„Welt-Alzheimertag – Aufklärung und Prävention sind wichtig!“

MdL Dr. Daniela Neuschäfer(SPD)

Frankenberg(nh). In Deutschland leben gegenwärtig etwa 1,5 Millionen Demenzkranke; davon sind zwei Drittel von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Jedes Jahr treten mehr als 300.000 Neuerkrankungen auf. Dr. Daniela Neuschäfer(SPD), Senioren- und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, informiert anlässlich des Welt-Alzheimertages am 21. September, dass es infolge der demografischen Entwicklungen zu mehr Neuerkrankungen als zu Sterbefällen unter den bereits Erkrankten komme. „Eine 2013 veröffentlichte Studie besagt, dass die Neunzigjährigen von heute das Alter mit einer höheren geistigen Leistungsfähigkeit als je zuvor erreichen“, erklärt Dr. Daniela Neuschäfer. Gleichzeitig steigt mit jedem Lebensjahr das Risiko für Alterserkrankungen. So soll es bei der Bevölkerung über 65 alle fünf Jahre zu einer Verdopplung der Alzheimer-Krankheit kommen. Die Zahl der Demenzkranken nehme daher kontinuierlich zu. Der größte Risikofaktor für die Entwicklung einer Alzheimer-Krankheit sei das Alter, erläutert sie. Nur in seltenen Fällen sind die Betroffenen jünger als 60 Jahre.

Neuschäfer begrüßt, dass Verbesserungen in der Pflege ein Arbeitsschwerpunkt der jetzigen Bundesregierung darstelle. Primäres Ziel sei die Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, der neben körperlichen Einschränkungen auch Einschränkungen berücksichtige, die eine Alzheimer-Krankheit mit sich führen könnten. Zwei Modellprojekte, die der wissenschaftlichen Erprobung und Überprüfung eines neuen Begutachtungsverfahrens dienen würden, seien bereits gestartet. „Der Expertenbeirat zur konkreten Ausgestaltung sieht vor, das bisherige System der drei Pflegestufen durch fünf Pflegegrade zu ersetzen. So ist es möglich, dem individuellen Unterstützungsbedarf aller Pflegebedürftigen gerecht werden“, betont Neuschäfer.
Zum Krankheitsbild einer Alzheimer-Erkrankung gehören Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Sprachstörungen, Störungen des Denk- und Urteilsvermögens sowie Veränderungen der Persönlichkeit. Diese Störungen sind bei den Betroffenen ungleich stark ausgeprägt. „Die Patienten brauchen zunehmend Hilfe und Unterstützung in Form von individueller, auf die Krankheitsausprägung abgestimmte Betreuung, Pflege, Therapie und ärztliche Behandlung – vor allem angesichts der stetig wachsenden Zahl der Neuerkrankungen. Wichtig ist aber auch, dass ein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt!“, sagt die heimische SPD-Landtagsabgeordnete. Der gezielten Förderung verbliebener Fähigkeiten komme dabei eine zentrale Rolle zu. Eine gesunde Ernährung, soziale Kontakte, Bewegung und insgesamt die geistige Fitness zu erhalten sei essentiell für die Vorbeugung. Auch dürfe die Unterstützung für Angehörige demenziell Erkrankter nicht zu kurz kommen. Selbsthilfegruppen, die den Austausch mit anderen Betroffenen ermöglichen würden, könnten eine große Hilfe und Stütze im Alltag darstellen. „Ein großes Problem ist, dass viele Menschen Vorbehalte und Ängste gegenüber solchen Alterserkrankungen aufzeigen. Eine kontinuierliche Aufklärungsarbeit kann diesem entgegenwirken“, fasst die senioren- und pflegepolitische Sprecherin zusammen und ist Initiativen, wie der Alzheimer Gesellschaft Marburg-Biedenkopf dankbar für ihre Informationen und Angebote. Rund um den Alzheimertag hat die Alzheimer Gesellschaft Marburg-Biedenkopf ein Programm aufgestellt (http://www.alzheimer-mr.de/files/weltalzheimertag_2014_programm.pdf), um über das Krankheitsbild zu informieren. Dr. Daniela Neuschäfer hatte in Rahmen der ice bucket challenge nicht nur der Kinderkrebshilfe Waldeck-Frankenberg, der Aktion Menschen mit Behinderung Waldeck-Frankenberg, sondern auch der Alzheimer Gesellschaft gespendet, da ihre Angebote auch in unseren Landkreis hineinreichen und von betroffenen Bürgerinnen und Bürgern und Angehörigen genutzt werden können. Der Zweck der Alzheimer Gesellschaft ist die Förderung und Unterstützung von Hilfen für alle von der Krankheit Alzheimer betroffenen Menschen. Das gilt auch für Menschen mit einer anderen Demenz als der Alzheimer Demenz. „Ich bin froh, dass es solche Initiativen gibt! Sie sind so wichtig für die Menschen, die Hilfe benötigen. Daher unterstütze ich diese gerne!“

Hintergrund des Welt-Alzheimertages
Seit 1994 finden am 21. September in aller Welt vielfältige Aktivitäten statt, um die Öffentlichkeit auf die Situation der Alzheimer-Kranken und ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen. Weltweit sind etwa 44 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen, zwei Drittel davon in Entwicklungsländern. Bis 2050 wird die Zahl auf voraussichtlich 135 Millionen ansteigen, besonders dramatisch in China, Indien und den afrikanischen Ländern südlich der Sahara.

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