Vor 20 Jahren fing alles an: Osteoporose Selbsthilfegruppe Frankenberg und Umgebung e.V.

Kassiererin Ellen Weider, Vorsitzende Luise Schulte, Direktorin Seniorenzentrum Ederbergland Claudia Fajdiga, Schriftführer Wolfgang Groh, Gründungsmitglieder Brigitte Neuhaus, Elisabeth Fuchs, Brunhilde Pfingst. Foto: Manfred Weider/nh

Frankenberg(wd/nh).  Seit 20 Jahren ist die Osteoporose Selbsthilfegruppe Frankenberg und Umgebung e.V. (OSHG Fkb) kompetenter Ansprechpartner in und um Frankenberg herum für Menschen, die an Osteoporose erkrankt sind. Eine Krankheit von der Frauen und Männer betroffen sind, die durch Bewegungseinschränkung und starke Schmerzen zur Isolation führen kann.

 Genau vor 20 Jahren am 14. November 1994 lud Luise Schulte, selbst leidend an Osteoporose, zu einem Treffen Betroffener ein. So ist dieser Tag der „technische“ Gründungstag der OSHG Fkb und dieser sollte nicht einfach so vorübergehen. So traf sich der geschäftsführende Vorstand, die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter, zu einer Feier im Seniorenzentrum Ederbergland. Hier führen drei Gruppen aus Frankenberg auch ihr wöchentliches Funktionstraining durch. Claudia Fajdiga, Direktorin des Seniorenzentrums Ederbergland, hob in ihrem Grußwort die enge Verbindung zur OSH Fkb hervor. Die Jubiläumsfeier mit allen Mitgliedern findet am 28. März statt.

Luise Schulte, Vorsitzende seit Vereinsgründung, ließ die Zeit Revue passieren.

Osteoporose war damals kaum bekannt, noch ein Fremdwort, medizinisch nachgewiesen, aber als Krankheit nicht anerkannt. Sie suchte den Kontakt zu anderen Betroffenen, um gemeinsam ihr Leiden besser in den Griff zu bekommen. Sich austauschen, weitergeben von Methoden mit der Krankheit besser umgehen zu können und für die Anerkennung als Krankheit zu kämpfen waren die Ziele. 15 Frauen folgten ihrer Einladung. Ergebnis dieses Treffens war, dass 14 sich in diesem Kreis weiterhin trafen, um diese Ziele zu verfolgen. Fünf Gründungsmitglieder sind noch dabei: Luise Schulte, Ellen Weider seit Gründung Kassiererin, Brigitte Neuhaus, Elisabeth Fuchs, Brunhilde Pfingst. Es sprach sich in Frankenberg herum, dass es eine Gruppe gab, die den Osteoporosepatienten Hilfe anbot. Bis Januar 1995 war die Zahl der Interessierten so groß, dass eine Selbsthilfegruppe als Verein gegründet wurde. Eine Satzung wurde erarbeitet und eingereicht. Die Anerkennung als gemeinnütziger Verein folgte. Wichtiger Bestandteil der Krankheitsbewältigung ist Bewegung. Ein vom Therapeuten geleitetes Funktionstraining ist die richtige Ergänzung zur allgemeinen Bewegung. Und so wurden Gruppen gebildet, die ein regelmäßiges Funktionstraining unter Anleitung eines Therapeuten durchführen. Nach Frankenberg folgte Battenberg, dann Bad Wildungen. Heute zählte die OSHG Fkb in Nordhessen elf Gruppen: zu den genannten noch Hallenberg, Medebach, Bad Zwesten, Borken, Felsberg, Fritzlar, Frankenau, Bottendorf. Selbsthilfegruppen können nur über einen Dachverband mit den Kassen abrechnen. Die OSHG Fkb schloss sich dem Bundesverband gesunde Knochen (BGK) an, dessen Vorsitzende ebenfalls Luise Schulte ist. Viel geleistet haben wir in den vergangenen zwanzig Jahren, führte Luise Schulte nicht ohne Stolz aus. Heute ist es selbstverständlich, dass die Krankheit über die Kassen abgerechnet werden kann. Es geht aber immer noch nicht ohne die Initiative der Selbsthilfegruppen. Die OSHG Fkb leistet viel in der Betreuung der Mitglieder. Gekämpft werden muss aber weiterhin. Die Prävention wird von den Kassen immer noch nicht angemessen gefördert. Hier hilft die Gruppe mit Rat und bis zu anwaltlicher Hilfe ihren Mitgliedern, um die Vorsorge abrechnen zu können. Nicht zu vergessen sei auch die Vermittlung von Wissen und Umgang mit der Osteoporose führte Luise Schulte aus. Der Zulauf zu den Funktionstrainings bestätigt, dass hier gute Vorsorge getroffen wird. Geheilt wird die Krankheit nicht. In vielen Fällen können die Mitglieder aber einen Stillstand verzeichnen, was als großer Erfolg verbucht werden kann. In ihrem Schlusswort bedankte sich Luise Schulte bei den Gruppenleitern und Gruppenleiterinnen für ihre hervorragende Arbeit und forderte auf, diese weiter unter den Mottos „Gemeinsam sind wir stark“ und „Mehr Wissen – besser schützen“ fortzusetzen. Die Veranstaltung zeigte, dass über den Selbsthilfezweck ein gut funktionierender Verein gewachsen ist, der nach wie vor seine Berechtigung hat, notwendig ist.

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