Energieart) nehmen das neue Blockheizkraftwerk der Klinik offiziell in Betrieb. Foto: Kreiskrankenhaus Frankenberg/nh

Kreisklinik nimmt neues Blockheizkraftwerk in Betrieb

Frankenberg(nh). Mit der Inbetriebnahme eines neuen Blockheizkraftwerks wird das Kreiskrankenhaus Frankenberg künftig eigenständig Energie produzieren. Damit könnte die Klinik über die Hälfte ihres jährlichen Stromverbrauchs und fast den gesamten Bedarf an Wärme decken – und so auch einen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften mit Energie leisten.

„Kliniken sind für Blockheizkraftwerke ein sinnvolles Einsatzgebiet“, erklärt der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Ralf Schulz. „Denn Häuser wie unseres benötigen durchgängig sowohl Wärmeenergie als auch Strom für OP-Säle, Stationen, Küche, aber auch zur Klimatisierung, Beleuchtung oder für medizinische Geräte.“ Nutzen wird die Klinik die Wärme insbesondere zum Betrieb der Heizungen und Lüftungsanlagen, zur Trinkwassererhitzung oder für das angrenzende Personalwohnheim. Strategisch wurde so auch der Standort des Kraftwerks neben der Heizzentrale des Krankenhauses gewählt. „Mit der unmittelbaren Nähe zu unserer Heizung kann die komplette Wärmeenergie – nahezu ohne Verluste – genutzt werden“, ergänzt der technische Leiter der Klinik Horst Cronau. „Damit erfüllen wir sowohl den wirtschaftlichen als auch ökologischen Grundgedanken dieser Anlagen, die Energie möglichst vollständig vor Ort zu verwerten.“ Überschüssige Energie des mit Erdgas betriebenen Kraftwerks hingegen soll in öffentliche Netze eingespeist werden. Mit der Entscheidung für das Blockheizkraftwerk leistet die Klinik auch einen Beitrag zum Projekt „Klimamanager für Kliniken“, kurz KLIK, in dem sie sich ab sofort engagiert. Die bundesweite Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch in deutschen Krankenhäusern zu senken. Um effektive und kostengünstige Maßnahmen dafür zusammenzustellen, analysieren 50 Modellkliniken in Deutschland ihre Situation vor Ort, tragen ihre Ergebnisse zusammen und tauschen sich aus – das Kreiskrankenhaus ist eine von ihnen. Ziel ist es, einen allgemeinen Leitfaden zum Energiemanagement in Krankenhäusern zu entwickeln. „Das Blockheizkraftwerk spart nicht nur Stromkosten, sondern verringert durch die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme auch den Ausstoß an CO2“, erklärt Horst Cronau. So werden die jährlichen CO2-Emissionen um 543 Tonnen bzw. um fast 22 % gesenkt. Momentan evaluiert das Krankenhaus weitere Bereiche, in denen Energie eingespart werden kann – beispielsweise durch eine moderne Regel- und Steuerungstechnik mit der auch ein hydraulischer Abgleich möglich wird. Weiterhin werden zukünftig bedarfsoptimierte und hocheffiziente Umwälzpumpen eingebaut. Auch die die Dampfkessel sollen dem Verbrauch angepasst werden. Die Gesamtkosten des Blockheizkraftwerks betragen rund 830.000 Euro.

Hintergrundinformationen
Kreiskrankenhaus Frankenberg gGmbH

Das Kreiskrankenhaus Frankenberg ist ein modernes Akutkrankenhaus der Grund- und Regelversorgung und Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Marburg. Es steht unter der kommunalen Trägerschaft des Landkreises Waldeck-Frankenberg. Jährlich werden in der Klinik rund 9.200 Patienten stationär und etwa 20.000 Patienten ambulant behandelt. Die Klinik verfügt über vier medizinische Fachrichtungen, der Inneren Medizin, der Chirurgie, der Gynäkologie und Geburtshilfe sowie der Anästhesie. Mit seinem Schulzentrum für Pflegeberufe sorgt das Krankenhaus auch für die Ausbildung in verschiedenen Heilberufen.

 

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