Ehrenamt ist wichtig für Kompetenzerwerb – Ferienschutz hilft Ehrenamt

MdL Daniela Neuschäfer(links) und MdL Lisa Gnadl Foto:nh

Wiesbaden/Frankenberg(nh). Lisa Gnadl, jugendpolitische Sprecherin und Dr. Daniela Neuschäfer, stellvertretende hochschulpolitische Sprecherin der Hessischen SPD setzen sich gemeinsam für den Ferienschutz und damit für das Ehrenamt ein.

Die beiden SPD-Lantagsabgeordneten weisen darauf hin, dass sich viele junge Menschen in Hessen ehrenamtlich engagieren – darunter auch viele Studierende an den hessischen Hochschulen, die in der Jugendverbandarbeit tätig sind. Durch die Modularisierung der Studiengänge finden in der vorlesungsfreien Zeit zwischen den Semestern vermehrt Klausuren, verpflichtende Praktika und andere Prüfungen statt. Da es an den hessischen Hochschulen keine einheitlich geschützten Zeiträume während der vorlesungsfreien Zeit gibt, in denen keine Prüfungen stattfinden dürfen, wird das Engagement der Studierenden in der Jugendverbandarbeit erschwert. So können viele Studierende nicht mehr, nur kurzfristig oder nur mit Unterbrechungen als Aufsichtspersonen bei Jugendfreizeiten, Ferienspielen, Zeltlagern etc. Verpflichtungen übernehmen, da sie Prüfungstermine nicht frühzeitig genug erfahren, um langfristige Betreuungszusagen machen zu können oder weil Prüfungstermine in die Zeiträume der genannten Aktivitäten der Jugendverbände fallen. „Ehrenamtliches Engagement gerät so unter Zeitdruck“, so das Fazit der beiden SPD-Politikerinnen.
„Das ehrenamtliche Engagement ist wichtig, nicht nur für die Jugendlichen selbst, sondern auch für die Gesellschaft, das Gemeinwesen sowie für die Wirtschaft“ konnotieren die Sozialpolitikerinnen.
„Gerade durch ehrenamtliches Engagement wird der Horizont über die schulische Wissensvermittlung“, sagt Neuschäfer, die promovierte Wirtschaftspädagogin. „Jugendliche können ihre Persönlichkeit entwickeln und entfalten und zudem Schlüsselkompetenzen erwerben. Der Gesellschaft bzw. dem Gemeinwesen nutzt das Engagement in Form von Hilfen und Dienstleistungen, die nicht staatlich oder professionell ausreichend zur Verfügung stehen.“ Auch der Wirtschaft komme das Engagement zugute, ergänzt Gnadl, denn gerade Schlüsselkompetenzen wie Team-, Kooperations-, Konflikt-, Kritik- und Kommunikationsfähigkeit, aber auch Selbstdisziplin, Toleranz, Sprachkompetenz sowie Empathie – also sozialkompetentes Verhalten verknüpfte die Handlungsziele des Einzelnen mit den Werten und Normen in der Berufstätigkeit, einer Gruppe oder der Gesellschaft.
„Das ehrenamtliche Engagement ist die freiwillige und unbezahlte Übernahme von Verantwortung, hier können die eigenen Wertevorstellungen und Selbstbild Ausdruck finden und gleichzeitig Kompetenznachweise erlangt werden. Dieses Engagement gebührt Anerkennung und darf nicht durch wachsenden Zeit- und Leistungsdruck gefährdet werden.“ So hoffen die Abgeordneten bezüglich ihrer entsprechenden parlamentarischen Initiative, dass sich auch ein positiver Gestaltungswille der Regierung in dieser Angelegenheit erkennen lassen wird.

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