Schulsozialarbeit langfristig sichern

Dr. Daniela Neuschäfer(SPD)

Wiesbaden/Waldeck-Frankenberg(nh). „Der weitere Rückzug des Landes aus der Finanzierung der Schulsozialarbeit ist unerträglich“, so die Reaktion der örtlichen SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Daniela Neuschäfer auf die weitere Streichung von Landesmitteln aus Schulsozialarbeitsprojekten. „Wir sind überzeugt, dass es bei der Schulsozialarbeit eine gemeinsame Verantwortung von Kommunen und Land gibt, und daher muss sich auch das Land an den Kosten des entsprechenden Fachpersonals beteiligen. Deshalb fordern wir eine landesweit einheitliche gemeinsame Finanzierung durch Land, Schulträger und Kommunen (Drittelfinanzierung)“.

Dr. Daniela Neuschäfer hatte bereits durch die Kenntnisse zur Schulsozialarbeit im Landkreis Waldeck-Frankenberg eine kleine Anfrage zur Schulsozialarbeit gestellt, auf deren Grundlage sie und der schulpolitische Sprecher Christoph Degen weitere Details erfragten. Darauf basierend ist nun ein dringlicher Antrag der SPD-Fraktion eingereicht wurden: „Mit unserer Initiative machen wir deutlich, dass die Schulsozialarbeit nach unserer Überzeugung einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern leistet und für viele Schulen ein unverzichtbares pädagogisches Werkzeug darstellt“, begründet Dr. Daniela Neuschäfer diesen aktuellen Antrag der SPD-Landtagsfraktion.
Schulsozialarbeit agiert an der Schnittstelle zwischen Schule und Jugendhilfe und hilft Schülerinnen und Schülern, die in ihrem Alltag schwierige Situationen bewältigen müssen oder die durch Leistungsschwäche auffallen oder gar durch Schulverweigerung den Lernort Schule ausblenden. Sie stellt an vielen Schulen einen integralen Bestandteil des schulischen Angebots dar und wirkt in das Lebensumfeld von Schülerinnen und Schülern hinein. Schule ist mehr als nur ein Ort, an dem Wissen vermittelt wird. Schulen bzw. Lehrpersonal bräuchten dringend die Unterstützung von Experten und Psychologen. „Sozialarbeiter haben einen anderen Zugang zu den Schülern. Ihre Arbeit ist wichtig, um Schülerinnen und Schüler erst gar nicht in eine negative Schulkarriere abdriften zu lassen“, so die SPD-Politikerin.
Der Bedarf an Schulsozialarbeit vor Ort sei in den letzten Jahren deutlich gestiegen, betont Neuschäfer. „Es braucht sie nicht nur an Schulen, an denen schon Probleme aufgetreten sind.“ Das Land müsse endlich mit Kreisen und Städten ein Gesamtkonzept zur Schulsozialarbeit erarbeiten und eine flächendeckende sozialpädagogische Förderung aller Kinder verwirklichen. Land und Kommune tragen hier die gemeinsame Bildungsverantwortung. In vielen Landkreisen ist die Finanzierung für den erfolgreichen Bestand der Schulsozialarbeit nicht gesichert. Das Geld werde hier aber sinnvoll eingesetzt, umso unverständlicher sei der Rückzug der Landesregierung aus der Finanzierung zahlreicher Sozialarbeitsprojekte. Dadurch würden langjährige und erfolgreiche Projekte ein ihrer Existenz bedroht – so auch in Waldeck-Frankenberg, sagt die heimische Abgeordnete Neuschäfer. „Das Land darf die Finanzierung der Schulsozialarbeit nicht allein auf die Kommunen und Kreise abwälzen! Im Gegenteil: Mit zusätzlichen Landesmitteln muss sichergestellt werden, dass alle bedürftigen Kinder und Jugendlichen in angemessener Form am gesellschaftlichen Leben teilhaben können“, fordert Neuschäfer. Anderenfalls nehme das Land eine falsche Entwicklung der Heranwachsenden billigend in Kauf.

Kleine Anfrage
Kleine Anfrage Degen, Neuschäfer
Dringlicher Antrag der Fraktion der SPD

 

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