Frankenberg/Röddenau(nh). In den vergangenen Monaten hat es mehrere Leserbriefe in der Tagespresse, einen Tv-Beitrag in der Hessenschau und Anfragen der Röddenauer Bevölkerung zum Baugebiet gegeben. Aufgrund der entstandenen Verunsicherung, sieht sich der Ortsbeirat in der Pflicht, eine Stellungnahme zum Baugebiet in den Bachwiesen abzugeben.
Seit 2011 fanden in Röddenau vier leerstehende Gebäude sowie elf innerörtliche Baugrundstücke neue Besitzer bzw. wurden bebaut. Auch ein Abriss schafft Platz für ein neues Haus in 2015. Nach aktuellem Kenntnisstand, im Weitesten von jedem selbst bei einem Ortsrundgang nachzuvollziehen, ergibt sich folgender Sachstand: Zur Zeit stehen sechs Wohngebäude im Stadtteil leer. Hiervon sind aus wirtschaftlicher Sicht drei nur noch abzureißen. Ein Gebäude steht zum Verkauf, zwei weitere werden renoviert und sollen anschließend der Vermietung zur Verfügung stehen. Im Ort, meist in Randlage, befinden sich acht unbebaute Grundstücke in Privatbesitz. Von den Eigentümern sind vier nicht zum Verkauf bereit, zwei weitere wollen ihre Grundstücke in naher Zukunft selbst bebauen. Zum aktuellen Stand liegen achtzehn Bauanfragen für den Stadtteil Röddenau vor. Um Bauwilligen die Möglichkeit für einen Grunderwerb zu bieten, wurde bereits in 2009 die Empfehlung zur Schaffung weiterer Bauplätze ausgesprochen. In den vergangenen Jahren wurde das Thema Baugebiet immer wieder in öffentlichen Ortsbeiratssitzungen behandelt. Hierzu waren alle Röddenauer eingeladen. Der aktuelle Regionalplan, mit diesem ausgewiesenen Mischgebiet, gab den Ausschlag für die Planungen/den Lückenschluss in den Bachwiesen. Das gesamte Gebiet wurde unter Planungs- und Kostengesichtspunkten geplant und wird in mehreren Bauabschnitten ausgewiesen. In den letzten öffentlichen Ortsbeiratssitzungen wurde ausgiebig über dieses Baugebiet diskutiert und mehrmals Pläne verschiedener Varianten vorgestellt. Nur wenige Interessierten nahmen an den Sitzungen teil. Hier hätten schon Vorschläge und Änderungen für die Planung des Baugebietes durch Anwohner einfließen können. Wir als gewählter Ortsbeirat zeigen Verständnis für unterschiedliche Meinungen im Ort, jedoch widersprechen wir in den genannten Punkten der Darstellung in den Medien. In der Hessenschau vom Montag d. 3. November 2014 wurde der Keller eines Hauses aus ca. 1907 gezeigt. Das alte Bahnhofgebäude mit Mietwohnungen, liegt auf einer kleinen Anhöhe, höher als Goldbach und Bachwiesen. Bilder der Flächen am Haus zeigen mehrere Pfützen von Oberflächenwasser. Aufgrund der Lage des Gebäudes, mindestens 200 Meter zum Goldbach, abgetrennt durch Fahrbahnen und Häuserzeile, erscheint es zweifelhaft, dass für den Wassereintritt im Gebäude die Bachwiesen verantwortlich sind. Die Wasserbehörde hat bis dato keine rechtliche Grundlage für ein Hochwassergebiet im Bereich Bachwiesen festgestellt, wie auch im hr-Beitrag zu hören ist. Am Ufer des Goldbachs, auf Seiten der Bachwiesen, haben in den letzten Jahrzehnten 5 Neubauten stattgefunden. Aktuell befindet sich ein weiterer im Bau und auf der verbleibender Fläche zwischen Goldbach und der Straße „Im Stück“ ist nach Informationen ebenfalls ein Bau geplant. Neben diesen Gebäuden befinden sich 4 weitere Wohnhäuser im unteren Bereich (Mühlenstraße) sowie 2 Wohnhäuser im oberen Bereich (Muschelweg) der Bachwiesen. Alles auf dem Plan im Beitrag zu sehen, wie auch die große Baulücke in Röddenau, direkt am Ortskern, der Bereich Bachwiesen. Für die Zukunft wünschen wir uns interessierte Mitbürger, die die Möglichkeit wahrnehmen, sich über aktuelle Themen des Ortes zu informieren, sachlich und fair zu diskutieren.
