Gesamtschule Battenberg – Schulen müssen immer mehr Aufgaben übernehmen

MdL Daniela Neuschäfer, schulpolitischer Sprecher der SPD MdL Christoph Degen, Schulleiter  Reinhold Gaß, Leiter des Hauptschulzweiges Denis Glotz. Foto:nh

Engagierte Schulen mit hohem Innovationspotenzial arbeiten mit weit mehr als 105% Leistung

Wiesbaden/Battenberg(nh). Der schulpolitische Sprecher der hessischen SPD Christoph Degen und die heimische Abgeordnete Dr. Daniela Neuschäfer besuchten die Gesamtschule Battenberg. Im Zentrum des schulischen Handelns steht der Unterricht. Dieser steht zunehmend mehr im Spannungsfeld zwischen grundlegender Wissensvermittlung und Förderung von fachlichen, methodischen, sozialen und personalen Kompetenzen.

Einen besonderen Schwerpunkt legt die Schule auf das Erlernen und den Umgang mit Neuen Medien, um auf die Anforderungen der Informationsgesellschaft vorbereitet zu sein. Weitere Schwerpunkte wie der vom Hessischen Kultusministerium offiziell anerkannte Schwerpunkt Musik oder der Bilinguale Zweig sollen u.a. die Neigungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler aufgreifen und fördern. Unter dem Motto „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ werden individuelle Förderung und Kompetenzerwerb berücksichtigt. Darüber hinaus umfasst das Offene Ganztagsangebot mit pädagogischer Mittagsbetreuung ein breites Spektrum an Kursen und Betreuungsangeboten.
„Die Gesamtschule Battenberg arbeitet mit weit mehr als 105% Leistung. Das ist sehr vorbildlich und schafft ein umfassendes Nachmittagsangebot in den Schwerpunkten für Schülerinnen und Schüler aus Battenberg und Umgebung“, sagt die heimische Abgeordnete Daniela Neuschäfer.
Bisher gab es für anerkannte Schwerpunkte und besondere Leistungen der Schulen Einzelzuweisungen von Stunden – jetzt soll alles aus dem 105%-Topf abgedeckt werden. Dies bedeutet in der Konsequenz: Schulen, die sich in besonders hohem Maße engagieren um ihren Schülerinnen und Schülern ein vielfältiges Angebot anzubieten, können dieses zukünftig nicht mehr leisten, zumal demnächst auch noch die unterrichtsunterstützende sozialpädagogische Förderung (ersetzt ab August 2015 die bisherige Schulsozialarbeit) aus diesem Topf finanziert werden soll. Gerade Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern in den Flächenkreisen sind aber darauf angewiesen, dass Schulen mit einem großen Einzugsgebiet ein breites Angebot offerieren. In der Diskussion mit dem Schulleiter Reinhold Gaß, dem pädagogischen Leiter Hans-Günther Schneider und dem Leiter des Hauptschulzweiges Denis Glotz wird deutlich, dass in den vergangenen Jahren die Schulen mit immer neuen zusätzlichen Aufgaben belastet wurden. Hierzu gehören neben dem ganztägigen Betrieb die erhöhte Selbstständigkeit der Schulen, die Kompetenzorientierung, die Koordination von inkludierenden Unterrichtsangeboten, der erhöhte Beratungs- und Förderbedarf bis hin zu Förderplänen im Arbeits- und Sozialverhalten und viele zusätzliche Verwaltungsaufgaben.
„Eine solche Arbeitsfülle kann die Schule ohne zusätzliche personelle und finanzielle Ressourcen nicht leisten“, weiß Degen, der bis Dezember letzten Jahres an der Frida-Kahlo-Schule in Bruchköbel als Förderschullehrer und Klassenlehrer tätig war. „Die bislang zugewiesenen Erhöhungen der Lehrerzuweisung werden unter anderem durch die höhere Anrechnung der LiV (Lehrer im Vorbereitungsdienst) wieder aufgebraucht. Gleichzeitig werden von Seiten des Landes Standards bei der Schulsozialarbeit und der inklusiven Beschulung zurückgefahren. Die Schulen sind am Rande ihrer Leistungsfähigkeit angekommen. Engagierte Schulen mit hohem Innovationspotenzial haben längst alle Grenzen überschritten und arbeiten mit weit mehr als 105% Leistung“, so der schulpolitische Sprecher der hessischen SPD im Landtag. Gemeinsam mit den Praktikern fordern die Abgeordneten bei ihrem Besuch daher, die Rahmenbedingungen zu verbessern und die Schulen mit einer Zuweisung von 105% ohne die Streichung der bisheriger Sonderzuweisungen auszustatten.

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